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Wasserstoff aus Biogas
Der Verbund um die frisch gegründete BtX energy GmbH aus Hof in Bayern hat im Oktober 2022 die erste Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff aus Biogas in Betrieb genommen.
Die Dampfreformierungsanlage von BtX energy kann 5 kg Wasserstoff pro Stunde erzeugen. Ende Oktober wurde sie erstmalig an einer landwirtschaftlichen Biogasanlage in Betrieb genommen. (Bildquelle: Anja Böhrnsen)
Die eingesetzte Technologie der Dampfreformierung an sich ist nicht neu. Das Verfahren wird bereits bei der industriellen Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas genutzt. Der neue Dampfreformer von BtX ist auf die Produktionskapazität einer landwirtschaftlichen Biogasanlage zugeschnitten und erzeugt aus Biogas hochreinen Wasserstoff direkt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb.
Damit eröffne sich für Biogasanlagenbetreiber eine neue, vielversprechende Perspektive. Vor allem, wenn für die Produktion des Biogases organische Reststoffe wie Gülle, Mist oder Bioabfall vergoren wurden, könne der daraus hergestellte grüne Wasserstoff einen wichtigen Beitrag hin zu einer CO₂-negativen Mobilität leisten, so die Überzeugung von BtX.
Die BtX-Anlage ist schlüsselfertig in einem Container untergebracht. Die Firma e-flox aus Renningen in Baden-Württemberg hat sie entwickelt und gebaut. Zum Einsatz kommt die Reformertechnologie des Schwesterunternehmens WS Reformer.
Laut eigenen Wirtschaftlichkeitsrechnungen soll die Dampfreformierungsanlage schon kurzfristig und bereits bei Kleinserienfertigung mit geringer Stückzahl pro Jahr, grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugen können, sodass sich für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln könnten.
Nachdem die Anlage Ende Oktober zunächst bei der Naturenergie Glemstal in Hemmingen nahe Stuttgart öffentlich eingeweiht wurde, nahm sie später auf dem Lefkeshof in Krefeld, Nordrhein-Westfalen, mit einer Produktionskapazität von 5 kg Wasserstoff pro Stunde ihren Betrieb auf.
Die Produktion des grünen Wasserstoffs mit der BtX-Anlage ist eingebunden in das öffentlich geförderten Projekte BioH2Ref. Im Rahmen des Projekts wird die RWTH Aachen Daten zur Effizienz und zur Umweltbilanz dieses Verfahrens erheben.
