Spezial-Beitrag

Mähdreschermarkt 2021: Neues von der Drescherfront

Pünktlich zu den Frühkauf-Aktionen der Industrie haben wir für Sie das komplette Mähdrescher-Angebot und die Agritechnica-Neuheiten zusammengestellt.

Der Ideal 10T kann als neues Flaggschiff von Fendt erstmals ohne Lenksäule bestellt werden. (Bildquelle: Bensing (1), Bertling (1), Wilmer (1), Werkbilder)

Zur Agritechnica 2019 präsentierte die Industrie viele Neuheiten zur Druschfruchternte. Im Fokus standen vor allem Softwarelösungen zur Informationsverarbeitung sowie Weiterentwicklungen der Druschtechnik. Erstmals erkennen Sensoren im Mähdrescher vorausschauend die Erntebedingungen. Innovative Entwicklungen der Dresch- und Abscheidetechnik bewirken trotz der Beschränkungen beim Bauvolumen eine weitere Zunahme der Druschleistung.
Die Steigerung der Motorleistung bis nahezu 800 PS bringt eine weitere Steigerung der Druschleistung. Drehzahlreduzierte Motoren und die automatische Anpassung der Motorleistung an die Leistungsanforderungen haben einen reduzierten Kraftstoffverbrauch pro Tonne Druschgut zur Folge. Die neuen Top-Modelle der vier großen Hersteller versprechen spannendes in Sachen Druschleistung und Arbeitsqualität.

Agco-Fendt mit Ideal 10

Während die Ideal-Modelle 7, 8 und 9 von Agco durch Fendt und MF vertrieben werden, ist der Doppel-Axialrotor-Mähdrescher Ideal 10 T als neues Flaggschiff exklusiv Fendt vorbehalten. Er hat rund 0,5 m² mehr Dreschkorbfläche als der Ideal 9 und wird von einem MAN-Motor mit 16,2 l Hubraum und bis zu 581 kW/790 PS angetrieben. Der Ideal 10 T ist der Groß-Mähdrescher mit der geringsten Kanalbreite (1,40 m). Mit 800er Bereifung wäre eine Transportbreite von 3,30 m möglich, standardmäßig ist der Mähdrescher jedoch mit Halb­raupen für 3,49 m Breite ausgestattet.
Erstmals bei einem Mähdrescher kann der Ideal 10 T auf Wunsch ohne Lenkrad bestellt werden. Anstelle der Lenksäule befindet sich am Fahrersitz eine linke Armlehne mit einem zweiten Joystick. Sämtliche Bedien­elemente für den Straßenverkehr sind in diesen Joystick integriert. Ähnlich wie bei Baumaschinen schafft diese Technik mehr Übersicht nach vorne. Dadurch soll der Fahrer weiter entlastet und die Druschleistung um 6 % gesteigert werden, was für schwierige Erntebedingungen mit unbedingt erforderlichem Blick auf den Einzug gelten mag.

Neue Lexion-Flotte von Claas

Die Kanalbreiten der neuen Lexion-Bau­reihen betragen wie bisher 1,42 m (5000er Modelle mit fünf Schüttlern sowie 7000er Rotor-Typen mit Hybridtechnik) und 1,70 m (6000er und 8000er Typen mit Sechsschüttler-Chassis). Das „APS-Synflow Walker“-Dreschwerk der Schüttlermaschinen hat Claas neu kon­struiert. Es kombiniert mit vergrößerter Dreschtrommel und neuer Abscheidetrommel die Vorteile des bis­herigen Beschleuniger-Dreschwerks und die einer Zentrifu­galab­scheider-Technik.
Der Umschlingungswinkel des Dreschkorbs wurde um 10 Grad reduziert, woraus aufgrund des großen Trommeldurchmessers trotzdem ein um 13 cm längerer Dreschweg resultiert. Hinzu kommt der Korb der Abscheidetrommel mit 116 Grad Umschlingungswinkel. Mit einer Gesamt-Korbfläche je nach Schüttler­anzahl von 2,66 bzw. 3,18 m2 (laut Hersteller) wurde die aktive Abscheide­fläche gegenüber den bisherigen Lexion-­Modellen um rund 56 % erhöht. Die kon­struktiven Änderungen steigern nicht nur die Druschleistung, sondern sorgen laut Claas für einen gradlinigeren Gutfluss mit schonenderer Korn- und Strohbehandlung sowie für eine Reduzierung des Dieselverbrauchs.
Bei den neuen Lexion 7000- und 8000-Modellen mit Rotor-Restkornabscheidung ist die Abscheidetrommel als Zuführtrommel für die beiden Rotoren ausgelegt und wurde deutlich vergrößert. Claas gibt die Mehrleistung gegenüber den Vorgängermodellen mit 25 % bei den Schüttlermaschinen bzw. 10 % bei den Rotormaschinen an. Der Lexion 8900 als Flaggschiff ist übrigens gleich motorisiert wie der Fendt Ideal 10T. Auf die tatsächlichen Druschleistungen darf man gespannt sein.
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