Gut zu wissen
- Das Frontmähwerk hat Detailverbesserungen erfahren.
- Das 7100T BX ist das erste per ISO-Bus gesteuerte Mähwerk von Vicon.
- Probleme mit den Hydraulikzylindern hat Vicon abgestellt.
Vorgestellt haben wir beide Maschinen bereits im Fahrbericht, dass Frontmähwerk Extra 732 FT in profi 4/2018 und die Heckkombination 7100T in profi 9/2017 — hier allerdings ohne die Querförderbänder, die mit dem Kürzel BX gekennzeichnet sind.
Entwicklungen am Frontmähwerk
Die Extra-Frontmähwerke der 600er Baureihe gab es bei Vicon schon länger und weil sich die Technik bewährt hat, gibt es zur 700er Baureihe nur Detailverbesserungen. Teilweise hat Vicon Rechteckrohre gegen schickere Rundrohre getauscht. Der Anbau erfolgt nach wie vor mit einem Weiste-Dreieck, eine Variante mit direktem Anbau soll aber folgen. Verbesserungen gab es bei der Abstellsicherung, die sich nun zentral und damit viel einfacher als früher betätigen lässt. Optimiert hat Vicon auch den Stützfuß zum Abstellen.
Wesentliche Neuerungen sind einerseits die zentrale Schnitthöhenverstellung mit einem Lenker im Anbaubock, die während des Tests auch gut funktioniert hat: Der Fahrer kann hier die Schnitthöhe zentral einstellen, das macht das kräftezehrende Verdrehen festsitzender Oberlenker überflüssig. Ein Hebel zur Betätigung und eine kleine Skala runden diese Verbesserung ab, die wir zu schätzen wussten — insbesondere an Schleppern ohne externe Hubwerksbetätigung. Eine weitere Änderung am Frontmähwerk ist der neue Stahlzinken-Aufbereiter, der baugleich mit dem am Heckmähwerk ist.
Die Seitenteile der 700er Baureihe bestehen jetzt aus Blech mit Kunststoffrand als Anfahrschutz und lassen sich auf Wunsch (940 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) hydraulisch klappen. Insgesamt hat das Mähwerk eine glatte Oberfläche, auf der sich wenig Schmutz sammelt. Am Mähbalken, den Mähscheiben sowie der Aufhängung gab es keine Änderungen.
Neues Heckmähwerk im Test
Das Heckmähwerk Extra 7100T BX hat Vicon von Grund auf neu entwickelt. Der Anbaubock mit ordentlichen Garderoben entspricht der Kategorie III/IV, große Stützfüße tragen das Mähwerk, das sich auch zusammengeklappt abstellen lässt. Damit auf der Straße die Höhe von unter vier Metern eingehalten wird, müssen die Unterlenker etwas abgesenkt werden. Eine weitere Reduzierung der Höhe erlaubt das Heckmähwerk mit dem optionalen hydraulischen ISO-Bus-Oberlenker (1 429 Euro), der das zusammengeklappte Mähwerk automatisch nach hinten neigt. Eine Beleuchtungsanlage gehört zur Grundausstattung.
Serienmäßig hat das 7100T BX eine Loadsensing-Anlage. Die gesamte elektrische und hydraulische Steuerung ist im Anbaubock unter einer schützenden Haube untergebracht. An deren Deckel und Verschluss sollte Vicon noch die Passgenauigkeit und Leichtgängigkeit optimieren.
Der Tragrahmen der Ausleger besteht aus Teleskoprohren, innenliegende Hydraulikzylinder verschieben die Mäheinheiten nach außen oder innnen. Die Arbeitsbreite liegt zwischen 9,30 und 10,10 m. Eine Skala erlaubt dem Fahrer die Einstellung. Außerdem ist jede Seite individuell um bis zu 40 cm verschiebbar, um ungemähte Streifen in Kurven zu vermeiden. Bei voller Arbeitsbreite beträgt die Überlappung zum Frontmäher je Seite etwa 10 cm. Das reicht in ebenem Gelände. Bei schmalster Arbeitsbreite liegt die Überlappung bei rund 50 cm je Seite. Das reicht ebenfalls für entsprechende Kurvenfahrten. In Hanglagen hingegen scheint die Überlappung jedoch knapp auszufallen, wie einer unser Praktiker uns berichtet hat (Praktikerurteile).
Vicon: Aufhängung Quattro-Link
Die neue Aufhängung „Quattro-Link“ ist das Kennzeichen der Modellreihe. Sie trägt und führt das Mähwerk im Schwerpunkt der Maschine. Zwei Lenkerkonstruktionen ergeben jede für sich ein Trapez, die Winkel zum Mähwerk bilden ein stabilisierendes Dreieck, das die Richtungsführung übernimmt. Außerdem bilden die Lenker...
Gut zu wissen
- Das Frontmähwerk hat Detailverbesserungen erfahren.
- Das 7100T BX ist das erste per ISO-Bus gesteuerte Mähwerk von Vicon.
- Probleme mit den Hydraulikzylindern hat Vicon abgestellt.
Vorgestellt haben wir beide Maschinen bereits im Fahrbericht, dass Frontmähwerk Extra 732 FT in profi 4/2018 und die Heckkombination 7100T in profi 9/2017 — hier allerdings ohne die Querförderbänder, die mit dem Kürzel BX gekennzeichnet sind.
Entwicklungen am Frontmähwerk
Die Extra-Frontmähwerke der 600er Baureihe gab es bei Vicon schon länger und weil sich die Technik bewährt hat, gibt es zur 700er Baureihe nur Detailverbesserungen. Teilweise hat Vicon Rechteckrohre gegen schickere Rundrohre getauscht. Der Anbau erfolgt nach wie vor mit einem Weiste-Dreieck, eine Variante mit direktem Anbau soll aber folgen. Verbesserungen gab es bei der Abstellsicherung, die sich nun zentral und damit viel einfacher als früher betätigen lässt. Optimiert hat Vicon auch den Stützfuß zum Abstellen.
Wesentliche Neuerungen sind einerseits die zentrale Schnitthöhenverstellung mit einem Lenker im Anbaubock, die während des Tests auch gut funktioniert hat: Der Fahrer kann hier die Schnitthöhe zentral einstellen, das macht das kräftezehrende Verdrehen festsitzender Oberlenker überflüssig. Ein Hebel zur Betätigung und eine kleine Skala runden diese Verbesserung ab, die wir zu schätzen wussten — insbesondere an Schleppern ohne externe Hubwerksbetätigung. Eine weitere Änderung am Frontmähwerk ist der neue Stahlzinken-Aufbereiter, der baugleich mit dem am Heckmähwerk ist.
Die Seitenteile der 700er Baureihe bestehen jetzt aus Blech mit Kunststoffrand als Anfahrschutz und lassen sich auf Wunsch (940 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) hydraulisch klappen. Insgesamt hat das Mähwerk eine glatte Oberfläche, auf der sich wenig Schmutz sammelt. Am Mähbalken, den Mähscheiben sowie der Aufhängung gab es keine Änderungen.
Neues Heckmähwerk im Test
Das Heckmähwerk Extra 7100T BX hat Vicon von Grund auf neu entwickelt. Der Anbaubock mit ordentlichen Garderoben entspricht der Kategorie III/IV, große Stützfüße tragen das Mähwerk, das sich auch zusammengeklappt abstellen lässt. Damit auf der Straße die Höhe von unter vier Metern eingehalten wird, müssen die Unterlenker etwas abgesenkt werden. Eine weitere Reduzierung der Höhe erlaubt das Heckmähwerk mit dem optionalen hydraulischen ISO-Bus-Oberlenker (1 429 Euro), der das zusammengeklappte Mähwerk automatisch nach hinten neigt. Eine Beleuchtungsanlage gehört zur Grundausstattung.
Serienmäßig hat das 7100T BX eine Loadsensing-Anlage. Die gesamte elektrische und hydraulische Steuerung ist im Anbaubock unter einer schützenden Haube untergebracht. An deren Deckel und Verschluss sollte Vicon noch die Passgenauigkeit und Leichtgängigkeit optimieren.
Der Tragrahmen der Ausleger besteht aus Teleskoprohren, innenliegende Hydraulikzylinder verschieben die Mäheinheiten nach außen oder innnen. Die Arbeitsbreite liegt zwischen 9,30 und 10,10 m. Eine Skala erlaubt dem Fahrer die Einstellung. Außerdem ist jede Seite individuell um bis zu 40 cm verschiebbar, um ungemähte Streifen in Kurven zu vermeiden. Bei voller Arbeitsbreite beträgt die Überlappung zum Frontmäher je Seite etwa 10 cm. Das reicht in ebenem Gelände. Bei schmalster Arbeitsbreite liegt die Überlappung bei rund 50 cm je Seite. Das reicht ebenfalls für entsprechende Kurvenfahrten. In Hanglagen hingegen scheint die Überlappung jedoch knapp auszufallen, wie einer unser Praktiker uns berichtet hat (Praktikerurteile).
Vicon: Aufhängung Quattro-Link
Die neue Aufhängung „Quattro-Link“ ist das Kennzeichen der Modellreihe. Sie trägt und führt das Mähwerk im Schwerpunkt der Maschine. Zwei Lenkerkonstruktionen ergeben jede für sich ein Trapez, die Winkel zum Mähwerk bilden ein stabilisierendes Dreieck, das die Richtungsführung übernimmt. Außerdem bilden die Lenker ein Parallelogramm, über das das Seitenteil mit einem pneumatisch gedämpften Hydraulikzylinder ausgehoben wird.
Die Zylinder waren während des Tests unsere Sorgenkinder, weil sie schwitzten oder sogar Öl verloren. Wie uns die befragten Praktiker bestätigt haben, war das auch an deren Maschinen aufgefallen. Das Problem mit den Zylindern hat Vicon inzwischen aber erkannt und abgestellt.
Davon abgesehen hat uns die Quattro-Link-Aufhängung gefallen: Vor allem das saubere Ausheben und Einsetzen sind ein Gedicht. Aber auch die Bodenanpassung längs und quer zur Fahrtrichtung sind gut. Die Einstellung der Entlastung erfolgt am Terminal und lässt sich fein einstellen; nötigenfalls kann man die Ausleger schweben lassen. Die Überlastsicherung lässt die Mähwerke nach oben und auch nach hinten ausweichen.
Bänder mit Schnellverschluss
Neu am Heckmähwerk sind auch die Schnellverschlüsse (2 780 Euro) für die Querförderbänder, die für einen stattlichen Aufpreis von 18 390 Euro in der Liste stehen. Eine Person kann sie ohne große Anstrengungen innerhalb von 20 Minuten an- oder abbauen, auch ohne in Übung zu sein.
Zum Anbauen fährt man die Einheiten auf vier großen und stabilen Kunststoffrollen ans Mähwerk heran und hebt dieses an. Dabei fangen sich die Haken des Bandes an der Aufhängung des Mähwerks, ein Bolzen samt Vorstecker sichert die Verbindung. Abschließend muss nur noch der Schnellverschluss für die Hydraulik verbunden werden, der ISO-Bus erkennt die Bänder automatisch und dann kann es losgehen.
Der einfache An- und Abbau hat echten Nutzwert, wie wir während des Tests festgestellt haben. Weil es so einfach und zügig geht, macht man es auch und schleppt die jeweils rund 300 kg schweren Bänder nicht die gesamte Saison mit. Mit den Bändern stehen vier Ablagemöglichkeiten zur Verfügung: drei Einzelschwade, Breitablage, ein zentrales Schwad und 2 x 2 Schwade, wenn zwei Spuren gegeneinander gelegt werden.
Aufbereiter flexibel anpassbar
Neues hat Vicon sich auch beim Aufbereiter überlegt: Er ist über zwei Drehpunkte sowohl im Abstand zur Aufbereiterwelle mit SemiSwing-Stahlzinken als auch im Winkel dazu einstellbar. Das erweitert die Möglichkeiten der Einstellung erheblich, und weil die Hebel ausreichend lang und damit bequem zu betätigen sowie gut zugänglich sind, ist die Verstellung schnell erledigt. Je eine Skala hilft bei der Orientierung am jeweils fünfstufigen Einstellungsraster.
Wir haben die Verstellung während des Tests gerne genutzt, um auf verschiedene Futter zu reagieren. Gefehlt hat uns eigentlich nur, dass sich der Aufbereiter nicht richtig „stramm“ einstellen lässt: Manchmal fehlt die letzte Intensität. Für Bestände die kaum Aufbereitung erfordern, reduziert ein schneller Tausch der Riemenscheiben die Aufbereiterdrehzahl. Die Leitbleche sind verstellbar, um breit oder in der Schwad abzulegen.
Einfache Bedienung, sauberes Schnittbild
Dank ISO-Bus erfolgt die Bedienung über das Schlepperterminal oder über eins der verschiedenen Terminals, die Vicon im Angebot hat. Wir haben mit einem IsoMatch Tellus Go-Terminal (1 420 Euro) und dem IsoMatch-Grip Joystick (820 Euro) gearbeitet. Dieses kleine Terminal und der Joystick, der frei mit bis zu 44 Funktionen belegbar ist, reichen absolut aus. Ab und zu hatten wir während des Tests mal kleinere Elektronik-Störungen, die mit einem Neustart behoben werden konnten.
Erhält die Steuerung Geschwindigkeitssignale vom Schlepper sorgt sie bei Stillstand bzw. beim Rückwärtsfahren automatisch für den Aushub der Heckmäheinheiten. Beim Fronthubwerk funktioniert das nur, wenn eine entsprechende Ölleitung vom Heck nach vorne verlegt wird, Anschlüsse dafür sind am heckseitigen 7100T BX vorgesehen. Außerdem lässt sich bequem einstellen, wie weit die Einheiten am Vorgewende ausheben sollen.
Das Schnittbild der Mähwerke ist einwandfrei, unabhängig davon, welches Futter gemäht wird. Das führen wir auch auf die drei Klingen je Mähscheibe zurück. Außerdem kann man die Mähwerke mit der Schnitthöhenverstellung der Front super zueinander einstellen.
Am Mähbalken selbst gab es keine Änderungen. Die Scheiben drehen paarweise zueinander und die balliggeformten Zähne der Stirnräder im ölgefüllten, rundum verschweißten Holm geben die Kraft weiter. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Schnellwechseleinrichtung der Klingen: Der Holm muss sauber sein, um die Halteplatte herabzudrücken — die ist im Zweifel mit dem guten Wechselhebel aber auch schnell frei gekratzt.
Beeindruckend ist der Durchgang der Mähwerke, selbst massereiche, lagernde und ineinander liegende Bestände schneiden die neuen Extra-Mähwerke sauber und auch ohne Verstopfungen.
Details in Kurzfassung
- Auch wenn das Frontmähwerk wenig verschmutzungsanfällig ist: Das Heckmähwerk verschmutzt erheblich mehr.
- Trotz Stahlblechverkleidungen laufen die Mähwerke leise.
- Mit Messerschnellwechsler kosten das Frontmähwerk 17 220 Euro, das Heckmähwerk liegt bei 50 140 Euro.
Das Frontmähwerk 732FT hat sich im Test mit Detailverbesserungen gezeigt — die Bodenanpassung ist gut. Das neue Heckmähwerk 7100T BX ist auf den ersten Blick an der Quattro Link-Aufhängung erkennbar. Es lieferte gute Arbeit und bietet vor allem Durchgang.
Praktikerurteile Vicon Extra 732FT und 7100T BX
Mäht massereiche Bestände verstopfungsfrei
Stefan Pedd arbeitet auf einer Biogasanlage in 26441 Jever und fährt dort die Mähkombination, die aus dem Frontmähwerk Extra 632 FT und der Heckkombination Extra 7100T BX besteht. „Die Kombi ist nun in der zweiten Saison im Einsatz, rund 1 000 Hektar haben wir bisher gemäht.“ Als Schlepper dient ein Valtra S 280. „Bei massereichen Beständen mit hoher Aufbereitungsintensität und Querförderbändern hat der gut zu tun“, so Pedd. Überrascht war Pedd von der Leistungsfähigkeit im schweren Grünroggen und davon, dass das Mähwerk bei diesen Einsätzen nicht verstopft: „Das kennen wir normalerweise anders.“ „Begeistert bin ich vom sehr sauberen Schnittbild ohne jegliche Streifen, auch das ist eine Kleinigkeit, die aber Freude bereitet“, so Pedd, der diesen Effekt auf die drei Klingen pro Scheibe zurückführt. Etwas zu knapp ist ihm die Überlappung zum Frontmäher: „Gerade bei der Schwadablage auf unregelmäßig zugeschnitten Feldern stört das immens.“
Mäht massereiche Bestände verstopfungsfrei
Stefan Pedd arbeitet auf einer Biogasanlage in 26441 Jever und fährt dort die Mähkombination, die aus dem Frontmähwerk Extra 632 FT und der Heckkombination Extra 7100T BX besteht. „Die Kombi ist nun in der zweiten Saison im Einsatz, rund 1 000 Hektar haben wir bisher gemäht.“ Als Schlepper dient ein Valtra S 280. „Bei massereichen Beständen mit hoher Aufbereitungsintensität und Querförderbändern hat der gut zu tun“, so Pedd. Überrascht war Pedd von der Leistungsfähigkeit im schweren Grünroggen und davon, dass das Mähwerk bei diesen Einsätzen nicht verstopft: „Das kennen wir normalerweise anders.“ „Begeistert bin ich vom sehr sauberen Schnittbild ohne jegliche Streifen, auch das ist eine Kleinigkeit, die aber Freude bereitet“, so Pedd, der diesen Effekt auf die drei Klingen pro Scheibe zurückführt. Etwas zu knapp ist ihm die Überlappung zum Frontmäher: „Gerade bei der Schwadablage auf unregelmäßig zugeschnitten Feldern stört das immens.“
Schneller An- und abbau der Querförderbänder