Einsatzbericht Veredlungstechnik

Meier-Brakenberg Lifty Gülleschieberheber: Schont den Rücken!

Lifty von Meier-Brakenberg schont beim Ziehen von Stopfen und Schiebern den Rücken. profi konnte schon die mit Silber prämierte Messe-Neuheit exklusiv einsetzen.

Lifty, die neueste Erfindung von Meier-Brakenberg, ermöglicht per Knopfdruck das Ziehen von Gülleschiebern und -stopfen. (Bildquelle: Tovornik)

Einmal „hau ruck“ — und schon meldet sich der Schmerz im Rücken: Das Ziehen von Stöpseln und Gülleschiebern im Rinder- und Schweinestall ist eine heimtückische Arbeit. So sind unter ergonomischen Gesichtspunkten die Schieber stets ungünstig platziert; und verklemmen sie, verlangt das Losreißen massiv Kraft. Das Ziehen von Güllestöpseln im Schweineabteil ist ergonomisch gesehen besser zu beurteilen, aufgrund der vielen Wiederholungen ist diese Aufgabe für den Rücken aber nicht minder belastend.

Klein und kräftig

Mit Lifty stellt nun Meier-Brakenberg zur EuroTier eine Technik vor, die eine spür­bare Entlastung des Rückens verspricht. Kern ist eine Spindel, die von einem 24-Volt-­Motor gedreht wird. Drei 82 cm lange Füße stützen das Gerät ab und erlauben dem Bediener eine aufrechte Körperhaltung. Den Strom für den Motor liefert ein handelsüblicher Akku — wahlweise von Makita, ­Bosch oder Metabo. Die aus Akku, Motor und Übersetzung resultierende Zugkraft gibt der Hersteller mit 1 000 N an. Einfach erklärt kommt dies einer Gewichtskraft von 100 kg gleich. Das ist mehr als die meisten per Muskelkraft ziehen können.
Nach dem Einsetzen des Akkus ist Lifty sofort betriebsbereit, per Knopfdruck fängt der vor Feuchtigkeit geschützte 24-Volt-Getriebemotor an zu drehen. Bei 75 cm Hubweg und einer Geschwindigkeit von 150 cm/min braucht das Gerät eine halbe Minute, um die Haken von unten nach ganz oben zu bewegen.
Das Zusammenspiel von Motor und Spindel gefällt uns gut. So lassen sich nach dem Einfädeln in die Schieberösen die Haken zunächst gefühlvoll „auf Zug“ bringen. Aus der gebückten Haltung beim Einhängen konnten wir so ohne Hektik aufstehen, um dann mit geradem Rücken zum Ziehen des Schiebers überzugehen.
Beim Ziehen wirkt ordentlich Kraft auf die Haken — vor allem dann, wenn ein breiter Schieber klemmt. Um die Kontrolle über die Lage zu behalten, folgten wir deshalb der Empfehlung von Meier-Brakenberg und hielten mit zwei Fingern den auf die Gewindestange aufgesetzten Knauf beim Schieberziehen fest. Tatsächlich waren wir überrascht, wie viel Rückmeldung wir so über die aktuelle Zugkraft erhielten.

200 Stopfen mit einer Ladung

Für den Fall einer Überlastung besitzt das Gerät eine thermische Sicherung. Sollte sie auslösen, lässt sie sich nach einer Pause per Knopf zurücksetzen. Laut Hersteller sollte dieser Fall jedoch die Ausnahme sein, denn in der Spitze entwickelt das Gerät weitaus mehr als die vom Anbieter offiziell angegebenen 1 000 N Zugkraft.
Während man im Abteil das Gerät auf seinen drei Füßen über dem Güllestopfen platziert und mit einer Akkuladung bis zu 200 Stöpsel ziehen kann, stellt einen das Ziehen wandständiger Schieber vor Pro­bleme. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn per Schnellverschluss lässt sich der hintere Fuß abnehmen, so dass sich das Gerät wandständig platzieren lässt. Es steht so direkt über dem Schieber, der nun senkrecht nach oben ausziehbar ist.

Zu den Kosten

Der Gülleschieberzieher Lifty steht bei Meier-Brakenberg mit 795 Euro in der Preisliste (alle Preise ohne Mehrwert­steuer). Da die meisten Betriebe bereits über ein Ladegerät und einen Akku der genannten Hersteller verfügen, ist die optional für 119 Euro erhältliche Akkutechnik nicht sofort im Lieferumfang enthalten.

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