Gut zu wissen
- Delos bietet grundlegende Schlagkartei-Funktionen.
- Waren- und Stoffströme bildet die Software sehr genau und betriebsindividuell ab.
- Die Nährstoffsituation des Betriebs ist in den verschiedenen Bilanzen jederzeit sichtbar.
- Daten können für Dritte freigegeben werden. Damit lässt sich Potenzial für eine Optimierung durch Datenanalyse freisetzen.
Milchvieh, Schweinemast, Biogas — Familie Behnen hat ihren Betrieb im emsländischen Groß Berßen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Heinrich Behnen ist stolz auf das Erreichte, sieht aber auch die Herausforderungen. „Die letzten Jahre haben extreme Entwicklungen mit sich gebracht, besonders beim Thema Nährstoffmanagement“, fasst der Praktiker zusammen.
Mit dem Einstieg in die Biogaserzeugung im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Landwirten nahm das Thema stetig an Bedeutung zu. In der veredelungsstarken Region ist jeder Hektar Acker gefragt, schnell geraten die Nähstoffbilanzen in Schieflage. Ein böses Erwachen am Jahresende, wenn noch kurzfristig Gülle abgegeben werden muss, kostet bares Geld.
Um das zu vermeiden, setzt Familie Behnen auf die Software Delos des Anbieters Odas. Hier kommt Alexandra Grommel ins Spiel. Sie managed die örtliche Nähstoffbörse, die von der Raiffeisen Ems-Vechte betrieben wird. Zusätzlich ist sie aber auch Ansprechpartnerin rund um die Software Delos , die ebenfalls über die Raiffeisen Ems-Vechte betreut wird. „Damit haben wir einen Ansprechpartner vor Ort, der uns sowohl bei Fragen zum Programm, aber auch beim Thema Nährstoffe unterstützt“, so Stefanie Behnen. Delos ist auf dem Betrieb seit drei Jahren im Einsatz. „Anfangs war die Betreuung intensiver, mittlerweile läuft es fast von alleine“, resümiert Alexandra Grommel.
Einfache Schlagkartei
Im Betrieb arbeitet hauptsächlich Stefanie Behnen mit Delos. Das Programm ist als Online-Anwendung konzipiert. Nach der Anmeldung gelangt der Benutzer zunächst auf eine Übersichtsseite, die sich individuell anpassen lässt. Die für eine Ackerschlagkartei klassischen Buchungen erfolgen hauptsächlich unter dem Register „Flächen“. Das Anlegen einer Fläche kann direkt im Programm oder auch per Importfunktion aus den GAP-Antragsdaten erfolgen. Gut: Das Hinterlegen einer Flächenkarte mit An- und Abfahrt ist möglich.
Bei der Dokumentation der Maßnahmen beschränkt sich Delos auf das Wesentliche. Zum Beispiel sind keine Maschinen- und Geräteverwaltung oder Kostenrechnung enthalten. Die Buchungen bleiben dadurch einfach und werfen für Neueinsteiger kaum Fragen auf. Auch das Zusammenfassen von Flächen für gleiche...
Gut zu wissen
- Delos bietet grundlegende Schlagkartei-Funktionen.
- Waren- und Stoffströme bildet die Software sehr genau und betriebsindividuell ab.
- Die Nährstoffsituation des Betriebs ist in den verschiedenen Bilanzen jederzeit sichtbar.
- Daten können für Dritte freigegeben werden. Damit lässt sich Potenzial für eine Optimierung durch Datenanalyse freisetzen.
Milchvieh, Schweinemast, Biogas — Familie Behnen hat ihren Betrieb im emsländischen Groß Berßen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Heinrich Behnen ist stolz auf das Erreichte, sieht aber auch die Herausforderungen. „Die letzten Jahre haben extreme Entwicklungen mit sich gebracht, besonders beim Thema Nährstoffmanagement“, fasst der Praktiker zusammen.
Mit dem Einstieg in die Biogaserzeugung im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Landwirten nahm das Thema stetig an Bedeutung zu. In der veredelungsstarken Region ist jeder Hektar Acker gefragt, schnell geraten die Nähstoffbilanzen in Schieflage. Ein böses Erwachen am Jahresende, wenn noch kurzfristig Gülle abgegeben werden muss, kostet bares Geld.
Um das zu vermeiden, setzt Familie Behnen auf die Software Delos des Anbieters Odas. Hier kommt Alexandra Grommel ins Spiel. Sie managed die örtliche Nähstoffbörse, die von der Raiffeisen Ems-Vechte betrieben wird. Zusätzlich ist sie aber auch Ansprechpartnerin rund um die Software Delos , die ebenfalls über die Raiffeisen Ems-Vechte betreut wird. „Damit haben wir einen Ansprechpartner vor Ort, der uns sowohl bei Fragen zum Programm, aber auch beim Thema Nährstoffe unterstützt“, so Stefanie Behnen. Delos ist auf dem Betrieb seit drei Jahren im Einsatz. „Anfangs war die Betreuung intensiver, mittlerweile läuft es fast von alleine“, resümiert Alexandra Grommel.
Einfache Schlagkartei
Im Betrieb arbeitet hauptsächlich Stefanie Behnen mit Delos. Das Programm ist als Online-Anwendung konzipiert. Nach der Anmeldung gelangt der Benutzer zunächst auf eine Übersichtsseite, die sich individuell anpassen lässt. Die für eine Ackerschlagkartei klassischen Buchungen erfolgen hauptsächlich unter dem Register „Flächen“. Das Anlegen einer Fläche kann direkt im Programm oder auch per Importfunktion aus den GAP-Antragsdaten erfolgen. Gut: Das Hinterlegen einer Flächenkarte mit An- und Abfahrt ist möglich.
Bei der Dokumentation der Maßnahmen beschränkt sich Delos auf das Wesentliche. Zum Beispiel sind keine Maschinen- und Geräteverwaltung oder Kostenrechnung enthalten. Die Buchungen bleiben dadurch einfach und werfen für Neueinsteiger kaum Fragen auf. Auch das Zusammenfassen von Flächen für gleiche Buchungen ist gut gelöst. Stefanie Behnen ist mit den Schlagkartei-Funktionen von Delos zufrieden: „Wir wickeln darüber die notwendige Dokumentation ab, das funktioniert gut.“
Tief ins Detail geht das Programm dagegen bei der Düngeplanung und beim Thema Stoffströme auf dem Betrieb. Die Düngeplanung findet, wie gefordert, einzeln zu jeder Fläche statt und ist mit wenigen Klicks erledigt. Verschiedene Planungsszenarien pro Fläche sind möglich und können gespeichert werden. Kleiner Stolperstein: Der Nutzer muss eine davon aktivieren, um in der Flächenübersicht die aktuelle Bilanz zu sehen.
Umfangreiche Warenwirtschaft
Die Stoff- und Warenströme des Betriebs erfasst Delos über den Reiter „Waren“ und arbeitet hier mit Artikeln. Ein Artikel kann dabei von der Tierhaltung über organische und mineralische Dünger sowie Saatgut bis hin zu Ernteerzeugnissen alles sein, was den Betrieb erreicht oder verlässt. Eine Besonderheit sind die „organischen Artikel“ wie Gülle, Mist oder Gärreste. Diesen widmet das System besondere Aufmerksamkeit und erstellt auch direkt die passenden Lieferscheine — sehr gut. Grundsätzlich können Artikel betriebsindividuell frei erstellt werden. Die üblichen Tierarten oder gängige mineralische Düngemittel sind bereits vorgegeben. Das erleichtert den Start.
Die Buchung der Stoffströme scheint auf den ersten Blick aufwändig, hier kommt die Zusammenarbeit mit der Nähstoffbörse und der Raiffeisen Ems-Vechte ins Spiel. „Wir können nach Freigabe des Betriebes die Lieferscheine direkt verbuchen und die Bilanz im Auge behalten“, erläutert Alexandra Grommel. Bei Geschäften mit der Raiffeisen Ems-Vechte, zum Beispiel beim Futtereinkauf oder Ernteverkauf, gelangen die Buchungen automatisiert auch in die Warenverwaltung von Delos auf dem Betrieb Behnen. „Ein großer Teil der Stoffströme ist damit schon erfasst, das verringert unseren Aufwand sehr und hilft, die Bilanzen aktuell zu halten“, ist Stefanie Behnen überzeugt. Lieferungen anderer Unternehmen können manuell erfasst werden.
Tagesaktuelle Bilanzen
Sind die Warenströme und die durchschnittlichen Tierzahlen für die Nährstoffbilanz im System hinterlegt, sieht die Betriebsleiterin unter dem Register Nähstoffbilanz die Nährstoffsituation des Betriebs tagesaktuell. Das Gleiche gilt für die Stoffstrombilanz. „Wir planen das Jahr ganz gut durch, trotzdem gibt es uns Sicherheit“, so Heinrich Behnen, der sich auch um die Nährstoffabgabe und -aufnahme rund um die Betriebe und die Biogasanlage kümmert. Im Jahr kommen dabei etwa 25 000 m3 zusammen.
Auch für Alexandra Grommel ist die fortlaufende Übersicht bei der Planung ein Plus: „Wenn ein Betrieb seine Daten freigibt, sehen wir als Nährstoffbörse sehr gut, wo noch Luft ist und wo es eng wird. Das erleichtert die Vermittlung.“ Auch Betriebe, die vor allem Nährstoffe aufnehmen, schätzen den geringen Aufwand für die Verwaltung. Die Nährstoffbörse kann hier die entsprechenden gegenseitigen Lieferungen unmittelbar einpflegen. Theoretisch wäre es auch möglich, die Daten direkt in die Erfassungssysteme der Bundesländer zu schreiben. Das scheitert allerdings aktuell noch an den nicht vorhandenen Schnittstellen seitens der offiziellen Stellen.
Praktischer Einsatz
Beim Betrieb Behnen ist Delos auch als App auf dem Tablet bei der Gülle- und Gärrestausbringung im täglichen Einsatz. Nachdem die Düngeplanung abgeschlossen ist, plant Stefanie Behnen dazu bereits die Maßnahmen im System vor. Dabei wird die komplette Buchung mit Ausbringmenge erfasst und als „geplant“ gekennzeichnet. Mitarbeiter Heiner Bröer arbeitet dann zur organischen Düngung im Frühjahr die Flächen nach und nach ab. Bei der Ausbringung setzt der Betrieb auf ein Wienhoff-Fass mit Schleppschuhgestänge und Durchflussmengenmesser. Nach Abschluss einer Fläche gibt Bröer die tatsächliche Ausbringmenge ein und schließt die Buchung ab.
Neben der App kommen auch die PDF-Berichte regelmäßig zum Einsatz. Vor allem Heinrich Behnen schätzt die schnelle Übersicht auf Papier, wenn er mit dem Auto von Fläche zu Fläche unterwegs ist. Alle für die Dokumentation oder Kontrolle relevanten Daten druckt der Betrieb ein Mal pro Jahr aus und heftet sie nach Jahren getrennt in einem Ordner ab. „Das hat sich bewährt und macht auch die Kontrolle schneller und angenehmer für beide Seiten“, resümiert Stefanie Behnen.
Optimierung möglich
Delos legt die Datenhoheit in die Hände des Betriebs. Dieser kann Dritte für das System berechtigen, muss es aber nicht. Entscheidet sich ein Betrieb für die Freigabe, kann das auch Potenzial für Nährstoffeinsparungen freisetzen, zum Beispiel durch eine detaillierte Analyse und Anpassung der Fütterung. Für Heinrich Behnen überwiegen damit die Vorteile gegenüber den Datenschutzbedenken: „Wir werden damit effizienter, denn in der genauen Analyse der Daten steckt Potenzial für einige Hektar, die wir sonst zusätzlich benötigen würden.“
Effizienz ist auch das Ziel des nächsten Entwicklungsschritts der Familie Behnen. Aktuell investiert der Betrieb in die Umstellung auf Melkroboter für seine 170 Milchkühe.
Odas, Delos und Agravis
Die Software Delos wird von der Odas IT GmbH entwickelt. Die Agravis Raiffeisen AG ist an Odas beteiligt und vertreibt die Software auch über die Raiffeisen Genossenschaften. Außerdem betreiben beide Unternehmen zusammen eine Biogasanlage im westfälischen Dorsten. Die Schlagkartei Delos wurde aus einer Logistiklösung für den Wirtschaftsdüngertransport entwickelt