Management

30 Jahre profi — 30 Jahre Landtechnik: Franz Grimme

Fast vierzig Jahre führt Franz Grimme den gleichnamigen Hersteller von Landmaschinen im norddeutschen Damme in vierter Generation zu seiner heutigen Größe und Marktbedeutung.

Franz Grimme (links) im norddeutschen Stammsitz der Grimme-Gruppe. Rechts profi-Redakteur Manfred Neunaber (Bildquelle: Stefan Tovornik)

Zu unserem Besuchstermin kommt Franz Grimme mit seinem Auto auf das Werksgelände — als wir gehen, fährt er grade mit dem Rad vom Hof: „Mein Auto ist weg!“, ruft er uns noch nach.
Grimme in Damme ist in vielerlei Hinsicht ein Phänomen: ländlich gelegen mitten in der Norddeutschen Tiefebene, aber der Nabel der Welt für den weltweiten Kartoffel­anbau. Rund 1 680 Mitarbeiter von insgesamt 2 500 arbeiten hier für die Grimme-Gruppe am Hauptstandort, aber man spürt die Atmosphäre eines Familienbetriebs. Und der Parkplatz von Franz Grimme als Geschäfts­führer und Eigentümer ist mit „Chef“ gekennzeichnet.
Digitalisierung bringt nur was, wenn die Menschen diese sinnvoll nutzen.
Phänomenal ist auch die Geschichte des 1861 als Dorfschmiede gegründeten Unternehmens. Franz Carl Heinrich Grimme als Gründer übergab den Betrieb 1899 an den Sohn Franz August Grimme, der ihn 1930 an seinen Sohn Franz Grimme weitergab. In dieser dritten Generation wurde 1936 erstmals ein Kartoffel­ernter vorgestellt. Er sollte den Grundstein legen für das heutige Unternehmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg startete Grimme die professionelle Produktion von Kartoffelerntetechnik und entwickelte erste Exportmärkte. Ende der 1970er Jahre hatte Grimme bereits 380 Mitarbeiter.
Zu dieser Zeit ist auch Franz Grimme Junior, der 1946 geboren wurde, bereits im Geschäft. Er begann 1970 im Unternehmen und übernahm 1980 von seinem Vater die Führung. Heute baut Grimme mehr als 150 Maschinentypen für die Kartoffel-, Rüben- und Gemüsetechnik und vertreibt sie in mehr als 120 Länder der Welt.
Franz Grimme hat in den letzten 30 Jahren rasante Veränderungen festgestellt: „Vor dreißig, vierzig Jahren haben wir in Damme mit 250 Mitarbeitern genauso viel Einheiten gebaut wie heute mit 1 680 — aber ausschließlich standardisierte Einreiher oder Zweireiher! Früher hatten im Dorf sechs Landwirte mit Kartoffelbau auch sechs Roder. Heute macht das ein Roder über den Lohnunternehmer oder Maschinenring. Dafür sind aus den Ein- und Zweireihern inzwischen Vier- bis Achtreiher geworden, in den USA gibt es auch schon erste zwölfreihige Systeme.
Die Konzentration durch die Verschiebung der Strukturen in der Landwirtschaft hat auch unsere Landtechnik beeinflusst. Und die Öffnung des Ostens seit 1989 löste einen weiteren Entwicklungs-Schub aus....

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