Gut zu wissen
- Smart Command ist eine App für Android- und Windows-Geräte.
- Das ISO Flex TC-Modul stellt die Verbindung zum ISO-Bus her.
- Gerät und Lenksystem lassen sich sowohl über den Haupt- als auch über den Nebenbildschirm bedienen.
- Durch Wischen lassen sich Untermenüs einblenden.
Mobile Endgeräte wie Android-Tablets sind kostengünstiger als ISO-Bus-Terminals. Die Geräte haben zudem eine sehr gute Bildschirmauflösung, eine hohe Rechenleistung und einen großen Arbeitsspeicher. Versehen mit einer Schutzhülle und einer Entspiegelungsfolie eignen sie sich durchaus für den Einsatz auf dem Schlepper.
Mit einer RAM-Mount-Halterung lassen sich die relativ leichten Geräte z. B. an der Bedienarmlehne des Fahrersitzes montieren. Hier ist das Tablet dann sogar weitgehend vor Erschütterungen geschützt, weil der gefederte Sitz mitschwingt. Und sollte das Gerät trotzdem dem harten Alltag nicht standhalten, so lässt es sich ohne großen Aufwand kostengünstig austauschen.
App für Android und Windows
Diese Vorteile veranlassten Reichhardt dazu, die Smart Command-App für mobile Geräte zu entwickeln. Voraussetzung ist aktuell das Betriebssystem Android Version 5 bis 8 oder Windows 10. Die Installationsdatei für Smart Command sowie Updates dafür stellt Reichhardt auf seinem Download-Server zur Verfügung. Man findet die App also nicht im Google Play Store. Die Smart Command-App umfasst verschiedene Funktionen, die sich der Landwirt gegen eine Gebühr freischalten lassen kann (Preise ohne MwSt.):
- Smart VT ermöglicht es, das Tablet für die Bedienung von ISO-Bus-Geräten zu nutzen (1 100 Euro inklusive Smart Task und Aux Editor).
- Smart Task gibt dem Tablet Task-Controller-Funktionen, so dass es Aufträge verwalten und Daten von ISO-Bus-Geräten dokumentieren kann.
- Mit dem Aux-Editor kann der Fahrer am Tablet Bedienfunktionen für ein ISO-Bus-Gerät auf den Joystick legen.
- Smart Rate variiert über Applikationskarten die Ausbringmenge z. B. beim Düngerstreuen. Diese Funktion wird voraussichtlich ab Herbst 2020 verfügbar sein.
- Smart Section ist die Section-Control-Funktion von Reichhardt. Sie kann bis zu 255 Teilbreiten schalten (1 200 Euro).
- Smart Guide ist die Software für das GNSS-gestützte Parallelfahren mit dem Tablet als Anzeigegerät (1 000 Euro). Die Anwendung lässt sich zum automatischen Lenksystem, genannt Smart Control, erweitern.
- Smart Turn (profi 2/2019) wendet Roder von Holmer am Vorgewende und lenkt sie in die nächste Spur hinein. Diese Funktion will Reichhardt zukünftig auch für weitere Fahrzeuge anbieten.
- Smart Ntrip ermöglicht den mobilen Empfang eines RTK-Korrektursignals aus einem RTK-Netz (300 Euro).
Kommunikation mit dem ISO-Bus
Hardwareseitig benötigt der Landwirt zusätzlich zum Tablet das ISO Flex TC-Modul von Reichhardt. Dieses kostet inklusive Kabel 1 500 Euro. Das Tablet muss sich der Landwirt selbst besorgen. Brauchbare Android-Tablets gibt es für 200 bis 250 Euro. Reichhardt gibt Empfehlungen, welche Endgeräte geeignet sind.
Das TC-Modul wird über die InCab-Steckdose im Schlepper an den ISO-Bus angeschlossen. So erhält es Zugang zu den Daten, die Schlepper und Gerät an das ISO-Bus-System senden. Das TC-Modul empfängt hierüber auch die...
Gut zu wissen
- Smart Command ist eine App für Android- und Windows-Geräte.
- Das ISO Flex TC-Modul stellt die Verbindung zum ISO-Bus her.
- Gerät und Lenksystem lassen sich sowohl über den Haupt- als auch über den Nebenbildschirm bedienen.
- Durch Wischen lassen sich Untermenüs einblenden.
Mobile Endgeräte wie Android-Tablets sind kostengünstiger als ISO-Bus-Terminals. Die Geräte haben zudem eine sehr gute Bildschirmauflösung, eine hohe Rechenleistung und einen großen Arbeitsspeicher. Versehen mit einer Schutzhülle und einer Entspiegelungsfolie eignen sie sich durchaus für den Einsatz auf dem Schlepper.
Mit einer RAM-Mount-Halterung lassen sich die relativ leichten Geräte z. B. an der Bedienarmlehne des Fahrersitzes montieren. Hier ist das Tablet dann sogar weitgehend vor Erschütterungen geschützt, weil der gefederte Sitz mitschwingt. Und sollte das Gerät trotzdem dem harten Alltag nicht standhalten, so lässt es sich ohne großen Aufwand kostengünstig austauschen.
App für Android und Windows
Diese Vorteile veranlassten Reichhardt dazu, die Smart Command-App für mobile Geräte zu entwickeln. Voraussetzung ist aktuell das Betriebssystem Android Version 5 bis 8 oder Windows 10. Die Installationsdatei für Smart Command sowie Updates dafür stellt Reichhardt auf seinem Download-Server zur Verfügung. Man findet die App also nicht im Google Play Store. Die Smart Command-App umfasst verschiedene Funktionen, die sich der Landwirt gegen eine Gebühr freischalten lassen kann (Preise ohne MwSt.):
- Smart VT ermöglicht es, das Tablet für die Bedienung von ISO-Bus-Geräten zu nutzen (1 100 Euro inklusive Smart Task und Aux Editor).
- Smart Task gibt dem Tablet Task-Controller-Funktionen, so dass es Aufträge verwalten und Daten von ISO-Bus-Geräten dokumentieren kann.
- Mit dem Aux-Editor kann der Fahrer am Tablet Bedienfunktionen für ein ISO-Bus-Gerät auf den Joystick legen.
- Smart Rate variiert über Applikationskarten die Ausbringmenge z. B. beim Düngerstreuen. Diese Funktion wird voraussichtlich ab Herbst 2020 verfügbar sein.
- Smart Section ist die Section-Control-Funktion von Reichhardt. Sie kann bis zu 255 Teilbreiten schalten (1 200 Euro).
- Smart Guide ist die Software für das GNSS-gestützte Parallelfahren mit dem Tablet als Anzeigegerät (1 000 Euro). Die Anwendung lässt sich zum automatischen Lenksystem, genannt Smart Control, erweitern.
- Smart Turn (profi 2/2019) wendet Roder von Holmer am Vorgewende und lenkt sie in die nächste Spur hinein. Diese Funktion will Reichhardt zukünftig auch für weitere Fahrzeuge anbieten.
- Smart Ntrip ermöglicht den mobilen Empfang eines RTK-Korrektursignals aus einem RTK-Netz (300 Euro).
Kommunikation mit dem ISO-Bus
Hardwareseitig benötigt der Landwirt zusätzlich zum Tablet das ISO Flex TC-Modul von Reichhardt. Dieses kostet inklusive Kabel 1 500 Euro. Das Tablet muss sich der Landwirt selbst besorgen. Brauchbare Android-Tablets gibt es für 200 bis 250 Euro. Reichhardt gibt Empfehlungen, welche Endgeräte geeignet sind.
Das TC-Modul wird über die InCab-Steckdose im Schlepper an den ISO-Bus angeschlossen. So erhält es Zugang zu den Daten, die Schlepper und Gerät an das ISO-Bus-System senden. Das TC-Modul empfängt hierüber auch die Bedienmenüs vom Jobrechner eines angehängten ISO-Bus-Geräts. Diese bekommt der Fahrer normalerweise am Display eines ISO-Bus-Terminals angezeigt.
Damit die Bedienmenüs auf dem Tablet zu sehen sind, kommunizieren das ISO Flex TC-Modul und das Tablet mit der App inklusive Smart VT-Freischaltung per WLAN miteinander. Dazu baut das TC-Modul wie ein WLAN-Router ein Netzwerk auf und stellt die Informationen aus dem ISO-Bus darüber zur Verfügung. Das Tablet wählt sich in das Netzwerk automatisch ein, nachdem der Landwirt beim ersten Verbindungsaufbau den Netzwerkschlüssel eingeben hat.
Die Kommunikation per WLAN erfolgt in beide Richtungen: Einerseits sendet das Modul die Bedienmenüs und die Ist-Werte des Geräts an das Tablet, und andererseits übermittelt das Tablet alle Eingabebefehle bzw. Soll-Werte an den Jobrechner des Geräts. Genauso, wie es jedes ISO-Bus-Terminal tun würde.
Das TC-Modul besitzt einen SIM-Kartenslot und ist somit auch ein Mobilfunkmodem. Es kann die Korrekturdaten für das automatische Lenken aus einem RTK-Netz empfangen oder eine Internetverbindung aufbauen, z. B. um E-Mails zu versenden oder Updates für Smart Command herunterzuladen. Zwar könnte ein Tablet ebenfalls mobile Daten empfangen. Jedoch geht beim Tablet immer nur eine Funkverbindung zur gleichen Zeit: entweder WLAN oder Mobilfunk. Das heißt, für den mobilen Datenversand würde das Tablet die Verbindung zum TC-Modul unterbrechen, und damit auch die Kommunikation zum ISO-Bus-Gerät oder zur automatischen Lenkung. Das wäre natürlich schlecht.
Die Bedienung mit dem Tablet
Viele sind die Tablet-Bedienung vom Smartphone her gewohnt. Sie erfolgt per Fingertipp oder auch durch Herauswischen von Untermenüs. Entsprechend intuitiv ist die Menüstruktur der Smart Command-App aufgebaut. Hier haben manche Knöpfe wie der Button für die Einstellungen in der Parallelfahransicht zwei Funktionen: Durch Antippen öffnet der Fahrer direkt die Ansicht zur Eingabe von Einstellungen, durch Zur-Seite-Wischen des Buttons öffnet er ein weiteres Untermenü mit zusätzlichen Funktionen. Ein kleiner grauer Pfeil auf dem Hauptbutton zeigt an, dass es ein solches Untermenü gibt.
Außerdem kann sich der Landwirt seinen Bildschirm so gestalten, wie er es braucht. Durch Wischen mit dem Finger lassen sich Smart Command-Anwendungen in den Hauptbildschirm und zwei Nebenbildschirme hineinziehen.
Er könnte beispielsweise die Anzeige für das automatische Lenken auf den Hauptbildschirm legen und die Bedienung des angehängten ISO-Bus-Geräts auf einen der kleineren Nebenbildschirme. Das Schöne daran ist, auch im kleinen Nebenbildschirm lassen sich Funktionen der Maschine ausführen, z. B. beim Maissägerät die Spurreißer klappen oder die Vordosierung starten. Genauso kann sich der Landwirt Kurzbefehle, sogenannte Shortcuts, für unterschiedliche Anwendungen an den linken Bildschirmrand legen, um diese schnell starten zu können. Will der Landwirt Shortcuts aus der Leiste wieder entfernen, schiebt er diese einfach in den Papierkorb.
Eine Besonderheit ist die Hilfefunktion. Hat der Landwirt diese in die Shortcut-Leiste gelegt und den Button mit dem Fragenzeichen angeklickt, blendet die Hilfefunktion zu jeder Schaltfläche der aktuellen Bildschirmansicht eine kurze Bezeichnung ein. Will er mehr wissen, tippt er den eingeblendeten Buttonnamen an. Schon bekommt er eine kurze Erklärung dazu angezeigt.
Profile anlegen, Arbeit starten
Soll Smart Command dokumentieren, wer wann wo und mit welchen Maschinen was bearbeitet hat, so muss der Betriebsleiter vorher die Stammdaten zu Fahrern, Betrieben, Kunden, Fahrzeugen und Geräten anlegen. Dabei kann er zu den Profilen Fotos hinzufügen, die er zuvor mit der Kamera des Tablets aufgenommen hat. Das geht schnell und einfach.
Darüber hinaus kann Smart Command aus den Maschinen-Profilen QR-Codes erzeugen. Diese lassen sich ausdrucken und als Aufkleber an den Maschinen anbringen. Der Fahrer muss dann nicht über die App den Traktor für seine Arbeit manuell aus der Liste auswählen, sondern er scannt mit der Kamera des Tablets den QR-Code, und schon wählt die App die richtige Maschine mit den hinterlegten Daten aus. Verwechslungen sind dann ausgeschlossen.
Alle Feldarbeiten lassen sich sowohl mit als auch ohne einen im Büro vorgeplanten oder am Tablet neu angelegten Auftrag erledigen. So arbeiteten auch wir bei unserem Einsatz ohne das Anlegen eines Auftrags. Smart Guide zeichnet die Spuren der ausgeführten Feldarbeit in einer Bedeckungskarte auf. Daraus lassen sich auch später noch Aufträge generieren und Felder zuordnen. Der Datenexport erfolgt im ISOXML-Format.
ISO-Bus-Geräte übergeben für die Bedeckungskarten automatisch das Signal „in Arbeit ja/nein“ und „Teilbreiten ein/aus“. „Dumme“ Geräte wie z. B. ein Grubber können das jedoch nicht. Deswegen soll Smart Command in der nächsten Version einen Arbeitsstellungssensor vom Traktor z. B. des Hubwerks auswerten können.
Automatisch Lenken mit Smart Command
Wir setzten ein 16-reihiges Maissägerät Kverneland Optima mit Section-Control ein. Der Schlepper, ein Fendt 720 Vario, war mit dem automatischen Lenksystem Reichhardt Smart Control ausgestattet. Das heißt, zusätzlich zum ISO Flex TC-Modul war der Lenkjobrechner Smart iBox und der neue GNSS-Empfänger RGS 700 von Reichhardt installiert. Diese Zusatzausstattung kostet 12 500 Euro.
Soll das automatische Lenken mit dem Tablet als Anzeige- und Bedienterminal erfolgen, muss die Software Smart Guide in der App Smart Command freigeschaltet sein. Gegenüber Reichhardts Lenksystem PSR hat die Tablet-Version ein paar zusätzliche benutzerfreundliche Features wie den Grenzlinien-Assistenten zum Schließen von Ecken oder die Möglichkeit Soll-Fahrgassen oder Beete einzublenden.
Fazit
Mit Smart Command hat Reichhardt eine von der Menüstruktur her leicht verständliche App entwickelt, die jedes beliebige Tablet mit Android 5 bis 8 oder Windows 10 zum universellen ISO-Bus-Terminal werden lässt. ISO-Bus-Geräte und das Lenksystem von Reichhardt kann der Fahrer damit bedienen. Um die Kommunikation zwischen dem Tablet für rund 250 Euro mit dem ISO-Bus-System zu ermöglichen, muss der Landwirt 1 500 Euro für das ISO Flex TC-Modul plus Kabel sowie 1 100 Euro für die Freischaltung der App-Funktion Smart VT investieren. Vorteil: Das Tablet kann er jeder Zeit gegen ein neues austauschen. Bei ISO-Bus-Terminals geht das nicht so ohne Weiteres.