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Bodenbeprobung mit GPS Basic von Field Expert: Den Boden kennenlernen

Teilschlagspezifische Bodenproben liefern Ackerbauern wichtige Informationen über ihre Böden. Field Expert hat daher ein GPS-System entwickelt, das vorgeplante Routen anzeigt und die durchgeführte Beprobung dokumentiert.

Die Raiffeisen Elbe-Weser eG bietet die GPS-gestützte Bodenbeprobung als Dienstleistung an. (Bildquelle: Anja Böhrnsen)

Die Analyseergebnisse von Bodenproben sind nur dann sinnvoll für die Anbau- und Düngeplanung nutzbar, wenn sie sich der konkreten Teilfläche zuordnen lassen. Dies ist umso wichtiger, je größer die Schläge sind und je uneinheitlicher der Boden dort ist.Für jede Mischprobe sind fünfzehn bis zwanzig Einstiche pro Schlag bzw. pro Teilfläche nötig. Damit die Probe repräsentativ ist, sollen die Einstiche in Form einer z- oder achtförmigen Linie über die Fläche verteilt erfolgen.In der Regel schicken Dienstleister ihre Fahrer mit einem Pick-up oder einem Quad, um mit einem automatisch arbeitenden Gerät die Bodenproben zu ziehen. Dass die Mitarbeiter dabei gewissenhaft arbeiten und die einzelnen Einstiche im tatsächlich vorgegebenen Beprobungsmuster vornehmen, lässt sich mit einem GPS-System nachweisen.
Darüber hinaus hat eine solche GPS-­Dokumentation einen höheren Nutzen für den Kunden. Der Landwirt oder sein Pflanzenbauberater kann so gezielter pflanzenbauliche Strategien entwickeln, um langfristig die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern oder Dünger effizienter und auch teilschlagspezifisch einzusetzen.Jedoch ist nicht jedes Bodenprobegerät mit einem GPS-System ausgestattet. Dies gilt z. B. für den Multiprob UP-120 von Beprobungstechnik Nietfeld. Somit gab es seitens des Bodenprobetechnik-Herstellers Bedarf für ein nachrüstbares GPS-gestütztes Dokumentationssystem, das Fahrstrecken und Einstichpositionen automatisch aufzeichnet.
Ein solches System hat die Firma Field Expert mit dem GPS Basic entwickelt (fieldexpert.de). Dieses besteht hardwareseitig aus einem robusten, spritz­wassergeschützten Tablet mit Halterung, einem gekapselten USB-Stick, einem Con­troller, einem GPS-Empfänger mit +/- 2 m Genauigkeit und einem Etikettendrucker. Im Preis von 6 600 Euro ohne Mehrwertsteuer enthalten ist außerdem ein Satz Kabel. Optional erhältlich ist ein Handschalter, mit dem sich die GPS-Dokumentation manuell auslösen lässt. Dadurch ist das Aufzeichnen der Fahrt­route und der Einstichorte auch ohne Kommunikation zwischen Bodenprobegerät und GPS Basic-Systems möglich. Auf dem Tablet installiert Field Expert eine eigene Software, die das im Jahr 2015 gegründete Unternehmen zusammen mit der Firma iotec speziell für die GPS-Dokumentation von Bodenbeprobungen entwickelt hat. Das Tablet arbeitet autark, ohne Verbindung zum Internet, weder per SIM-Karte noch per WLAN. Jeglicher Datenaustausch sowie auch Softwareupdates erfolgen via USB-Stick. Field Expert hat sich bewusst für diese Lösung entschieden, weil so keine Probleme z. B. durch automatisch ausgeführte Betriebssystem- oder App-Aktualisierungen auftreten können. Gerold Mächler, Berater bei der Raiffeisen Elbe-Weser ist von dieser Lösung begeistert, weil die Datenübertragung immer funktioniert, unabhängig vom Mobilfunkempfang.
Vom USB-Stick lädt das GPS Basic die für die Beprobung vorbereiteten Schläge. Das Tablet zeigt die Schlagumrisse und eine Liste an. Die vom Fahrer ausgewählte Fläche ist rot umrandet. Mit einem Klick auf das von anderen Anwendungen bekannte „Play“-­Symbol in Form eines Dreiecks startet der gewählte Auftrag. Die Fläche mit eventuell vorgesehenen Teilflächen und den dazugehörenden, vorab geplanten Routen und Einstichorten erscheint. Ein blau umrandeter, roter Punkt symbolisiert den eigenen Standort. Die Anzeige lässt sich über die Buttons mit den Lupensymbolen zoomen und über das Ziel-Symbol auf den eigenen Standort zentrieren – so wie bei anderen Navi-Systemen. Mithilfe der Tablet-Anzeige navigiert der Fahrer zum ersten Einstichort. Dort angekommen, hält er an, um dann mit der Start-Taste am Bediencomputer des Nietfeld-­Bodenprobeentnahmegeräts das Einstechen des Bohrstocks zu starten. Nun beginnen die automatische Probeentnahme und gleichzeitig die GPS-Dokumentation. Das Basic-System zeichnet ab jetzt die Fahrtroute und jeden Einstichort auf, bis die letzte Einzelprobe für die Mischprobe der aktuellen Route entnommen ist. Danach beendet der Fahrer die Aufzeichnung. Dazu wechselt er über das kombinierte Drucker- und Speichersymbol zuerst zur Bildschirmansicht für den Etikettendruck. Das Basic-System erkennt anhand des gewählten Beprobungsauftrags, auf welchem Schlag bzw. auf welchem Teilschlag diese gezogen wurden. Entsprechend sind im Etikett die Felder für die Bezeichnungen der Fläche und der Teilfläche schon ausgefüllt. Manuell eintragen sollte der Fahrer dann noch den Namen sowie die Anschrift des Dienstleisters und die Art der gewünschten Bodenanalyse, z. B. Grundnährstoffe. Das Datum trägt das System wiederum automatisch ein.
Mit der Taste „Drucken“ löst der Fahrer den Etikettendruck aus. Handelt es sich um eine Nmin-Probe, setzt er vorher an der entsprechenden Stelle ein Häkchen, und das System druckt automatisch vier Etiketten. Anschließend drückt er auf „Speichern & nächste Probe“ und schließt die Beprobung ab. Sollte er dies vergessen haben, blendet das Tablet bei der Auswahl der nächsten Beprobungsfläche ein Hinweisfeld ein. Abgeschlossene Aufträge speichert das GPS Basic auf dem USB-Stick im Ordner „Completed Jobs“. Die Bedienung ist logisch und selbsterklärend aufgebaut. Gut...

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