Aktuelle Meldungen

Mikro-Dampfturbine in Molkerei spart Energie

Die Molkerei Schwarzwaldmilch setzt in ihrem Trockenwerk in Offenburg eine Mikro-Dampfturbine zur Kraft-Wärme-Kopplung ein und spart damit Energie.

Die Mikro-Dampfturbine von Turbonik in der Molkerei Schwarzwaldmilch nutzt den heißen Dampf der Sprühtrocknung zur Stromerzeugung. (Bildquelle: Turbonik )

Steigende Energie- und Rohstoffpreise prägen aktuell das Marktgeschehen. Das hat auch Auswirkungen auf die Milch- und Lebensmittelindustrie mit generell schon energieintensiven Produktionsprozessen.
Die genossenschaftliche Molkerei Schwarzwaldmilch setzt deshalb in ihrem Trockenwerk in Offenburg eine vom Fraunhofer-Institut für Umwelt- Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) und der Firma Turbonik entwickelte Mikro-Dampfturbine zur Kraft-Wärme-Kopplung ein.
Mit der Mikro-Dampfturbine sind erstmals kleinere Dampfmengen oder niedrige Druckdifferenzen ausreichend, um eigenen Strom zu erzeugen.
Ein optimiertes Schaufeldesign und die Direktkopplung von Turbine und Generator sorgen dafür, dass die Mikro-Dampfturbine nicht nur deutlich kompakter als konventionelle Dampfturbinen ist, sie besitzt auch einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Außerdem läuft sie aufgrund des Verzichts auf ein Getriebe komplett ölfrei. Wasser dient als Schmiermittel der Lager. Somit ist die Mikro-Dampfturbine vollständig ölfrei. Auf diese Weise kann es nicht zu Verunreinigungen im Dampf kommen, was insbesondere im Hinblick auf ihren Einsatz in der Milch- und Lebensmittelproduktion von Bedeutung ist.
„Die Sprühtrocknung in der Molkerei erfordert den Einsatz von Heizdampf“, erläutert Dr. Wilhelm Althaus vom Fraunhofer Umsicht. „Die von uns und unserem Spin-off, der Turbonik GmbH aus Herten, entwickelte Turbine übernimmt in der Produktionsanlage die Dampfentspannung anstelle einer Drosselung mittels Ventil. So erzeugt sie zusätzlich sehr effizient Strom in Kraft-Wärme-Kopplung.“ Und Turbonik-Geschäftsführer Martin Daft ergänzt: „Dies spart nachhaltig Energiekosten ein und vermeidet gleichzeitig hohe CO2-Emissionen durch optimale Brennstoffnutzung.“
Die Mikro-Dampfturbinen kann mit bis zu 300 kW elektrischer Leistung eine Strommenge von bis zu 2,4 GWh pro Jahr erzeugen und dabei brennstoffabhängig über 600 t CO2-Emissionen vermeiden. Dampfnutzende Betrieben können bis zu 40 % an Brennstoff gegenüber vergleichbaren Turbinen einsparen.
Die Turbinen sind so klein, dass sie auf die Stellfläche einer Euro-Palette passen und aufgrund der kleinen Baugröße sowie des geringen Gewichts einfach in bestehende Infrastrukturen integriert werden können.

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.