Gut zu wissen
- Die Serie M7003 ist mit bis zu 170 PS das Flaggschiff bei Kubota.
- Gebaut wird der Traktor mit stufenlosem oder Lastschaltgetriebe in Frankreich.
- Serienmäßig gibt es zwei Jahre mit 2 000 Stunden Gewährleistung, optional fünf Jahre bzw. 5000 Stunden.
Noch im vergangenen Jahr hat Kubota 75 % seiner Traktoren in Deutschland im Segment unter 50 PS verkauft. Das soll sich bald ändern: Dafür ist man mit der M7000-Serie bereits seit 2014 im Leistungssegment bis 170 PS unterwegs.
Und in der Branche wird natürlich schon ordentlich darüber spekuliert, wann denn wohl ein M8000 mit einem Sechszylinder nach Europa kommt. Bevor das aber soweit ist, kümmern wir uns zunächst um den M7153 Premium der neusten Generation, dem wir auf den Zahn gefühlt haben.
Kubota M7153: Dritte Generation
Der M7153 mit 107 kW/145 PS ist ein Nachfolger der Modelle M7001 und M7002. Im Vergleich zum bereits getesteten Vor-Vorgänger M7151 (profi 6/2017) erfüllt der neue Schlepper nicht nur die Abgasstufe V. Er hat auch eine geänderte Vorderachse und bietet Details wie z. B, eine Klimaautomatik. Ein weiterer Unterschied ist das sechsstufige Lastschaltgetriebe.
Beim Motor ist Kubota seinem eigenen hubraumstarken V6108 treu geblieben. Dass das Aggregat jetzt die Abgasstufe V erfüllt, verdankt er der CommonRail-Einspritzung mit 2 500 bar sowie kompletter Abgastechnik. Dabei ist es nicht nur gelungen, die Nenndrehzahl von 2200 auf 2100 Touren zu senken. Sondern auch das Service-Intervall für den Partikelfilter hat sich auf jetzt 6000 h verdoppelt.
Gespannt waren wir natürlich, wie sich das alles auf die Leistung und den Verbrauch des Kraftwerkes auswirkt. Die Zapfwellenmessungen des DLG-Testzentrums bescheinigen dem neuen M7153 hier jedenfalls etwas mehr Maximalleistung mit Boost (109,6 kW statt vorher 105,7 kW). Gleichzeitig ist allerdings die Zapfwellenleistung bei Nenndrehzahl ohne Boost um 8 kW auf 88,8 kW gesunken — was bei der Arbeit aber so gut wie gar nicht stört.
Durchschnittlicher Verbrauch
Hier sollte man nämlich unbedingt versuchen, die Motordrehzahl immer deutlich unter 2 000 Touren zu halten. Dann profitiert man nicht nur von der höheren Maximalleistung, sondern kommt auch in den Bereich des niedrigeren Verbrauchs. Entsprechend liegt der spezifische Verbrauch mit 242 g/kWh bei maximaler Zapfwellenleistung immerhin 20 g/kWh unter den Werten des Vorgängers — schön!
Auch die praxisnäheren Powermix-Messungen sind besser geworden: Mit 285 g/kWh (plus 20 g/kWh AdBlue) liegt auch hier der Verbrauch mehr als 6 % unter dem des Vorgängermodells (auch wenn seinerzeit der AdBlue-Verbrauch bei der Abgasstufe IV noch ein gutes Stück niedriger war). Und selbst im Vergleich zum Wettbewerb liegt der Kubota beim Verbrauch jetzt weniger als 3 % über dem Durchschnitt aller bisher getesteten Traktoren.
Erfreulich ist auch der Trend bei den Transportfahrten: Mit 414 g/kWh bei 40 km/h sowie sogar nur 413 g/kWh bei 50 km/h bewegt sich der M7153 ziemlich exakt im Gruppenmittel.
Sechs Lastschaltstufen
Maßgeblich am niedrigeren Dieselverbrauch beim Transport beteiligt sein dürfte das neue Getriebe: Statt sechs Gänge mit vier Lastschaltstufen hat der M7153 das ZF-Getriebe TPT16 mit sechs Lastschaltstufen und fünf Gängen. Das sorgt nicht nur für 40 km/h schon bei knapp 1 580 U/min. Auch bei 50 km/h Höchstgeschwindigkeit ist die Drehzahl noch auf 1 970 U/min reduziert.
Pluspunkte sammelt die Schaltbox auch bei Zugarbeiten. Die maximale Zugleistung lag mit 94,8...
Gut zu wissen
- Die Serie M7003 ist mit bis zu 170 PS das Flaggschiff bei Kubota.
- Gebaut wird der Traktor mit stufenlosem oder Lastschaltgetriebe in Frankreich.
- Serienmäßig gibt es zwei Jahre mit 2 000 Stunden Gewährleistung, optional fünf Jahre bzw. 5000 Stunden.
Noch im vergangenen Jahr hat Kubota 75 % seiner Traktoren in Deutschland im Segment unter 50 PS verkauft. Das soll sich bald ändern: Dafür ist man mit der M7000-Serie bereits seit 2014 im Leistungssegment bis 170 PS unterwegs.
Und in der Branche wird natürlich schon ordentlich darüber spekuliert, wann denn wohl ein M8000 mit einem Sechszylinder nach Europa kommt. Bevor das aber soweit ist, kümmern wir uns zunächst um den M7153 Premium der neusten Generation, dem wir auf den Zahn gefühlt haben.
Kubota M7153: Dritte Generation
Der M7153 mit 107 kW/145 PS ist ein Nachfolger der Modelle M7001 und M7002. Im Vergleich zum bereits getesteten Vor-Vorgänger M7151 (profi 6/2017) erfüllt der neue Schlepper nicht nur die Abgasstufe V. Er hat auch eine geänderte Vorderachse und bietet Details wie z. B, eine Klimaautomatik. Ein weiterer Unterschied ist das sechsstufige Lastschaltgetriebe.
Beim Motor ist Kubota seinem eigenen hubraumstarken V6108 treu geblieben. Dass das Aggregat jetzt die Abgasstufe V erfüllt, verdankt er der CommonRail-Einspritzung mit 2 500 bar sowie kompletter Abgastechnik. Dabei ist es nicht nur gelungen, die Nenndrehzahl von 2200 auf 2100 Touren zu senken. Sondern auch das Service-Intervall für den Partikelfilter hat sich auf jetzt 6000 h verdoppelt.
Gespannt waren wir natürlich, wie sich das alles auf die Leistung und den Verbrauch des Kraftwerkes auswirkt. Die Zapfwellenmessungen des DLG-Testzentrums bescheinigen dem neuen M7153 hier jedenfalls etwas mehr Maximalleistung mit Boost (109,6 kW statt vorher 105,7 kW). Gleichzeitig ist allerdings die Zapfwellenleistung bei Nenndrehzahl ohne Boost um 8 kW auf 88,8 kW gesunken — was bei der Arbeit aber so gut wie gar nicht stört.
Durchschnittlicher Verbrauch
Hier sollte man nämlich unbedingt versuchen, die Motordrehzahl immer deutlich unter 2 000 Touren zu halten. Dann profitiert man nicht nur von der höheren Maximalleistung, sondern kommt auch in den Bereich des niedrigeren Verbrauchs. Entsprechend liegt der spezifische Verbrauch mit 242 g/kWh bei maximaler Zapfwellenleistung immerhin 20 g/kWh unter den Werten des Vorgängers — schön!
Auch die praxisnäheren Powermix-Messungen sind besser geworden: Mit 285 g/kWh (plus 20 g/kWh AdBlue) liegt auch hier der Verbrauch mehr als 6 % unter dem des Vorgängermodells (auch wenn seinerzeit der AdBlue-Verbrauch bei der Abgasstufe IV noch ein gutes Stück niedriger war). Und selbst im Vergleich zum Wettbewerb liegt der Kubota beim Verbrauch jetzt weniger als 3 % über dem Durchschnitt aller bisher getesteten Traktoren.
Erfreulich ist auch der Trend bei den Transportfahrten: Mit 414 g/kWh bei 40 km/h sowie sogar nur 413 g/kWh bei 50 km/h bewegt sich der M7153 ziemlich exakt im Gruppenmittel.
Sechs Lastschaltstufen
Maßgeblich am niedrigeren Dieselverbrauch beim Transport beteiligt sein dürfte das neue Getriebe: Statt sechs Gänge mit vier Lastschaltstufen hat der M7153 das ZF-Getriebe TPT16 mit sechs Lastschaltstufen und fünf Gängen. Das sorgt nicht nur für 40 km/h schon bei knapp 1 580 U/min. Auch bei 50 km/h Höchstgeschwindigkeit ist die Drehzahl noch auf 1 970 U/min reduziert.
Pluspunkte sammelt die Schaltbox auch bei Zugarbeiten. Die maximale Zugleistung lag mit 94,8 kW auf dem Niveau des Vorgängers. Allerdings ist der spezifische Verbrauch mit 252 g/kWh starke 10 % niedriger! Hinzu kommen Details, wie zum Beispiel die Möglichkeit, die Wendeschaltung wahlweise links wie rechts bedienen zu können. Fehlt nur noch eine einfach aktivierbare Parksperre. In der Praxis gut kam dafür aber die „Xpress Restart“-Kupplungsfunktion am Bremspedal an.
Bereits beim Test vor gut drei Jahren hatten wir uns gewünscht, den „Startgang“ einfach programmieren und aktivieren zu können. Jetzt beim M7153 ist er auf C1 festgelegt — für den Traktor mit Anbaugerät oder leerem Anhänger viel zu niedrig. Und um die Drehzahlspeicher nutzen zu können, muss der Handgashebel nach wie vor — laut Kubota aus Sicherheitsgründen — leicht vom Endanschlag wegbewegt werden — überflüssig.
Zapfwellen-Schaltung bereits geändert
Geändert hat Kubota bereits die Zapfwellenschaltung: Bei unserem Testkandidaten wurde sie noch beim Absteigen nach wenigen Sekunden deaktiviert. Dank Nachrüst-Kit ist der Anforderung der „Tractor Mother Regulation“ laut Kubota heute genüge getan, wenn vor dem Absteigen einfach die Handbremse angezogen wird — gut.
Dem Getriebe selber können wir in Sachen Gangabstufung und Automatikfunktionen gute Noten ausstellen: Insgesamt zwölf Geschwindigkeiten im Hauptarbeitsbereich sind gut. Was die Ergonomie angeht, sind dagegen der Knopf für den Gruppenwechsel im Fahrhebel genauso wie der Schalter für die Zapfwelle hinter dem Kreuzhebel eher ungünstig positioniert.
Hubkraft satt
Über 6600 daN durchgehende Hubkraft, die oben auf mehr als 9600 daN ansteigt, ist super! Dass die DLG über 10 cm weniger Hubweg als beim Vorgänger gemessen hat, lag nur an einem falsch kalibrierten Lagesensor. Leider gibt es die schon beim Vorgänger geforderte Skala samt einstellbarer Orientierung am Tiefenregler noch immer nicht. Ein echter Trost bleibt da die übersichtliche Hubhöhenanzeige im Terminal.
In der „Premium“-Ausstattung gibt es statt der Zahnradpumpe mit nur 80 l/min eine Axialkolbenpumpe mit 110 l/min. Damit hat die DLG 118 l/min bzw. 35,1 kW gemessen, das ist Durchschnitt in dieser Liga. Neu ist die Möglichkeit, die Zuordnung von Steuergeräten und Bedienhebeln ändern zu können. Das gilt allerdings nicht für das extern bedienbare Ventil.
Unser Testkandidat war nur mit drei dw-Ventilen bestückt. Laut Kubota sind vier Ventile hinten möglich (plus eins vorne) — gut. Weniger gut dagegen, dass die Ventile für die Zeitsteuerung nach hinten immer einrasten müssen und dann nach Ablauf der Zeit auch stehen bleiben. Und nach vorne muss man die Hebel zum Aktivieren der Zeitsteuerung kurz auf Druck halten, ohne dabei in die Schwimmstellung zu geraten.
Gut gefederte Kabine
In der Kabine hat sich im Vergleich zum Vorgänger (leider) wenig geändert. Gut gefallen hat uns die pneumatische Kabinenfederung, die zusammen mit der gefederten Vorderachse für einen sehr guten Fahrkomfort sorgt. Auch die dunkleren (und damit unempfindlicheren) Verkleidungen sowie der breite Aufstieg mit der weit öffnenden Tür kommt in der Praxis gut an. Leider schließen die rahmenlosen Türen meistens nicht beim ersten Mal — und beim Aussteigen muss man immer noch vom unpraktischen Tür- zum Handgriff umgreifen.
Bei nur vier Kabinenpfosten ist die Rundumsicht prima. Die Schalter z. B. für Licht und Scheibenwischer sind dagegen im Kniebereich unter dem Lenkrad nach wie vor versteckt. Genauso wie der Platz zwischen Armaturen und Sitz für große Leute knapp bleibt.
Leider hat Kubota auch auf der Bedienarmlehne noch nicht aufgeräumt: Viele gleichförmige Knöpfe mit kleinen Symbolen liegen verstreut vor und neben den Hebeln der Steuerventile — schade. Umso mehr freut einen die exzellente Grafik und logische Menüführung im großen Terminal. Wenn die Oberfläche jetzt noch blendfreier wäre, könnten wir von einer ziemlich perfekten Sache reden.
Kritisieren müssen wir aber das Vorgewende-Management, bei dem sich noch immer keine Schritte einfügen lassen. Auch dass es für die Steuergeräte andere Zeiten aufzeichnet als im Hydraulikmenü hinterlegt sind, führt zur Verwirrung. Zudem gibt es keine frei belegbaren ISO-Bus-Tasten, und die Einbindung eines externen Terminals funktionierte nicht zufriedenstellend.
11,5 t Gesamtgewicht erlaubt
Der Kubota M7153 wog in Testausstattung 7 310 kg. Bei 11,5 t zulässigem Gesamtgewicht bleiben gute 4,2 t Nutzlast. Groß ist aber der Wendekreis mit 12,30 m (Bereifung 540/65 R 28 mit 1,90 m Spur). Bestellt man die Vorrüstung für die GPS-Lenkung, gibt es zumindest die Schnelllenkung „MultiSpeed“ dazu. Das von den kleinen Typen bekannte „BiSpeed“ für einen engeren Wendekreis ist für den M7003 nicht lieferbar.
Die GPS-Lenkung von Reichhardt funktionierte gut. Die Einbindung in das Vorgewende-Management oder das automatische Umdrehen gibt es allerdings noch nicht.
Fehlt nur noch die Wartung: Leider ist das Öffnen der Haube nur mit dem Original-Werkzeug oder einem schmalen Flacheisen möglich. Die einteilige Haube schwenkt aber schön hoch, Kühler und Luftfilter sind sehr gut zugänglich. Pluspunkte gibt es auch für 330 l Dieselvorrat, der für lange Arbeitstage reicht. Bei Nachtarbeit fragt man sich aber, warum von den zehn LED-Scheinwerfern serienmäßig nur zwei das Arbeitsfeld hinter dem Schlepper ausleuchten.
Fazit
Mit dem M7153 Premium hat Kubota die dritte Generation des 145-PS-Schleppers am Start. Der hubraumstarke Vierzylinder ist auf einen niedrigeren Verbrauch getrimmt, und das Getriebe mit sechs Lastschaltstufen eignet sich prima für viele Arbeiten. Die Bedienung könnte sicher noch praxisgerechter sein, alternativ ist aber auch die stufenlose „KVT“-Variante verfügbar.
In Sachen Hubwerk und Hydraulik gibt es Detailkritik — genau wie bei der Kabine. Aber summa summarum legt der M7153 Premium einen sehr soliden Auftritt hin. Das gilt auch für die Preise: In der einfachsten Ausführung gibt es den M7153 ab 106000 Euro (Preise ohne Mehrwertsteuer). In der „Premium“-Ausstattung mit Fronthubwerk (1 900 Euro), Vorderachsfederung (3600 Euro), großem Terminal (2000 Euro), GPS-RTK-Lenksystem (10000 Euro) und weiteren Details sind es dann gut 145000 Euro.