Praxistest

Kurztest Kollitsch HBL 3000: Sanft und effektiv

Bei der Bodenlockerung geht es oft brachial zu. Die Firma Kollitsch GmbH hat eine Technik entwickelt, die sanft zum Boden und trotzdem effektiv ist, wie unser Kurztest ergab.

Bodenlockerer Kollitsch HBL 3000

Der Kollitsch HBL 3000 hebt den Boden auf 3 m Breite an, ohne ihn zu bearbeiten und hinterlässt eine annähernd ebene Oberfläche. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Der Bodenlockerer Kollitsch HBL 3000 ist stabil und leichtzügig.
- Er lockert mit Vibrationen und wirkt dadurch weiter in die Tiefe.
- Die Bodenstruktur und die ­Trag­fähigkeit bleiben erhalten.
- Der größte Fehler ist ein zu tiefer Einsatz, und über 6 km/h lässt die Wirkung deutlich nach.
Kollitsch (kollitsch-gmbh.com) baut Bodenlockerer mit zwei, vier und acht Zinken. Daraus resultieren Arbeitsbreiten von 1,50, 3,00 oder 6,00 m. Grundsätzlich gehören gezackte Scheibenseche vor jedem Schar zur Serienausstattung. Diese öffnen den Boden oder die Grasnarbe für den schmalen Scharstiel. Dadurch wird der Oberboden nicht aufgerissen und bleibt praktisch unberührt.
Als Sonderausrüstung bietet Kollitsch eine Dreipunkt-Hitch und Cambridgewalzen-Elemente hinter jedem Schar an. Diese sollen verhindern, dass Wasser, CO2 und eingespritztes Bodenferment ausgasen. Denn ebenfalls auf Wunsch gibt es ab Werk eine Fermenteinspritzung hinter jedem Schar. Eine weitere Option ist ein Zapfwellendurchtrieb ab Werk.
Der Kollitsch-Lockerer greift bis zu 55 cm tief in den Boden ein, wirkt nach Aussage des Herstellers aber deutlich tiefer. Wie geht das? — Der erste wichtige Faktor sind die Form und der Winkel des Schares. Dieses ist nur 70 mm breit und geht mit 45 Grad angestellt durch den Boden. Laut Kollitsch ist es dabei wichtig, dass die Schare direkt im Verdichtungshorizont eingesetzt werden, ihn aber nicht unterfahren. Die Wirkung weiter in die Tiefe resultiert aus der Vibration der Schare. Diese entsteht, wenn sie durch die verdichtete Sohle gezogen werden. Eine spezielle Vibrationstechnik ist dafür nicht nötig. Die Vibration verursacht Risse in die Tiefe, in die Wurzeln eindringen können und diese stabilisieren.
Um den Vibrationseffekt zu erzeugen, sind die Formrohre des Rahmens aus Stahl der Güte S235 JR und die Stiele sowie alle weiteren Teile des Rahmens aus hochfestem Hardox 450 hergestellt. Als Bruchsicherung dienen Scherbolzen M20 der Güte 5.6.

Bodenlockerer läuft in der Lageregelung

Wir haben den Kollitsch HBL 3000 mit einer Fermenteinspritzung hinter einem Deutz-Fahr Agrotron 130 (94 kW/128 PS) eingesetzt. Dazu waren ein IBC-Container mit einer 12-V-Pumpe im Fronthubwerk und ein halbzölliger Schlauch zur Versorgung der Spritzdüsen des Lockerers im Heck des Traktors montiert.
Die Grundeinstellungen sind relativ einfach. Der Bodenlockerer wird in Lageregelung gefahren. Die Arbeitstiefe regeln zum einen das Hubwerk und zum anderen die nachlaufenden Walzenelemente. Diese lassen sich stufenlos hydraulisch per dw-Steuergerät über die Hitch justieren. Das Gerätegewicht kann so abhängig von den Bedingungen ganz oder teilweise auf den Traktor oder auf die Walzen verlagert werden.
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