Schleppertest

New Holland T5.140 DC: Starkes Getriebe, schwaches Hubwerk

Mit dem neuen T5 DynamicCommand schließt New Holland die Lücke zwischen dem T5 ElektroCommand und dem T6. Wir haben das Topmodell T5.140 DC mit 96 kW/130 PS Nennleistung getestet.

New Holland T5.140 DC

(Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Motor und Getriebe beim T5 lassen kaum Wünsche offen.
- Die LS-Hydraulik mit 110 l/min ist super, nur 3,7 t Hubkraft sind (zu) knapp.
- Die „SuperVision“-­Kabine macht ihrem Namen alle Ehre, der Aufstieg ist aber mangelhaft.
Das neue ­Doppelkupplungsgetriebe DynamicCommand haben wir ja bereits beim Test des T6.175 DC (profi 2/2018) kennengelernt. New Holland hat das Angebot jetzt nach unten erweitert und bietet die Schaltbox seit der Agritechnica 2019 auch für den T5 mit vier Modellen zwischen 100 und 130 PS Nennleistung an.

New Holland: Mischung aus T5 und T6

Das bedeutet, Heck und Vorderachse kommen vom T5, während Motor und Getriebe dem kleinen T6 entsprechen. Ebenfalls neu ist die „SuperVision“-Niedrigkabine, doch dazu kommen wir später…
Der NEF-Motor von FPT ist bekannt und bewährt. Er erfüllt jetzt auch im T5 die Abgasstufe V. Dank der „HI-eSCR2“-Technik schafft New Holland die nochmalige Reduktion der Partikel um 40 % nach wie vor ohne Abgasrückführung — sehr gut! Dafür gibt es eine optionale Motorstaubremse sowie einen Turbolader mit Wastegate. Gespannt waren wir deshalb auf die Ergebnisse des DLG-Testzentrums.
An der Zapfwellenbremse kamen beim T5.140 DC von seinen 96 kW/130 PS Motor-­Nennleistung genau 80 kW/109 PS hinten am Stummel an. Das geht auch deshalb in Ordnung, weil der Motor bei fallender Drehzahl ordentlich nachlegt: 91,6 kW/125 PS maximale Zapfwellenleistung hat das DLG-Testzentrum an der Zapfwellenbremse bei einer Motordrehzahl von 1 700 U/min gemessen — sehr gut!
Schließlich ergeben sich so gewaltige 61 % Drehmomentanstieg (bei immerhin 41 % Drehzahlabfall) sowie 139 % Anfahrmoment. In der Praxis bedeutet das, dass der T5.140 DC eigentlich nicht „totzukriegen“ ist. Da vermisst man auch keinen Boost.

Verbrauch in Ordnung

Bei so einer Kraftexplosion bleibt natürlich die Frage nach dem Verbrauch. Auch hier können wir Sie beruhigen: 276 g/kWh bei Nenndrehzahl und 229 g/kWh bei Maximalleistung sind zwar keine Spar-Rekorde (zumal jeweils noch rund 25 g/kWh AdBlue hinzukommen), passen aber in die Welt. Das gilt auch für die praxis­näheren Powermix-­Messungen. Der Gesamtwert des T5.140 DC liegt mit 286 g/kWh (+ 28 g/kWh AdBlue) im Mittel gerade mal 3,4 % über dem Durchschnitt aller getesteten Traktoren. Vergleicht man ihn nur in seiner Leistungsklasse, sieht es noch besser aus. Lediglich im Teillast­bereich mit hoher Drehzahl liegen die Verbräuche bis zu 10 % über dem Mittel.
Besser sind die Transportmessungen: Der T5 fährt maximal 40 km/h, er reduziert dabei die Drehzahl aber auf 1675 min-1, so dass der Verbrauch 2,4 % unter dem Durchschnitt aller bisherigen Messungen liegt — das geht in Ordnung.
Bei der Messung der Zugleistung hat die DLG einen Maximalwert von 81,4 kW notiert. Das ist auch okay. Noch besser ist der Verbrauch an dieser Stelle: Nur 254 g/kWh bescheinigen dem Getriebe einen guten Wirkungsgrad — wichtig, wenn es um die Entscheidung „Schalter“ oder „Stufenlos“ geht. Schließlich steht das stufenlose „AutoCommand“ noch mal mit einem ordentlichen Aufpreis von rund 3500 Euro in der Liste.

Acht Lastschaltstufen…

Das „DC“ steht dabei nämlich für das Doppel­kupplungs-Getriebe „Dynamic Command“, das dank der drei Gruppen A, B und C mit je acht Lastschaltstufen genau 24/24 Übersetzungen bietet. Immerhin zehn liegen davon im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 12 km/h — sehr gut!
Ohnehin muss man bei der Arbeit nur selten die Gruppe wechseln: Schwere Zugarbeit wie Pflügen geht in A (2 bis 9 km/h), Eggen und Mähen in B (3,5 bis 15 km/h), während die Gruppe C den Transportarbeiten vorbehalten bleibt (10 bis 43 km/h).
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