Gut zu wissen
- Mit der Pickup konnten wir bis zu 10 km/h schnell arbeiten.
- Gleichmäßige Schwade sind Grundvoraussetzung für eine zügige Arbeit.
- Ziegler liefert verschiedene Anbaurahmen für unterschiedliche Mähdrescher-Fabrikate, eine lange Nutzung wird so ermöglicht.
Die Ernte von Grassamen raubt dem Mähdrescherfahrer schon mal die Nerven. Da steht der stets unterschiedlich weit abgereifte Grasbestand und wartet auf die Ernte. Man fährt mit 1 km/h und hofft, dass die Maschine heile bleibt. Auch der Wassergehalt des Erntegutes ist häufig jenseits von Gut und Böse, was Ernteverluste in die Höhe treibt.
Trockener ernten aus dem Schwad
Eine Lösung dieser Probleme ist der Schwaddrusch. Dabei wird das Erntegut abgemäht und einige Tage von der Sonne getrocknet. Die Mahd sollte einerseits breitflächig erfolgen, damit die Matte aus Grassamen nicht zu dick ist und gut trocknen kann. Andererseits müssen die Schwaden auch klar getrennt voneinander liegen, damit die Pickup eine oder ggf. auch zwei benachbarte Schwaden sauber aufnehmen kann.
Dafür bietet die Firma Ziegler vier unterschiedliche Pickups an — mit 3, 4, 5 und 6 m Arbeitsbreite. Wir haben uns für die 3-m-Version der ZPU (Ziegler Pickup) entschieden. Leider ist diese Maschine mit 3,59 m Gesamtbreite zu breit für die Straße — was einen angebauten Transport ausschließt. Ansonsten misst die 2 140 kg schwere Maschine 2,45 m in der Tiefe und hat eine Gesamthöhe von 1,17 m. An einer schmaleren Version arbeitet Ziegler bereits.
Ziegler: Einfache Technik
Die Pickup sammelt auf einer Breite von 3,05 m. Sechs jeweils 50 cm breite Bänder nehmen das Futter auf. Auf den Bändern sind zwölf Leisten montiert, die je drei Doppelzinken tragen. Insgesamt sorgen also 36 Doppelzinken für die Aufnahme des Schwads. Die Spannung der Bänder erfolgt gleichmäßig auf beiden Seiten des Erntevorsatzes.
Ein Ölmotor sorgt für den Antrieb. Er wird vom Anschluss versorgt, der sonst für die Haspeldrehzahl zuständig ist. Somit ist eine stufenlose (automatische) Steuerung der Bandgeschwindigkeit möglich. Bei geringer Drehzahl hat der Motor allerdings nach unserer Erfahrung etwas zu wenig Kraft.
Ein Sicherheitsventil schützt die Bänder vor Überlast. Bei uns hat dieses Ventil häufiger angesprochen, wenn der Schwadmäher das Gras nicht kurz genug abgeschnitten hat. Dann mussten wir langsamer fahren und die „Matte“ vorsichtig aufnehmen. Die Bänder sind beweglich vorne am Hauptrahmen angebracht. Zwei vorlaufende, voll drehbare und ausgeschäumte Räder der Größe 13x5.00-6 führen den Tisch in der Höhe. Die Räder lassen sich dazu leider nur in zwei Positionen anbringen, etwas mehr Verstellspielraum wäre hier wünschenswert, aber auch daran arbeitet Ziegler bereits.
Optionale Entlastung für schnellere Fahrt
Für die Entlastung des Vorsatzes sorgen zwei einstellbare Schraubenfedern. Ziegler hatte außerdem noch die „Performance“-Dämpfung für 1 390 Euro installiert (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Dabei handelt es sich um einen Gasdruckdämpfer, der dafür sorgt, dass sich der Tisch nicht so schnell aufschaukelt und ruhiger am Boden bleibt. Ziegler verspricht damit bis zu 4 km/h mehr Fahrgeschwindigkeit. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen.
Die Zinken streifen das Erntegut ab und geben es an die Förderschnecke weiter. Diese hat einen Innendurchmesser von 40 cm und...
Gut zu wissen
- Mit der Pickup konnten wir bis zu 10 km/h schnell arbeiten.
- Gleichmäßige Schwade sind Grundvoraussetzung für eine zügige Arbeit.
- Ziegler liefert verschiedene Anbaurahmen für unterschiedliche Mähdrescher-Fabrikate, eine lange Nutzung wird so ermöglicht.
Die Ernte von Grassamen raubt dem Mähdrescherfahrer schon mal die Nerven. Da steht der stets unterschiedlich weit abgereifte Grasbestand und wartet auf die Ernte. Man fährt mit 1 km/h und hofft, dass die Maschine heile bleibt. Auch der Wassergehalt des Erntegutes ist häufig jenseits von Gut und Böse, was Ernteverluste in die Höhe treibt.
Trockener ernten aus dem Schwad
Eine Lösung dieser Probleme ist der Schwaddrusch. Dabei wird das Erntegut abgemäht und einige Tage von der Sonne getrocknet. Die Mahd sollte einerseits breitflächig erfolgen, damit die Matte aus Grassamen nicht zu dick ist und gut trocknen kann. Andererseits müssen die Schwaden auch klar getrennt voneinander liegen, damit die Pickup eine oder ggf. auch zwei benachbarte Schwaden sauber aufnehmen kann.
Dafür bietet die Firma Ziegler vier unterschiedliche Pickups an — mit 3, 4, 5 und 6 m Arbeitsbreite. Wir haben uns für die 3-m-Version der ZPU (Ziegler Pickup) entschieden. Leider ist diese Maschine mit 3,59 m Gesamtbreite zu breit für die Straße — was einen angebauten Transport ausschließt. Ansonsten misst die 2 140 kg schwere Maschine 2,45 m in der Tiefe und hat eine Gesamthöhe von 1,17 m. An einer schmaleren Version arbeitet Ziegler bereits.
Ziegler: Einfache Technik
Die Pickup sammelt auf einer Breite von 3,05 m. Sechs jeweils 50 cm breite Bänder nehmen das Futter auf. Auf den Bändern sind zwölf Leisten montiert, die je drei Doppelzinken tragen. Insgesamt sorgen also 36 Doppelzinken für die Aufnahme des Schwads. Die Spannung der Bänder erfolgt gleichmäßig auf beiden Seiten des Erntevorsatzes.
Ein Ölmotor sorgt für den Antrieb. Er wird vom Anschluss versorgt, der sonst für die Haspeldrehzahl zuständig ist. Somit ist eine stufenlose (automatische) Steuerung der Bandgeschwindigkeit möglich. Bei geringer Drehzahl hat der Motor allerdings nach unserer Erfahrung etwas zu wenig Kraft.
Ein Sicherheitsventil schützt die Bänder vor Überlast. Bei uns hat dieses Ventil häufiger angesprochen, wenn der Schwadmäher das Gras nicht kurz genug abgeschnitten hat. Dann mussten wir langsamer fahren und die „Matte“ vorsichtig aufnehmen. Die Bänder sind beweglich vorne am Hauptrahmen angebracht. Zwei vorlaufende, voll drehbare und ausgeschäumte Räder der Größe 13x5.00-6 führen den Tisch in der Höhe. Die Räder lassen sich dazu leider nur in zwei Positionen anbringen, etwas mehr Verstellspielraum wäre hier wünschenswert, aber auch daran arbeitet Ziegler bereits.
Optionale Entlastung für schnellere Fahrt
Für die Entlastung des Vorsatzes sorgen zwei einstellbare Schraubenfedern. Ziegler hatte außerdem noch die „Performance“-Dämpfung für 1 390 Euro installiert (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Dabei handelt es sich um einen Gasdruckdämpfer, der dafür sorgt, dass sich der Tisch nicht so schnell aufschaukelt und ruhiger am Boden bleibt. Ziegler verspricht damit bis zu 4 km/h mehr Fahrgeschwindigkeit. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen.
Die Zinken streifen das Erntegut ab und geben es an die Förderschnecke weiter. Diese hat einen Innendurchmesser von 40 cm und misst außen 61 cm. 18 Finger ziehen im Mittelbereich das Gras ein und geben es an den Schrägförderer weiter. Im Außenbereich helfen weitere sechs Finger. Hier gab es nichts zu bemängeln — der Einzug funktionierte unter allen Bedingungen der anspruchsvollen Grasernte einwandfrei.
Auf der linken Pickupseite findet man den Kettenantrieb der Schnecke mit Spannrad. Das Ganze ist hinter einer Schutzklappe versteckt, die erst umständlich mit Werkzeug geöffnet werden muss. Leider wird weder Werkzeug mitgeliefert, noch gibt es eine Möglichkeit dieses zu verstauen — hier sollte Ziegler nachbessern.
Die Schnecke ist per Rutschkupplung schön gegen Überlast gesichert — angesprochen hat die Kupplung während unserer Einsätze jedoch nicht. Auf der rechten Maschinenseite befindet sich noch die mechanische Winkeleinstellung der Finger, um den Einzug an verschiedene Erntegüter anzupassen.
Anbau an den Mähdrescher
Damit die Pickup an viele Mähdrescher passt, gibt es von Ziegler unterschiedliche Wechselrahmen. Außerdem passt der Vorsatz (bzw. die breiteren Modelle) nach Angaben des Herstellers auch immer auf vorhandene Schneidwerkwagen.
Zum Anbau müssen eine 60 cm kurze Gelenkwelle und ein Hydraulikkuppler verbunden werden. Dafür gilt es, mit dem Hangausgleich die Pickup ganz nach rechts zu kippen, weil man im waagerechten Zustand die Gelenkwelle nicht aufstecken kann. Und wenn man ganz nach links schwenken würde, wäre die Welle zu lang — das ist unglücklich. Auch die Ablage für die Gelenkwelle passt gar nicht.
Die Verriegelung haben wir deutlich verlängert, damit sie ordentlich arbeitet. Und auch die Hydraulikleitungen zum Stecker waren sehr kurz. Für eine bessere Zugänglichkeit hätte Ziegler den Kuppler etwas schräg anbringen sollen.
Auch die vier Abstellstützen bieten Verbesserungspotenzial. Die Federstecker sind billig, haben keine Sicherungskette, und man verliert sie im schlechtesten Fall zusammen mit der Stütze.
Als Zusatzausrüstung gibt es bei Ziegler einen hydraulischen Niederhalter (Aufpreis: 4 890 Euro) und bei mechanischen Haspelantrieben einen Ölmotor mit Zusatztank (3 400 Euro). Eine Beleuchtung ist leider nicht im Angebot. Diese soll nach eigenen Angaben jedoch bald lieferbar sein.
Feldeinsatz
Auf unserer Testfläche lag das Gras bei reichlich Sonneneinstrahlung vier Tage im Schwad, weswegen es absolut trocken war — ideale Erntevoraussetzungen also. Zu den Einstellungen: Die richtige Arbeitshöhe ist erreicht, wenn kein Material mehr unter der Pickup liegen bleibt und Zinken bestenfalls nicht in den Boden stechen. Die Bandgeschwindigkeit muss zur Vorfahrtsgeschwindigkeit passen. Generell sollte das Gras einigermaßen gleichmäßig in die Maschine kommen.
Wir haben die Pickup an einen New Holland CR 9090 gefahren. Die Motorleistung von 570 PS war kein begrenzender Faktor. Bis zu 10 km/h Arbeitsgeschwindigkeit waren fast immer möglich. Jenseits davon ließ sich die Bandgeschwindigkeit nicht mehr erhöhen und die Aufnahme wurde schwieriger. In ganz dichten Beständen war jedoch auch schon bei 8 km/h Schluss.
Querfahrten über Schwaden sollte man unbedingt vermeiden. Denn die Räder setzen sich sonst gerne mit Gras zu. Hin und wieder löst sich das von allein. Im ungünstigen Fall muss man aber absteigen und die Räder befreien. Hier will Ziegler nach eigenen Angaben bald Verbesserungen vorstellen.
Generell hat die ZPU 300 während unseres Tests aber zuverlässig und gut gearbeitet. Wir konnten das Gras gut aufnehmen und im Mähdrescher ausdreschen. Die Verarbeitung und die Lackqualität sind gut. Insgesamt kostet die Pickup mit 3 m Arbeitsbreite und sieben Schmiernippeln in der Grundausstattung 20 450 Euro und in der Vollausstattung 28 310 Euro.
Praktikerurteile Ziegler ZPU 300
Die Pickup erweitert die Fruchtfolge
Matthias Gosemann aus Frankfurt (Oder) erntet im zweiten Jahr mit einer 5 m breiten Pickup von Ziegler. Jedes Jahr drischt er damit rund 200 ha vor allem Grassamen-Vermehrungen, aber beispielsweise auch Buchweizen: „Den hatten wir schon aus dem Anbauplan gestrichen, aber mit der Pickup können wir ihn jetzt wieder effizient ernten.“
Alle Früchte für die Pickup werden mit einem Claas Disco-Mähwerk mit 2,90 m Arbeitsbreite in das Schwad gelegt. „Mit der Mähwerkbreite können wir genau zwei Schwaden mit der Pickup aufnehmen und so den Lexion 760 Terra Trac füttern.
„Wir haben uns für Ziegler entschieden, weil die Maschine einen Wechselrahmen hat und weil sie auf den vorhandenen Schneidwerkwagen passt — das ist ein echter Vorteil“, äußert sich Gosemann. Technisch ist er gut zufrieden, er schätzt vor allem das optionale Dämpfungssystem und die ausgeschäumten Räder.
Die Pickup erweitert die Fruchtfolge
Matthias Gosemann aus Frankfurt (Oder) erntet im zweiten Jahr mit einer 5 m breiten Pickup von Ziegler. Jedes Jahr drischt er damit rund 200 ha vor allem Grassamen-Vermehrungen, aber beispielsweise auch Buchweizen: „Den hatten wir schon aus dem Anbauplan gestrichen, aber mit der Pickup können wir ihn jetzt wieder effizient ernten.“
Alle Früchte für die Pickup werden mit einem Claas Disco-Mähwerk mit 2,90 m Arbeitsbreite in das Schwad gelegt. „Mit der Mähwerkbreite können wir genau zwei Schwaden mit der Pickup aufnehmen und so den Lexion 760 Terra Trac füttern.
„Wir haben uns für Ziegler entschieden, weil die Maschine einen Wechselrahmen hat und weil sie auf den vorhandenen Schneidwerkwagen passt — das ist ein echter Vorteil“, äußert sich Gosemann. Technisch ist er gut zufrieden, er schätzt vor allem das optionale Dämpfungssystem und die ausgeschäumten Räder.
Fazit
Die Pickup ZPU 300 von Ziegler verrichtet ordentliche Arbeit. Die drehbar aufgehängten Aufnahmebänder mit ihrer super Dämpfung haben uns gut gefallen und hohe Erntegeschwindigkeiten ermöglicht. Auch die Querförderschnecke mit ihren vielen Fingern arbeitete gut.
Der größte Schwachpunkt an der Pickup ist der Anbau: Die zu kurze Gelenkwelle und die gewöhnungsbedürftige Verriegelung könnte Ziegler noch verbessern. Ähnliches gilt für die Transportbreite von 3,59 m — das sind mindetens 10 cm zuviel. Die Abstellstützen mit klapprigen Federsteckern, die fehlende Werkzeugbox und die nicht fehlende Beleuchtung sind da fast schon nebensächlich. An vielen unserer Kritikpunkte arbeitet Ziegler bereits. Wir sind gespannt auf die Lösungen und berichten darüber.