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Maschinenringe setzen eine Milliarde Euro um

Die deutschen Landwirte nutzen immer intensiver die Vermittlungsleistungen der von ihnen selbst gegründeten und verwalteten Maschinenringe. Für das Jahr 2010 meldet die Organisation einen Rekordumsatz

(Bildquelle: profi.de)

Die deutschen Landwirte nutzen immer intensiver die Vermittlungsleistungen der von ihnen selbst gegründeten und verwalteten Maschinenringe. Für das Jahr 2010 meldet die Organisation einen Rekordumsatz in Höhe von 1,068 Milliarden Euro. Die wichtigsten Aufgabenbereichen sind nach eigenen Angaben weiterhin die Vermittlung von Landtechnik über die Betriebsgrenzen hinaus sowie die Koordination von Arbeitseinsätzen in- und außerhalb der Landwirtschaft.
„Der begrenzende Faktor auf den Höfen ist heute nicht mehr die Technik, sondern die Arbeitszeit“ sagte Leonhard Ost, der Präsident im Bundesverband der Maschinenringe e.V. (BMR), im Rahmen der Jahrestagung der gut 193.500 Mitglieder starken Organisation in Neuburg an der Donau. Weil immer weniger mitarbeitende Familienangehörige zur Verfügung stünden und die einzelnen Betriebe immer mehr Fläche zu bearbeiten hätten, sei die Bereitstellung von Fahrern ebenso wichtig wie die Organisation der gemeinsamen Nutzung von hochmodernen und schlagkräftigen Maschinen. Technik und Arbeitsleistung zusammengenommen haben die Landwirte im Geschäftsfeld Maschinenvermittlung im vergangenen Jahr im Gegenwert von 527 Millionen Euro überbetrieblich kooperiert. Das ist eine Steigerung von vier Prozent gegenüber 2009.
Auch die Vermittlung von Betriebshelfern – eine weitere Kernaufgabe der Maschinenringe - wurde 2010 stärker in Anspruch genommen als noch im Vorjahr. 6,2 Millionen Arbeitsstunden lang haben die Betriebshelfer und -helferinnen ausgeholfen, sowohl bei Notfällen und Krankheit wie auch als Urlaubsvertretung und um die Familien in besonders arbeitsintensiven Phasen zu unterstützen. „Die landwirtschaftlichen Kassen sind bei der Bewilligung von Betriebshelferstunden seit einigen Jahren sehr zurückhaltend“ erklärte BMR-Geschäftsführer Gerhard Röhrl in Neuburg „aber dieser Rückgang wird durch die verstärkte Nachfrage nach Helfern aus wirtschaftlichen Gründen aufgefangen.“ Diese wirtschaftlichen Einsätze müssen die Landwirte selbst bezahlen, bei Krankheit und Unfällen sind die Kassen zur Finanzierung eines Betriebshelfers verpflichtet.
Die deutlichste Umsatzsteigerung gab es im vergangenen Jahr bei der Vermittlung von Zuerwerbsaufträgen und der Organisation von Einkaufsvorteilen für die Landwirte. Hier verzeichnet der Jahresbericht des BMR ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 380 Millionen Euro. Zu einem guten Teil sind für diesen Zuwachs die beiden schneereichen Winter verantwortlich, mit denen 2010 anfing und auch endete. Winterdienst-Aufträge werden häufig von Landwirten übernommen, weil sie im Winter dadurch ihre freien Kapazitäten nutzen und ihre Maschinen besser auslasten können. Allein in Baden-Württemberg haben die Maschinenring-Mitglieder im Zuerwerb 2010 rund 32 Millionen Euro umgesetzt, das sind gut 36 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Es gibt einige wichtige Zukunftsaufgaben im Maschinenring. Ganz entscheidend wird es in den kommenden Jahren darauf ankommen, die neuen elektronischen Möglichkeiten für alle Landwirte – egal, wie viele Hektar sie bewirtschaften – zur Verfügung zu stellen.“ so Leonhard Ost. Zudem müssten für die arbeitsintensiven Phasen ausreichend Fachkräfte und auch komplette Einsatztrupps wie zum Beispiel Ernteketten bereit stehen. Als dritte wichtige Zukunftsaufgabe bezeichnete Leonhard Ost die Vermittlung von sicheren und flexiblen Zusatzeinkommen. Neue Formen wie die Festanstellung von Landwirten in flexiblen Personalüberlassungsmodellen würden von den Mitgliedern immer häufiger nachgefragt und genutzt.
Die Mitgliederzahlen in den 262 regionalen Maschinenring- Geschäftsstellen haben sich 2010 trotz des Strukturwandels kaum verändert: Bei einem minimalen Anstieg um 0,22 Prozent waren 193.544 Landwirte Mitglieder in einem Maschinenring.

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