Schleppertest

Langzeittest: New Holland T6.155AC: Ein blaues Wunder?

Ein blaues Wunder ist meistens keine positive Überraschung. Beim New Holland T6.155 AutoCommand kann man das nach fast 2 200 Einsatzstunden auch anders sehen.

(Bildquelle: Redaktion profi)

Gut zu wissen

- Die Zahl der Reparaturen/Ausfälle des T6.155 AC in fast 2 200 Stunden ist absolut im Rahmen.
- Da alle Probleme während der Garantiezeit auftraten, gab es bislang keine Reparaturkosten.
- Nervig sind der (zu) kleine Tank und die bereits auftretenden Roststellen.
Endlich stufenlos!“ hieß der Beitrag über den ersten Schlepper mit stufenlosem Getriebe aus dem CNH-­Konzern in dieser Leistungsklasse (profi 8/2013). Damit war klar, wie sehr die Kundschaft sich neben dem einfachen Schaltgetriebe für eine stufenlose Schaltbox interessierte. So auch der Eigentümer unseres New Holland T6.155 AutoCommand.

Seit 2017 im Einsatz

Der Schlepper wird seit Sommer 2017 auf dem Veredelungsbetrieb mit 300 ha Ackerbau für verschiedenste Arbeiten eingesetzt. Zum einen sind das die Düngung mit einem Rauch-Streuer und der Pflanzenschutz mit einer 24-m-Amazone-­Spritze. Zum anderen ist eine Hauptaufgabe des T6 der Transport — vor allem von Futter und Gülle von und zu den verschiedenen Standorten des Betriebes.
Der Frontlader Alö Quicke S6 wird dagegen eher selten eingesetzt, da ein Teleskoplader die meisten Ladetätigkeiten auf dem Hof übernimmt. Genauso ist das mit Arbeiten vor der 3 m Kreiseleggen-Drillkombination, die nur gelegentlich der „Kleine“ übernehmen muss.
Der „Kleine“ deshalb, weil der Betrieb vor zwei Jahren gerne auch einen Sechszylinder gekauft hätte. Leider gab es den zu der Zeit lediglich mit dem vier­stufigen Lastschaltgetriebe. Heute sind dagegen auch hier das 8-stufige Lastschalt-­Getriebe sowie das stufenlose Getriebe verfügbar.
Grundsätzlich schlägt sich der Vierzylinder von FiatPowertrainTechnologies (FPT) mit seinen 4,5 l Hubraum wacker. Natürlich muss einem dabei klar sein, dass der T6.155 „nur“ 125 PS Nennleistung hat und die maximale Leistung mit Boost von 155 PS erst bei Zapfwellenarbeiten beziehungsweise im zweiten Fahrbereich des Getriebes abgerufen kann. Ein Umstand, der sich zum Beispiel beim Gülletransport mit dem großen Zubringfass durchaus bemerkbar macht.
Mehr stört den Betrieb aber die Tatsache, dass schon bei dieser Arbeit an sehr langen Tagen der Dieselvorrat von 250 l nicht ausreicht. Aber nur, dass wir uns nicht missverstehen: Grundsätzlich ist der Durchschnittsverbrauch im Mittel über alle Pflege- und Transportarbeiten mit weniger als 10 l/h sehr in Ordnung!

Abgasreinigung mit Fehlermeldung

Wo wir aber gerade beim Motor sind: Der AdBlue-Tank reicht mit seinen 31,5 l Inhalt für das Aggregat der Abgasstufe IV (Tier 4 final) locker für zwei Dieseltank-­Füllungen. Bei nicht ganz 1 300 Betriebsstunden kam aber trotz ausreichendem AdBlue-Vorrat eine Fehlermeldung und das System reduzierte direkt die Motorleistung.
Grund war eine fehlerhafte Steckverbindung an einem Kabelbaum. Das war ärgerlich, aber von der Fachwerkstatt dann doch schnell (und innerhalb der Garantie auch kostenlos) be­hoben.
Eine ähnliche, mindestens genauso ärgerliche Bagatelle war eine Leckage im Kühlerschlauch des Heizungskreislaufs nach gut 800 Betriebsstunden. Außer...

Die Redaktion empfiehlt

Schleppertest

Auf der Agritechnica hat er mit seinem TerraTrac-Bandlaufwerk Furore gemacht. Wir haben ihn mit Rädern im Test gehabt und verraten Ihnen, was es — außerdem neuen Cebis Touch — Interessantes zu...

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.