Praxistest

Kemper Pickup C3003 Maximum: Rot-Grün-Stärke

Feldhäcksler von Claas mit einer roten Pickup? Seit diesem Jahr geht das. Und was bringt es? Tatsächlich eine ganze Menge, wie wir im Laufe dieser Grassaison erfahren konnten.

Feldhäcksler

Wir haben die Kemper-Pickup an zwei Claas Jaguar 960 eingesetzt, an einem 498er (hier im Bild) und an einem 494er. (Bildquelle: Küper)

Gut zu wissen

- Im Gras bescherte die Kemper Pickup dem Jaguar beachtliche Durchsätze.
- Die spezielle Schneckenform sorgt für einen äußerst ruhigen und konstanten Gutfluss.
- Sämtliche Antriebe sind sehr robust ausgelegt.
- Um die Pickup selbst sauber ­zu halten, will Kemper noch ­Verbesserungen einfließen lassen.
Zugegeben: Die meisten Praktiker haben die saaten­grünen Pickup der Jaguar-Häcksler von Claas nie wirklich infrage gestellt. Ganz einfach weil sie funktioniert — schon immer. Als Häckslerfahrer kennt man ihre Grenzen, zieht rechtzeitig den Fahrhebel zurück und ermuntert dagegen die Schwaderfahrer, perfekte Schwaden abzulegen.
Entsprechend unaufgeregt testeten wir die — für die Claas-Häcksler neue — Kemper-Pickup C3003 Maximum. Die ganze Saison war sie mit zwei Jaguar 960 (Typ 498 von 2018 und 494 von Baujahr 2010) bei unterschiedlichsten Bedingungen im Einsatz — mit 36er Trommel und halber Messerzahl, bei Schnittlängen von 7 mm für Biogas bis 22 mm für Kühe sowie bei Erträgen von 16 bis 18 t/ha im Schnitt. Beide Häcksler arbeiten sonst mit einer Claas-Pickup von 2010, die zur Saison 2018 ein Update erfahren hat. Unsere Erfahrungen wurden von Lohn­unter­nehmern bestätigt, die die aktuelle Claas- und Kemper-Pickup im Vergleich einsetzen.

Kemper-Pickup: Klasse Gutfluss

Der Häcksler hört sich schon von Weitem ruhig an, und für den Fahrer hat der Jaguar im Gras eine prima Performance. Die Motordrehzahl ist sehr konstant, Lastspitzen werden schon vor dem Einzug abgefangen. Auch am Vorgewende, wo der Schwaderfahrer das Schwad nachgezogen hat, fährt man einfach am Limit weiter. Über den Tag wird dieses konstante Häckseln mit bis zu 10 % mehr Durchsatz sicherlich auch den ein oder anderen Liter Diesel sparen.
Die Kemper-Pickup hat einen relativ kleinen Durchmesser. Dadurch heben die Zinken das Futter ohne zu schieben an, was besonders bei kurzem Futter und geringen Mengen positiv auffällt. Vier gesteuerte Zinkenreihen laufen außen und mittig jeweils in Rollenkugellagern. Die Zinken auf der linken Seite sind um 45 Grad versetzt zu den rechten Zinken, was den Gutfluss schon bei der Aufnahme vergleichmäßigen soll. Etwas Kritik gibt es für das hakelige Tauschen der Pickup-Zinken, was mit anderen Schrauben aber besser werden soll.
Als Niederhalter ist eine Rolle montiert, die per Stickstoffspeicher hydraulisch vorgespannt ist und sich so der Schwadhöhe automatisch anpasst. Die Rolle läuft sehr tief und sorgt damit gefühlt schon für eine erste „Vor­pressung“ des Futters. Hinter der Rolle führen die sogenannten Schwadführungszinken das Futter gleichmäßig unter die...

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