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Neuheiten: Was gibt es Neues in der Branche?: Spritzen, Düsen, Wetterstationen, Anwenderschutz

Pflanzenschutz wird immer vielfältiger. Entsprechend „bunt“ sind die Neuheiten, die die Hersteller unter anderem auf der Agritechnica vorgestellt haben.

(Bildquelle: Redaktion profi)

John Deere: Pflanzenschutz per Drohne

Auf der Agritechnica präsentieren John Deere und der „Urban Air Mobility“-Pionier Volocopter die erste Großdrohne, die für den landwirtschaftlichen Einsatz mit einer Pflanzenschutzspritze adaptiert wurde. Die Anwendungsgebiete für die VoloDrone mit 200 kg Nutzlast seien vielfältig, so die Entwickler: Angefangen bei Einsätzen in schwieriger Topografie bis hin zur gesteigerten Effizienz beim gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Die VoloDrone hat einen Durchmesser von 9,20 m und wird von 18 elektrischen Rotoren angetrieben. Eine Ladung der austauschbaren Lithium-Ionen-Batterien reicht laut Hersteller für 30 Minuten Flugzeit. Dabei kann die VoloDrone sowohl ferngesteuert als auch automatisiert auf einer programmierten Route eingesetzt werden. Zudem ist die VoloDrone mit einem standardisierten Befestigungssystem ausgestattet. Das ermöglicht die Montage unterschiedlichster Vorrichtungen für eine Vielzahl von Einsätzen.
Für den Pflanzenschutz ist die Großdrohne z. B. mit zwei Pflanzenschutzmittelbehältern, einer Pumpe und einem Spritzbalken bestückt. Dank der niedrigen Flughöhe können damit angeblich Flächenleistungen von bis zu 6 Hektar pro Stunde erreicht werden. In der kommenden Saison sollen entsprechende Flug- sowie Applikationstests durchgeführt werden.


FarmXtend: App für besseren Pflanzenschutz

Die niederländische Firma AppsforAgri hat die Smartphone-App FarmXtend entwickelt. Diese kommuniziert über einen Cloud-Server mit der Wetterstation WeatherXact, die CNH bereits im letzten Jahr vorgestellt hat. Zur Agritechnica 2019 bekam die WeatherXact Pro neue Funktionen, und in der App sind Zusatz­module integriert. Damit erhält der Anwender nicht nur eine verlässliche 14-tägige Wettervorhersage, sondern auch Entscheidungshilfen. Auf Basis der Wetterdaten ermittelt das Modul SprayXpert den optimalen Spritzzeitpunkt. DiseaseXpert sagt den Krankheitsdruck im Bestand vorher und BeeXpert bestimmt die Flugaktivität von Bienenvölkern, so dass der Landwirt den Termin für Pflanzenschutzmaßnahmen bienenfreundlich planen kann.


Agrio: Unimog-Aufbauspritze bis 33 m

Agrio bietet seine Aufbauspritze Tiger nun auch in den Arbeits­breiten von 32 m und 33 m für den Unimog an. Mit bis zu 4 000 l Tankinhalt entsteht so laut Agrio ein schlagkräftiger und wirtschaftlicher Selbstfahrer. Serienmäßig ist die Aufbauspritze mit der komfortablen Topline-Bedienung und ISO-Bus ausgestattet. Optional kann die Maschine mit einer pneumatischen Einzeldüsenschaltung, pneumatischen Mehrfachdüsenkörpern und der neuen Gestänge-Steuerung Distance-Control-Top und vielen weiteren Details ausgestattet werden.


Zürn: Seed-Terminator zerstört Unkrautsamen

Der Schneidwerks- und Parzellentechnik-Spezialist Zürn Harvesting übernimmt ab sofort den Vertrieb, die Produktion und den Service des australischen „Seed-Terminators“ für Europa. Die spezielle Technik zerstört fast vollständig die Keimfähigkeit von Unkrautsamen direkt bei der Ernte im Mähdrescher.
Erfinder dieser Maschine ist der australische Landwirt und Maschinenbau-Ingenieur Nick Berry. Die Technik besteht aus zwei mehrstufigen Hochleistungs-Hammermühlen, durch die der gesamte Siebabgang des Mähdreschers geleitet und gemahlen wird. Dazu wird das Gerät passgenau im Mähdrescher-­Heck montiert und über Keilriemen mechanisch angetrieben.
Rund 100 Systeme sind in den vergangenen 3 Jahren vorwiegend in Mähdreschern in Australien in den Einsatz gegangen. Zürn setzte die Technik während der Druschsaison 2019 erfolgreich in Europa ein. Aktuell bietet der Hersteller den Anbau an Mähdrescher der Marken John Deere, Claas, Case IH und New Holland an.


Lemken: Selbstfahr-Feldspritze Nova hatte auf der Agritechnica Premiere

Zusammen mit dem Fahrwerkhersteller Bräutigam hat Lemken seine erste selbstfahrende Feldspritze entwickelt. Die Nova hat 4 800 oder 7 200 l Fassinhalt sowie 24 bis 39 m breite Gestänge mit automa­tischer Höhenführung.
Die Kabine ist optional mit einem dreistufigen Luftfiltersystem nach Kategorie 4 erhältlich und für die Bedienung gibt es einen Joystick mit zahlreichen, frei zu belegenden Funktionstasten.
Die Steuerung der Applika­tionstechnik erfolgt über das Lemken-MegaSpray auf dem CCI-Terminal. Der agrirouter übernimmt die Kommunikation mit dem Farm Management System im Büro.
Teleskopierbare Achsen (auf Wunsch sogar hydraulisch) ermöglichen Spurweiten von 1,80 bis 2,30 m und die hydropneumatisch gefederte Einzelradaufhängung hält das Gestänge bei Bodenunebenheiten in Balance. Es können Reifen von 300 bis 650 mm Breite montiert werden und dank Allradlenkung folgt die Hinterachse spurgetreu, um — wie die große Bodenfreiheit von 1,20 m — den Bestand zu schonen. Für hochwachsende Kulturen gibt es sogar eine hydraulische Fahrwerkanhebung bis auf 1,60 m.
Für eine optimale Lage und den richtigen Abstand zur Zielfläche des Aluminiumgestänges sorgt das Adaptive­BalancingControl (ABC) mit automatischer, proaktiver Führung. Bis zu...

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danfoil erreicht mit wenig Wasser eine hohe Wirkung von Pflanzenschutzmitteln. Digitale Technik elaubt die teilflächenspezifische Ausbringung von bis zu fünf Mitteln.

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