Wiederauferstehung des Agrobil
Fendt produzierte in den 1970er Jahren einen selbstfahrenden Ladewagen — den Agrobil. reimdesign hat dem Konzept zur Wiederauferstehung verholfen. Am PC entstand die deutlich gewachsene, aktuelle Version. Das Fahrgestell ist jetzt mit vier statt nur zwei Achsen ausgestattet, wobei die erste und letzte Achse gelenkt sind. Das längere Chassis erlaubt mehr Ladevolumen. Design und die Farbgebung sind wie die Kabine an die Optik der Fendt-Mähdrescher angelehnt. Und im Gegensatz zum Original aus den 1970ern ist das Agrobil 2024 in Nature Green statt Orange unterwegs. Die kompakte und leichte Pickup soll einen Einsatz als Häckseltransportfahrzeug in der Maisernte erlauben, ohne dass die Pickup demontiert werden muss.
Leistung im Lein
In Frankreich, Belgien und den Niederlanden gibt es größere Anbaugebiete von Faserlein. Im belgischen Meulebeke fertigt Hyler die Spezialtechnik für die Ernte der Pflanzen. Die aktuellste Entwicklung ist eine Weltneuheit.
Mit dem Sativa FS40 ist erstmals eine vierreihige Ernte möglich, die Arbeitsbreite liegt bei 5,20 m. So sollen Ernteleistungen von über 5 ha pro Stunde erreicht werden. Die Maschine von Hyler zieht die Pflanzen aus dem Boden und legt diese zur natürlichen Röste als Matten ab. Wichtig ist dabei, dass die Stängel alle in dieselbe Richtung zeigen, um das Aufnehmen und Verarbeiten mit den nachfolgenden Flachswendern und Ballenpressen zu erleichtern.
Die Pflanzen werden daher stehend samt Wurzeln aus dem Boden gezogen und über Klemmbänder aufrecht stehend zusammengefasst, unter der Kabine nach hinten geführt und hinter der Maschine auf dem Boden abgelegt. Die 140 mm hohen Bänder werden dabei direkt hydraulisch angetrieben. Ein sensorgesteuertes Automatiksystem sorgt dafür, dass die Reihen erkannt und die Pflanzen sauber nebeneinander abgelegt werden. Als Kraftquelle kommt ein Sechszylindermotor von Volvo Penta mit 235 kW/320 PS zum Einsatz. Das an beiden Achsen gelenkte Fahrwerk ermöglicht den Einsatz im Hundegang.
Zwei auf einen Streich
Den Schwadmäher 1170 NT von Mac Don haben wir Ihnen bereits ausführlich im Fahrbericht vorgestellt (profi 2/2023). In Schweden wird jetzt der erste Typ eines Mac Don-Schneidwerks für den Einsatz in Grassamenvermehrung eingesetzt. Der 12,50 m breite Vorsatz kann dabei zwei Schwaden gleichzeitig ablegen. Dazu ist der Flex-Draper mit vier Querförderbändern ausgestattet. Direkt vor der Maschine wird das Material somit statt zur Mitte nach rechts und links gefördert. Im Vergleich zu einem Einzelschwad soll durch die Doppelablage ein schnelleres Abtrocknen der Schwaden erreicht werden und eine Ernte mit kleineren Mähdrescher-Modellen möglich sein. Das Schneidwerk kann auch in Getreide eingesetzt werden.
Sammelt und siebt
Das Besondere an den Steinsammlern von Husarya aus dem polnischen Verwaltungsbezirk Masowien ist die rotierende Siebtrommel mit innen liegenden Schneckenwindungen. Aktuell umfasst das Programm Maschinen in vier Größen — der Leistungsbedarf variiert je nach Modell zwischen 100 und 170 PS.
Die Spitze des Angebots bildet der Husarya SCS-300 mit 7 m Arbeitsbreite. Die Maschine kann Steine von 2,5 bis 50 cm Durchmesser schwaden, aufsammeln, sieben und bunkern. Zwei V-förmig angeordnete Zinkenrotoren mit 30 cm langen Zinken lösen die Steine mit einer Arbeitstiefe von bis zu 18 cm aus dem Boden und fördern sie in die Mitte. Von dort werden sie per Elevator mit Stahlpaddeln zur Siebtrommel gefördert. Zum Transport von unter 3 m Breite werden die Zinkenrotoren hydraulisch senkrecht geklappt.
Für eine besonders gründliche Recharbeit bietet Husarya das Modell SCS-100 mit jeweils hintereinander angeordneten Doppelrotoren an. Die Steine werden in einem 3 m³ großen Hochkippbunker gesammelt, der bis zu 3,50 m Überladehöhe bietet. Von Vorteil sollen neben der Absiebung der wertvollen Ackerkrume auch die sauberen Steine sein: Denn Husarya wirbt damit, dass diese direkt als Baustoff verkauft werden können — etwa für die Gartengestaltung oder für den Teich- und Gewässerbau.
Druck aufbauen
Ein junger Mitspieler im Markt der Einzelkornsätechnik ist Harvest International aus Storm Lake, Iowa (USA). Erst 2016 präsentierte das Unternehmen sein Einzelkornsäaggregat LaserPro1. In den vergangenen Jahren wurde das Programm an Reiheneinheiten und Rahmenbaureihen stetig erweitert. Mit dem PBU80-S2 haben die Amerikaner jetzt ein neues Modell vorgestellt: Die Maschine mit fünfteiligem Gelenkrahmen arbeitet mit 32 Aggregaten bei 30“ (76,2 cm) Reihenabstand. Um einen kontinuierlichen Schardruck sicherzustellen, können sowohl die Säaggregate als auch die Rahmenelemente mit Druck beaufschlagt werden. Neben den zentralen Behältern für das Saatgut (3 500 l) hat der Kunde eine große Auswahl an Optionen bei den Tanks für Flüssigdünger: In der kleinsten Variante werden 1 100 l Kapazität bereitgestellt, maximal sind es bis zu 5 300 l, aufgeteilt auf drei Tanks.