Schleppertest

Massey Ferguson 7718 DynaVT im Langzeittest

Der MF 7718 DynaVT mit seinem 200 PS starken Agco-Motor und dem stufenlosen Vario-Getriebe hat das Zeug zum Durchstarter. Wenn da die Kleinigkeiten nicht wären.

Bis auf kleinere (teilweise lästige) Reparaturen überzeugte der MF 7718 DynaVT vor allem beim Motor, Getriebe, Hydraulik und Fahrwerk. (Bildquelle: Stefan Tovornik)

Gut zu wissen

- Getriebekalibration, Magnet­ventiltausch, Platinen­wechsel etc. sorgten für ­sieben Reparaturstopps in gut 2 600 Stunden.
- Ansonsten überzeugen Motor, Getriebe, Hubwerk, Hydraulik und Fahrwerk des MF 7718 DynaVT.
- Die Kabine ist leise, die Sicht okay. Platz und Ergonomie könnten besser sein.
Der 7718 war das drittgrößte Modell der kleinen Baureihe von Massey Ferguson mit dem 6,6 l Sechszylinder von AgcoPower. Er steht mit 121 kW/165 PS Nennleistung im Prospekt, bei Zapfwellenarbeiten oder über 15 km/h bringt er es aber auf stolze 200 PS Maximalleistung. Dementsprechend ist auch unser Testbetrieb mit der Leistung des Testkandidaten sehr zufrieden.

2 614 Stunden in zwei Jahren

Dort hat der 7718 DynaVT seit Ende 2017 in zwei Jahren genau 2 614 Stunden bei unterschiedlichsten Lohnarbeiten gelaufen. Angefangen bei Gülle-Transporten mit einem 26 Kubik Kotte-Zubringfass über die Maisbestellung mit einer 3 m Kreiseleggenkombination von Lemken und Monosem bis hin zur Grünfutterernte. Hier fährt der Betrieb mit dem MF 7718 eine Krone Triple­kombi B 870 CV mit Schwad-­Zusammenführung sowie einen 9 m Bandschwader von Reiter.
Lob gibt es dabei nicht nur für die Leistung des Agco-­Motors, sondern auch für seine Zuverlässigkeit. Bis dato gibt es hier keinen einzigen Eintrag im Reparaturtagebuch. Allerdings wurde ganz zu An­fang wegen der Mäharbeiten ein Cleanfix-­Umkehrlüfter nachgerüstet. Dieser tut auch seine Wirkung, hat aber den Nachteil, dass das vorm Kühler angeordnete Motor-Luftfilter beim Freiblasen viel von dem Material ansaugt — und so öfter verstopft ist.

Wenig Drehzahl, wenig Diesel

Wenn man den Motor konsequent im niedrigen Drehzahlbereich fährt, passt auch der Verbrauch. Im Mittel hat die Maschine bis dato über alle Arbeiten 14,8 Liter je Betriebsstunde verbraucht. Da reicht der über 300 l große Dieseltank auch für längste Arbeitstage. Dazu muss man aber die Tücken der Tankuhr kennen, die bereits nach einem Verbrauch von 170 l „Reserve“ zeigt. Gut, dass es noch einen sehr genauen digitalen Zähler gibt. Hier muss man nur beim Tanken ans Zurückstellen denken.
Erleichtert wird die sprit-­sparende Fahrweise mit dem stufenlosen Getriebe und der serienmäßigen Vierfach-Zapfwelle. Der Triebsatz stammt von der Konzernschwester aus Marktoberdorf, hat aber ein komplett anderes Bedienkonzept. Fahrer, die regelmäßig damit unterwegs sind, kommen super klar. Für Aushilfen ist die Sache zum Beispiel mit den fünf verschiedenen Fahrstrategien oder den Einschränkungen beim Richtungswechsel mit dem Hebel links und den Knöpfen rechts aber kompliziert.
Im Reparatur-Tagebuch taucht das Getriebe bislang drei Mal auf: Nach knapp 1 000 und nach 2 222 Stunden war jeweils eine Kalibrierung notwendig, da der Schlepper auch im „aktiven...

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