Schleppertest

JCB Fastrac 8330: Für Acker und Autobahn?

Wenn Sie einen schnellen und komfortablen Transportschlepper suchen, ist der Fastrac die erste Wahl. Aber wie schlägt sich der Traktor mit 250 kW/340 PS auf dem Acker?

JCB Fastrac 8330

(Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Der AgcoPower-Motor verbraucht nicht zu viel Sprit, hätte aber mehr Leistung haben dürfen.
- Mit dem Agco Fendt-Getriebe fährt der Fastrac stufenlos bis zu 73 km/h und darf mit schmaleren Reifen auch auf die Autobahn.
- Der Fahrkomfort ist beispielhaft, die Bedienung und Hydraulik im Detail zu verbessern.
Früher war der Fastrac mit seinem dreistufigen Lastschaltgetriebe und den vier gleichgroßen (oder besser gleichkleinen) Rädern nicht unbedingt prädestiniert zum Ackern. Mit Reifen der Größe 710/60 R 42 hinten (1,95 m Radhöhe) und 600/60 R 38 vorne sowie einem stufenlosen Fendt-Getriebe haben sich die Vorzeichen bei dem Traktor hierfür gründlich geändert. Hinzu kommt, dass das neue Topmodell Fastrac 8330 mittlerweile mit bis zu 354 PS Maximalleistung daherkommt.

JCB Fastrac 8330: 8,4 l Hubraum mit Stufe V

Dafür ist JCB einem Kraftwerk von Agco­Power mit 8,4 l Hubraum ausgerüstet. Der Sechszylinder erfüllt dank SCR-Kat und DPF jetzt die Abgasstufe V und leistet laut Prospekt 250 kW/340 PS bei Nenndrehzahl, maximal sollen es sogar 260 kW/354 PS sein. Wir haben das natürlich beim DLG Testzentrum checken lassen. Danach kommen tatsächlich bei Nenndrehzahl (2 100 min-1) „nur“ 199 kW hinten am Zapfwellenstummel an.
Gut, dass der Engländer bei fallender Drehzahl noch mal nachlegt: Bei 1 900 Touren bleibt der Zeiger der Zapfwellenbremse bei immerhin 224 kW stehen. Damit ist die Überleistung mit 25 kW zwar sehr viel höher, als die versprochenen 10 kW, trotzdem fehlen noch immerhin 7 kW bis zu der von JCB selber im Prospekt angegebenen Zapfwellenleistung — schade!
Als Pluspunkt verbuchen wir aber sehr gerne, dass diese Power immer zur Verfügung steht und nicht nur, wenn die Voraussetzungen für irgendeinen Boost erfüllt sind. Hinzu kommt, dass der Leistungsanstieg auch einen sehr guten Drehmomentanstieg von 42 % auf 1 285 Nm bei nur 29 % Drehzahlabfall zur Folge hat.

Verbrauch in Ordnung

Bleibt die spannende Frage, wie es um den Dieselverbrauch bestellt ist. An der Zapfwellenbremse saugte der JCB bei Nenndrehzahl 252 g/kWh aus dem 600 l großen Dieseltank. Bei Maximalleistung waren es noch 237 g/kWh. Das sind keine Spar-Rekorde (auch wenn nur noch 13,3 g/kWh AdBlue dazukommen). Aber es ist auch nicht mehr als der Durchschnitt aller bisher getesteten Traktoren in dieser Klasse verbraucht.
Dieser Trend setzt sich bei den praxisnahen Powermix-Messungen fort: Auf dem Rollenprüfstand hat der Fastrac 8330 im Mittel über alle Zyklen 275 g/kWh Diesel und 20 g/kWh AdBlue verbraucht. Damit liegt er ziemlich exakt auf dem Mittelwert aller bisherigen Traktoren. Schaut man sich die Grafik genauer an, gilt das für alle Arbeiten — egal, ob schwere Zugarbeiten auf dem Acker oder leichtere, gemischte Arbeiten mit Mähwerk oder Presse.
Beim Blick auf die Transportmessungen blitzt das bekannte Talent des Fastrac aber durch: Um 5 bis fast 10 % (bei 60 km/h) ist der JCB hier sparsamer als das Mittel aller Wettbewerber — sehr gut.
Ein Grund dafür sind sicher auch die trockenen Scheibenbremsen mit Doppelsattel in allen vier Rädern. Sie sorgen nicht nur für einen leichten Lauf, sondern haben auch ABS und schaffen die gewaltige Bremsverzögerung von 6,5 m/s2 — Hut ab.

Vario-Getriebe von Fendt

Womit wir schon beim Getriebe wären. Hier setzt JCB bekanntermaßen auf die stufenlose Getriebebox ML260 aus Marktoberdorf. Wobei das Getriebe aufgrund der Vollrahmen-Bauweise im Fastrac — genau wie der Motor — keine tragende Funktion hat. Dementsprechend ist das Gehäuse eine JCB-Konstruktion, genauso wie die Hinterachse nicht von Agco, sondern von Oerlikon Graziano stammt.
Was die Getriebebedienung angeht,...

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Rudolf Wehner fährt mit seinem Hanomag regelmäßig zu Oldtimertreffen. Oft ist er dort einer der Ersten, selbst wenn er als Letzter losfährt.

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