Gut zu wissen
- Getriebekalibration, Magnetventiltausch, Platinenwechsel etc. sorgten für sieben Reparaturstopps in gut 2 600 Stunden.
- Ansonsten überzeugen Motor, Getriebe, Hubwerk, Hydraulik und Fahrwerk des MF 7718 DynaVT.
- Die Kabine ist leise, die Sicht okay. Platz und Ergonomie könnten besser sein.
Der 7718 war das drittgrößte Modell der kleinen Baureihe von Massey Ferguson mit dem 6,6 l Sechszylinder von AgcoPower. Er steht mit 121 kW/165 PS Nennleistung im Prospekt, bei Zapfwellenarbeiten oder über 15 km/h bringt er es aber auf stolze 200 PS Maximalleistung. Dementsprechend ist auch unser Testbetrieb mit der Leistung des Testkandidaten sehr zufrieden.
2 614 Stunden in zwei Jahren
Dort hat der 7718 DynaVT seit Ende 2017 in zwei Jahren genau 2 614 Stunden bei unterschiedlichsten Lohnarbeiten gelaufen. Angefangen bei Gülle-Transporten mit einem 26 Kubik Kotte-Zubringfass über die Maisbestellung mit einer 3 m Kreiseleggenkombination von Lemken und Monosem bis hin zur Grünfutterernte. Hier fährt der Betrieb mit dem MF 7718 eine Krone Triplekombi B 870 CV mit Schwad-Zusammenführung sowie einen 9 m Bandschwader von Reiter.
Lob gibt es dabei nicht nur für die Leistung des Agco-Motors, sondern auch für seine Zuverlässigkeit. Bis dato gibt es hier keinen einzigen Eintrag im Reparaturtagebuch. Allerdings wurde ganz zu Anfang wegen der Mäharbeiten ein Cleanfix-Umkehrlüfter nachgerüstet. Dieser tut auch seine Wirkung, hat aber den Nachteil, dass das vorm Kühler angeordnete Motor-Luftfilter beim Freiblasen viel von dem Material ansaugt — und so öfter verstopft ist.
Wenig Drehzahl, wenig Diesel
Wenn man den Motor konsequent im niedrigen Drehzahlbereich fährt, passt auch der Verbrauch. Im Mittel hat die Maschine bis dato über alle Arbeiten 14,8 Liter je Betriebsstunde verbraucht. Da reicht der über 300 l große Dieseltank auch für längste Arbeitstage. Dazu muss man aber die Tücken der Tankuhr kennen, die bereits nach einem Verbrauch von 170 l „Reserve“ zeigt. Gut, dass es noch einen sehr genauen digitalen Zähler gibt. Hier muss man nur beim Tanken ans Zurückstellen denken.
Erleichtert wird die sprit-sparende Fahrweise mit dem stufenlosen Getriebe und der serienmäßigen Vierfach-Zapfwelle. Der Triebsatz stammt von der Konzernschwester aus Marktoberdorf, hat aber ein komplett anderes Bedienkonzept. Fahrer, die regelmäßig damit unterwegs sind, kommen super klar. Für Aushilfen ist die Sache zum Beispiel mit den fünf verschiedenen Fahrstrategien oder den Einschränkungen beim Richtungswechsel mit dem Hebel links und den Knöpfen rechts aber kompliziert.
Im Reparatur-Tagebuch taucht das Getriebe bislang drei Mal auf: Nach knapp 1 000 und nach 2 222 Stunden war jeweils eine Kalibrierung notwendig, da der Schlepper auch im „aktiven...
Gut zu wissen
- Getriebekalibration, Magnetventiltausch, Platinenwechsel etc. sorgten für sieben Reparaturstopps in gut 2 600 Stunden.
- Ansonsten überzeugen Motor, Getriebe, Hubwerk, Hydraulik und Fahrwerk des MF 7718 DynaVT.
- Die Kabine ist leise, die Sicht okay. Platz und Ergonomie könnten besser sein.
Der 7718 war das drittgrößte Modell der kleinen Baureihe von Massey Ferguson mit dem 6,6 l Sechszylinder von AgcoPower. Er steht mit 121 kW/165 PS Nennleistung im Prospekt, bei Zapfwellenarbeiten oder über 15 km/h bringt er es aber auf stolze 200 PS Maximalleistung. Dementsprechend ist auch unser Testbetrieb mit der Leistung des Testkandidaten sehr zufrieden.
2 614 Stunden in zwei Jahren
Dort hat der 7718 DynaVT seit Ende 2017 in zwei Jahren genau 2 614 Stunden bei unterschiedlichsten Lohnarbeiten gelaufen. Angefangen bei Gülle-Transporten mit einem 26 Kubik Kotte-Zubringfass über die Maisbestellung mit einer 3 m Kreiseleggenkombination von Lemken und Monosem bis hin zur Grünfutterernte. Hier fährt der Betrieb mit dem MF 7718 eine Krone Triplekombi B 870 CV mit Schwad-Zusammenführung sowie einen 9 m Bandschwader von Reiter.
Lob gibt es dabei nicht nur für die Leistung des Agco-Motors, sondern auch für seine Zuverlässigkeit. Bis dato gibt es hier keinen einzigen Eintrag im Reparaturtagebuch. Allerdings wurde ganz zu Anfang wegen der Mäharbeiten ein Cleanfix-Umkehrlüfter nachgerüstet. Dieser tut auch seine Wirkung, hat aber den Nachteil, dass das vorm Kühler angeordnete Motor-Luftfilter beim Freiblasen viel von dem Material ansaugt — und so öfter verstopft ist.
Wenig Drehzahl, wenig Diesel
Wenn man den Motor konsequent im niedrigen Drehzahlbereich fährt, passt auch der Verbrauch. Im Mittel hat die Maschine bis dato über alle Arbeiten 14,8 Liter je Betriebsstunde verbraucht. Da reicht der über 300 l große Dieseltank auch für längste Arbeitstage. Dazu muss man aber die Tücken der Tankuhr kennen, die bereits nach einem Verbrauch von 170 l „Reserve“ zeigt. Gut, dass es noch einen sehr genauen digitalen Zähler gibt. Hier muss man nur beim Tanken ans Zurückstellen denken.
Erleichtert wird die sprit-sparende Fahrweise mit dem stufenlosen Getriebe und der serienmäßigen Vierfach-Zapfwelle. Der Triebsatz stammt von der Konzernschwester aus Marktoberdorf, hat aber ein komplett anderes Bedienkonzept. Fahrer, die regelmäßig damit unterwegs sind, kommen super klar. Für Aushilfen ist die Sache zum Beispiel mit den fünf verschiedenen Fahrstrategien oder den Einschränkungen beim Richtungswechsel mit dem Hebel links und den Knöpfen rechts aber kompliziert.
Im Reparatur-Tagebuch taucht das Getriebe bislang drei Mal auf: Nach knapp 1 000 und nach 2 222 Stunden war jeweils eine Kalibrierung notwendig, da der Schlepper auch im „aktiven Stillstand“ nicht wirklich auf der Stelle stehen blieb. Während das beim ersten Mal im Rahmen der Garantie kostenlos erledigt wurde, kostete dieses Procedere beim zweiten Mal samt An- und Abreise des Monteurs knapp 250 Euro.
Ölkühler nachgerüstet
Im Rahmen eines Werks-Umbaus wiederum kostenlos war der Einbau eines zusätzlichen Getriebeöl-Kühlers nach 100 Betriebsstunden. Auch wenn es bei dem Testschlepper hier keine Probleme mit zu hohen Temperaturen gab, wurde diese Maßnahme wohl vorsorglich bei allen Traktoren dieses Modells durchgeführt. Offensichtlich nicht nur bei „unserem“ sondern bei mehreren der Serie ein Reparatur-Thema ist das Magnetventil für die Vorwahl der Zapfwellendrehzahl. Dieses wurde bei dem MF 7718 auch nach 980 Stunden kostenlos umgebaut und funktioniert seitdem tadellos. Aufpassen muss man bei dem wirklich schön integrierten Fronthubwerk des MF 7718. Wenn man hier die Hubarme im abgesenkten Zustand einklappt, kann man die Bolzen versehentlich hinter die Bohrung stecken. Hebt man anschließend an, kann es ordentlich Bruch geben. Ansonsten gibt es in der Kategorie Hubwerk und Hydraulik kaum etwas zu meckern. Zum Beispiel ist die Bedienung von drei Steuerventilen samt Schwimmstellung mit dem Kreuzhebel beim Mähen mit der Tripelkombi eine feine Sache. Auch der separate Ölhaushalt, über 50 l entnehmbare Ölmenge und die (optionale) Pumpe mit einer Ölfördermenge von 190 l/min lassen keine Wünsche offen.
Kleinigkeiten an Hubwerk und Hydraulik
Leider sorgten Hubwerk und Hydraulik auch für einige Einträge ins Reparatur-Tagebuch. So war bereits nach 56 Betriebsstunden das Hubwerk nicht mehr aktivierbar und es musste eine Platine getauscht werden. Diese ist laut MF heute überspannungssicher, da das häufig die Ursache (zum Beispiel beim Fremdstarten) für den Ausfall war. Nach
100 Betriebsstunden wurde noch ein Filter in der LS-Steuerleitung nachgerüstet. Hier gibt es wohl nur 0,6 mm Bohrungen, die allzu schnell verstopfen und ein Regeln der Axialkolbenpumpe verhindern.
Noch deutlich ärgerlicher sind aber die Probleme mit den Steuergeräten: Zum einen mussten nach gut 2 400 Stunden zwei undichte Hydraulikkupplungen im Heck komplett ersetzt werden, da es den entsprechenden Dichtring nicht einzeln gibt (2 x 104 Euro). Und zum Ende des Tests hatte die Steuergeräte-Bedienung regelmäßige Aussetzer. Hier muss die Verkabelung geändert werden, was aber erfahrungsgemäß im Rahmen der Kulanz kostenlos erledigt wird.
Die Kabine ist nicht mehr die Modernste, aber die Türen schließen super, die Schalldämmung ist prima, und auch die Sicht seitlich nach hinten z. B. zu den Auslegern der Mähwerke könnte kaum besser sein. Schade nur, dass es (abgesehen von einer optionalen Heizung im Fußraum) ausschließlich Lüftungsdüsen im Dach gibt und auch der Platz insgesamt eher knapp ist. Außerdem musste die Frontscheibe nach 56 Stunden einmal neu abgedichtet werden. Das war aber im Rahmen der Garantie schnell und kostenlos erledigt.
Bedienung geht einfacher
Nicht genutzt werden im Testbetrieb die (teils unübersichtlichen) Möglichkeiten der Datatronic, wie z. B. das Vorgewende-Management. Auch beim Lenksystem setzt man auf eine externe Lösung von Trimble mit dem GFX 750-Terminal. In Sachen Fahrwerk steht das Lob für den Fahrkomfort ganz oben auf der Liste: Die Vorderachsfederung gepaart mit dem langen Radstand sowie der mechanischen Kabinenfederung sind perfekt abgestimmt. Gleichzeitig stimmt die Wendigkeit des MF 7718 — er dreht auf weniger als 12 m! Einzig die Michelin XeoBib Reifen wurden nach 1 650 h einmal umgezogen, da sie ungleichmäßig abliefen.
Fehlt noch die Wartung: Während das Motoröl alle 600 h gewechselt werden muss, ist der Getriebe- und Hydraulikölwechsel nur alle 1 800 h fällig. Insgesamt kommen damit Materialkosten von nur 1,14 € pro Stunde (inkl. MwSt., ohne Arbeitskosten) zusammen.
Fazit
Der Massey Ferguson 7718 DynaVT hat im Langzeittest mit seiner Leistung und seinem Fahrkomfort überzeugt. Auch die Zahl der Werkstattaufenthalte in den zwei Jahren und mehr als 2 600 Betriebsstunden ist in Ordnung, wenn auch lästige Kleinigkeiten hier den Fahrspaß ein wenig trüben. Hier sind allerdings weniger die Kosten das Problem, als der Aufwand, der mit diesen Reparaturen verbunden ist. Wobei der Service die Dinge in der Regel vor Ort lösen konnte.