Bereits Ende der siebzigerJahre gab es Traktoren über147 kW/200 PS. Allen vorandeckte Schlüter diese Leistungsklasseab, auch Deutzund Fendt bauten Schlepper indieser Größe. Doch gab es eineDiskrepanz zwischen den Produktionskostenund den Stückzahlen.Deshalb war esschwierig, große Summen indie Entwicklung neuer Großtraktorenzu stecken.Aber es war auch klar, dass inZukunft immer stärkere Traktorengebraucht würden. Deshalbgab es um 1980 erstmalsgeheime Gespräche unter denWettbewerbern. Daran beteiligtwaren familiengeführteUnternehmen wie Fendt undSchlüter ebenso wie Großunternehmenwie Deutz, Renaultund Steyr. Später gab es auchGespräche mit Same und Fiat.Die Zulieferer ZF (Getriebe,Achsen) und Bosch...
Bereits Ende der siebzigerJahre gab es Traktoren über147 kW/200 PS. Allen vorandeckte Schlüter diese Leistungsklasseab, auch Deutzund Fendt bauten Schlepper indieser Größe. Doch gab es eineDiskrepanz zwischen den Produktionskostenund den Stückzahlen.Deshalb war esschwierig, große Summen indie Entwicklung neuer Großtraktorenzu stecken.Aber es war auch klar, dass inZukunft immer stärkere Traktorengebraucht würden. Deshalbgab es um 1980 erstmalsgeheime Gespräche unter denWettbewerbern. Daran beteiligtwaren familiengeführteUnternehmen wie Fendt undSchlüter ebenso wie Großunternehmenwie Deutz, Renaultund Steyr. Später gab es auchGespräche mit Same und Fiat.Die Zulieferer ZF (Getriebe,Achsen) und Bosch warenebenfalls einbezogen.In der „Europäischen Traktorunion“wollte man ausloten, obdurch gemeinsame EntwicklungenSynergieeffekte genutztund Kosten gespart werdenkönnten. GemeinsameBaureihen oder gar Zusammenschlüssewaren nie einThema. Von vornherein strebtendie Beteiligten an, ihreEigenständigkeit zu behaltenund sich nach außen hin vomWettbewerb abzuheben —auch wenn die gleiche Technikverbaut werden sollte.Interessanterweise wurdenbei den Treffen nie Protokolleangefertigt oder Zielvorgabenfestgelegt. Immer blieb es beiAbsichtsbekundungen, und dieGespräche zogen sich überJahre hin. Dabei lagen die vermeintlichenPartner in technischenBelangen sehr dicht beieinander.Denn die Mitarbeiterder Entwicklungsabteilungenhatten — teils auf dem „kurzenDienstweg“ — bereits konkreteVorgaben erarbeitet.Doch über allem stand dieFrage nach der Führerschaft.Jeder Hersteller nannte guteGründe, diese zu übernehmen.Letztlich verhinderte dieAngst der Beteiligten, vomWettbewerb abhängig zu werden,jeglichen Kompromiss.Ende 1983 war die EuropäischeTraktorunion damit Geschichte,bevor sie wirklichexistierte.Einige Beteiligte hatten dieTreffen genutzt, um bilateraleVerbindungen zu knüpfen, alsonur mit einem Partner zusammenzuarbeiten.Das erste Produktaus dieser Phase war1982 ein Deutz DX 430. DiesenTraktor mit 230 PS hattenSchlüter und Deutz gemeinsamentwickelt. In Freisingbauten sie vier Prototypen,bevor das Projekt 1983 eingestelltwurdeDer DX 430 von Deutz entstand in der Folge der Traktorunion. Ein Prototypläuft noch heute bei einem Lohnunternehmer in Nieder bayern.Foto: RWMT Reisinger