Praxistest

Praxistest Lemken Polaris 14/3000: Sehr solider Düngerstreuer

Seit November 2019 bietet Lemken auch Düngerstreuer an, die von Sulky aus Frankreich stammen. Unsere Testergebnisse und Praxiserfahrungen in diesem Frühjahr lesen Sie hier.

Praxistest Lemken Polaris 14/3000

Der Lemken Polaris 14/3000 ist ein solider Streuer mit praxis­gerechter Technik. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Lemken und Sulky kooperieren bei den Düngerstreuern. Die Maschinen sind baugleich.
- Die Technik des Polaris 14 (als Modell X40+ bei Sulky) ist unkompliziert, aber trotzdem präzise.
- Der große Behälter birgt die Gefahr, den Streuer zu überladen.
Der Lemken Polaris 14/3000 mit einem Fassungsvermögen von 3 000 l ist baugleich mit dem X40+ Econov von Sulky. Polaris heißen die Streuer der größten Baureihe. Daneben gibt es mit den Modellen Tauri und Spica noch zwei weitere kleinere Linien.

Praxistest Lemken Polaris 14/3000: Umständliche Transportrollen

Gekoppelt wird der Polaris 14 über die Unterlenker der Kat. II. Es gibt zwar zwei Koppelhöhen, beide sind allerdings sehr tief. Dies ist beim Ankoppeln hinderlich, bringt aber für eine Spätdüngung mehr Aushubhöhe. An der Höhe der Koppelpunkte ändern auch die optionalen Transportrollen (Aufpreis 790 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) wenig. Die Stützräder selbst haben außerdem noch Verbesserungspotenzial: Denn sie müssen einzeln von der Park- in die Arbeitsposition umgesteckt und mit Klappsplinten gesichert werden. Das ist mühsam und fummelig. Außerdem bestehen die Klappsplinte nicht aus Edelstahl und rosten sofort.
Der Teststreuer hatte Schutztücher, damit keine Erde von den Schlepperreifen auf die Streuscheiben fliegt. Zum Abstellen muss man diese stets aufrollen und festklemmen.
Dann gilt es die Gelenkwelle, den dw-Hydraulikanschluss für den Streuschirm, den ISO-Bus-Stecker, den Lichtstecker für die LED-Beleuchtung sowie den Oberlenker zu koppeln. Für die Stromverbindungen gibt es keine Ablage, für die Gelenkwelle schon.

Düngerstreuer: Behälter für bis zu 3,8 t

Der Polaris 14 ist im unteren und mittleren Bereich 2,48 m breit, nach oben nimmt die Außenbreite durch den Aufsatz auf 2,98 m zu. Außerdem ist der Streuer 1,64 m tief und am höchsten Punkt 2,01 m hoch.
Der Hauptrahmen des Polaris trägt den lackierten Behälter, der im unteren Bereich an beiden Ausläufen aus Edelstahl besteht. Dort besitzt er in jedem Trichter einen ­festen Leermelder und ein Pendel­finger-Rührwerk. Die Finger bewegen sich nur wenig und schonen den Dünger, was wir auch anhand der einwandfreien Dünger­qualität gemerkt haben. Die Rührwerke sind von Gittern geschützt, die zuverlässig große Düngerklumpen zurückhalten.
Je nach Düngertyp fasst der Behälter bis zu 3 800 kg; bei einer zulässigen Nutzlast von 3 000 kg. Das entspricht einer Überladung von rund 25 % — also Achtung beim Einfüllen. Der Umkehrschluss daraus ist, dass bei leichten Düngersorten bequem 3 t in den Behälter passen, was wiederum sehr gut ist. Der Streuer wiegt leer in Testausstattung 680 kg.
Der Behälter besitzt zwei gute Sichtfenster, leider gibt es keine Innenbeleuchtung. Außen am Behälter sind für einen bequemen und sicheren Aufstieg drei Stufen montiert, die in Arbeits- und Transportposition eingeklappt werden. Auch im Innenraum gibt es eine Stufe, um gegebenenfalls in den Behälter steigen zu können.
Eine ordentliche, mechanisch betätigte, selbstaufrollende Plane (1 230 Euro) deckt den Behälter ab, leider fehlt eine Wasch­position. Ihre Arretierung auf der linken Maschinenseite war schon bei der Anlieferung des Streuers leicht ausgeschlagen und rastete nicht mehr ordentlich ein. Außerdem rutschte immer etwas Dünger bei sehr vollem Streuer zwischen der Planenbefestigung und der Behälterwand an der Stirnseite durch.
Zum Einfüllen des Düngers beträgt das lichte Maß der Öffnung 2,81 m in der Breite und 1,17 m in der Tiefe. Das ist genug Platz auch für eine große Teleskopladerschaufel — sehr schön.

Abdrehen und Wiegen

Für die Abdrehprobe liefert Lemken alles mit. Zunächst muss eine Streuscheibe demontiert (Werkzeug im Lieferumfang enthalten), eine Düngerrutsche eingebaut und ein Eimer daruntergehängt werden. Dann kann man den Dünger auffangen und wiegen. Die Steuerung errechnet daraus den Fließfaktor.
Serienmäßig sind die Streuer mit einer sehr präzisen Wiegeeinrichtung ausgestattet. Wir haben den Polaris anfangs leer gewogen und nach der ersten Befüllung kalibriert. Danach konnten wir die gesamte Saison hindurch störungsfrei arbeiten.
Die Waage erfasst laufend das Gewicht des Streuers, und das Terminal vergleicht die Ist- und Sollmenge. Alle 30 Sekunden oder alle 100 kg, je nachdem welcher Wert eher erreicht wird, passt die Software die Schieberöffnung selbstständig an. Das funktioniert sehr gut, dank des serienmäßigen Neigungssensors auch in Hanglagen.

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