Gut zu wissen
- Der Twist 600P mit 6 m Arbeitsbreite kann sowohl im Front- oder Heckhubwerk genutzt werden.
- Beim Frontanbau wird das Futter nicht überfahren, und die Rechhöhe kann flacher gestellt werden.
- In eingesetzter Ausstattung kostet der Twist 600 rund 14 500 Euro.
Frontschwader hatten ihre Blütezeit vor allem Ende der 1980er bzw. in den 1990er Jahren. Kammschwader fanden eher in den 1960er Jahren ihre Käufer. Trotzdem ist der 6 m breite Twist 600 kein alter Hut, sondern eher eine interessante Alternative. Wir haben die Maschine bei der Heuernte eingesetzt.
Schonend schwaden
Samasz verspricht beim Twist eine besonders schonende Behandlung des Ernteguts. Bei dem zweigeteilten Schwader fördern pro Seite fünf „Schwadleisten“ — ähnlich aufgebaut wie eine Mähdrescherhaspel — das Futter zur Mitte, Die 18 Zinken pro Leiste schieben das Futter dabei nicht über den Boden, sondern heben es durch die gekröpfte Form leicht an.
Mit der Arbeitsweise des Schwaders geht ein leichtes „Verzopfen“ der Schwaden einher, was bei unserem Einsatz (Kasten „Praktikermeinung“) aber kaum feststellbar war. Im Gegenteil: Das Schwad wurde locker auf rund 1,30 m Breite abgelegt und nicht „zusammen geschlagen“ wie bei einem herkömmlichen Mittelschwader. Das senkt die Blattverluste bei empfindlichen Erntegütern.
Allerdings war der Aufwuchs bei unserem Einsatz eher durchschnittlich. Wie sich der Effekt des „Verzopfens“ bei massereichem Erntegut verhält, können wir daher nicht sagen. Bei starkem Wind muss teilweise die Fahrgeschwindigkeit reduziert werden, da durch das Anheben sonst zu viel Material verweht. Für den Einsatz in voluminösem Erntegut wie beispielsweise Stroh kann ein optionaler Rollenniederhalter (320 Euro, alle Preise ohne MwSt.) geordert werden, mit dem auch „unsere“ Maschine ausgerüstet war. Damit wird das Schwad nach dem Schwaden angedrückt, um ein Aufschieben unter dem Schlepper zu vermeiden.
Ebenfalls zur Futterschonung trägt die Möglichkeit des Frontanbaus bei. Denn das Futter wird vor dem Schwaden nicht mehr von Schlepper- oder Tasträdern überrollt, was die Blattverluste reduziert. Außerdem kann so die Rechhöhe flacher gestellt werden, was wiederum die Futterverschmutzung verringert.
Weniger gut gefallen haben uns die...
Gut zu wissen
- Der Twist 600P mit 6 m Arbeitsbreite kann sowohl im Front- oder Heckhubwerk genutzt werden.
- Beim Frontanbau wird das Futter nicht überfahren, und die Rechhöhe kann flacher gestellt werden.
- In eingesetzter Ausstattung kostet der Twist 600 rund 14 500 Euro.
Frontschwader hatten ihre Blütezeit vor allem Ende der 1980er bzw. in den 1990er Jahren. Kammschwader fanden eher in den 1960er Jahren ihre Käufer. Trotzdem ist der 6 m breite Twist 600 kein alter Hut, sondern eher eine interessante Alternative. Wir haben die Maschine bei der Heuernte eingesetzt.
Schonend schwaden
Samasz verspricht beim Twist eine besonders schonende Behandlung des Ernteguts. Bei dem zweigeteilten Schwader fördern pro Seite fünf „Schwadleisten“ — ähnlich aufgebaut wie eine Mähdrescherhaspel — das Futter zur Mitte, Die 18 Zinken pro Leiste schieben das Futter dabei nicht über den Boden, sondern heben es durch die gekröpfte Form leicht an.
Mit der Arbeitsweise des Schwaders geht ein leichtes „Verzopfen“ der Schwaden einher, was bei unserem Einsatz (Kasten „Praktikermeinung“) aber kaum feststellbar war. Im Gegenteil: Das Schwad wurde locker auf rund 1,30 m Breite abgelegt und nicht „zusammen geschlagen“ wie bei einem herkömmlichen Mittelschwader. Das senkt die Blattverluste bei empfindlichen Erntegütern.
Allerdings war der Aufwuchs bei unserem Einsatz eher durchschnittlich. Wie sich der Effekt des „Verzopfens“ bei massereichem Erntegut verhält, können wir daher nicht sagen. Bei starkem Wind muss teilweise die Fahrgeschwindigkeit reduziert werden, da durch das Anheben sonst zu viel Material verweht. Für den Einsatz in voluminösem Erntegut wie beispielsweise Stroh kann ein optionaler Rollenniederhalter (320 Euro, alle Preise ohne MwSt.) geordert werden, mit dem auch „unsere“ Maschine ausgerüstet war. Damit wird das Schwad nach dem Schwaden angedrückt, um ein Aufschieben unter dem Schlepper zu vermeiden.
Ebenfalls zur Futterschonung trägt die Möglichkeit des Frontanbaus bei. Denn das Futter wird vor dem Schwaden nicht mehr von Schlepper- oder Tasträdern überrollt, was die Blattverluste reduziert. Außerdem kann so die Rechhöhe flacher gestellt werden, was wiederum die Futterverschmutzung verringert.
Weniger gut gefallen haben uns die Tasträder, die die seitlichen Elemente tragen. Sie sind mit der Größe 18.5 x 8.5-8 zwar ausreichend dimensioniert. Allerdings sind die einfachen Räder anfällig bei Bodenwellen. Bei schnellerer Fahrt kann sich die Maschine so aufschaukeln — vielleicht könnte eine pendelnde Aufhängung hier Abhilfe schaffen. Über die Tasträder wird auch die Rechhöhe eingestellt. An jedem der vier Räder wird die Arbeitstiefe der Zinken per Kurbel eingestellt. Der eingestellte Wert kann an einer aufgedruckten Skala abgelesen werden.
Front oder Heck
Beim Anbau hat der Kunde die Wahl: Serienmäßig ist die Maschine mit einem Dreipunktanbaubock der Kategorie II für den geschobenen Einsatz im Fronthubwerk ausgerüstet. Im Frontanbau sollte der Schwader mit Entlastungsfedern gefahren werden, um das Gewicht des Mittelrahmes abzufangen. Auf Wunsch ist ein Heckanbaubock für 700 Euro Aufpreis erhältlich, der auch nachgerüstet werden kann. Das zusätzlich erhältliche Tastrad (320 Euro Aufpreis) für den Einsatz im Heck ist beim geschobenen Einsatz aber aktuell (noch) zu schwach dimensioniert.
Angetrieben wird der Twist hydraulisch. Die Drehzahl lässt sich über eine am Schwader montierte Drossel manuell stufenlos einstellen. Alternativ funktioniert das bei modernen Schleppern natürlich auch über die Anpassung des Durchflusses am Steuergerät in der Kabine. Für den Antrieb gibt Samasz einen Bedarf von 30 l/min bei 160 bar an — das erfüllen auch kleinere und ältere Schlepper.
Neben einem doppeltwirkenden Steuergerät für den Antrieb ist ein zweites dw-Ventil für die Klappung notwendig. Alternativ ist auch ein Umschaltventil erhältlich, so dass ein dw-Steuergerät genügt — das ist insbesondere dann interessant, wenn der Schwader vorne in Kombination mit einer Presse im Heck eingesetzt wird. Ein schönes Detail: Die Hydraulikschläuche sind mit praktischen Kennfixx-Kennzeichnungen für eine schnelle Zuordnung versehen.
Über SperrSblöcke an der Maschine ist es möglich, manuell auch eine Seite in senkrechter Position zu sperren. So kann im Bedarfsfall auch mit halber Maschinenbreite gearbeitet werden, als schneller Einzelaushub ist das aber nicht nutzbar.
Straßentransport
Zum Transport werden beide Segmente des Kammschwaders hydraulisch senkrecht geschwenkt. Die Höhe geht mit 3,50 m in Ordnung. Sperrklinken, die beim Ein- und Ausklappen per Seilzug anzuheben sind, sorgen dabei für die Sicherung. Im Frontanbau wird das für den Straßentransport kritische Maß von 3,50 m ab Lenkradmitte überschritten, und hinzu kommt eine Beeinträchtigung der Sicht. Ein Spiegelsystem als Option wäre daher wünschenswert und ist laut Samasz in Arbeit. Ist der Schawder wie beim unserem Einsatz mit dem zusätzlichen Heck-Anbaubock ausgerüstet, ist ein Heckanbau für den Transport theoretisch möglich.
Durch den relativ einfachen Aufbau ist der Samasz Twist 600 trotz seiner 6 m Arbeitsbreite ein Leichtgewicht: Gut 900 kg bringt die Maschine in der eingesetzten Ausstattung auf die Waage — gut für den Einsatz im Fronthubwerk.
Weitere Punkte
- Dank vier Abstellstützen kann der Twist 600 auch n Transportstellung sicher abgestellt werden.
- Die Verarbeitung der Maschine machte auf uns einen guten Eindruck.
- Die Zinkenbalken sind mit einem funktionierenden Wickelschutz (Option für 360 Euro Aufpreis) versehen.
- Die stabile LED-Beleuchtung mit Warntafeln kostet 400 Euro Aufpreis.
Praktikermeinung
Karl-Heinz Weber: "Auf dem Futtertisch sind heute deutlich weniger Steine zu finden."
Karl-Heinz Weber: "Auf dem Futtertisch sind heute deutlich weniger Steine zu finden."