Hanggeräteträger MWS 45: Aus dem Nebel der DDR
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Gut zu wissen
- Die Kernkomponenten sind vom Multicar M25.
- Das Frontmähwerk war eine Neuentwicklung.
- Die Zapfwellen vorne und hinten waren nur im Stillstand schaltbar.
Im Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) Schmiedefeld entstanden 1986 drei Prototypen. Die Konstrukteure griffen dazu in die Regale des VEB Fahrzeugwerk Waltershausen, wo der Klein-Lkw Multicar M25 produziert wurde. Sie übernahmen von diesem die Achsen und das Getriebe sowie den Motor, der vom VEB Motorenwerk Cunewalde stammte.
Es handelte sich um einen wassergekühlten Vierzylinder mit 2,2 l Hubraum, den sie für den MWS von 45 auf 36 PS bei 2 300 U/min drosselten. Die Antriebseinheit aus Motor und Getriebe bauten sie nach hinten weisend ein. Das 4/1-Getriebe erhielt eine schaltbare Reduzierung, gleichzeitig sind die Gänge 3 und 4 in der schnellen Gruppe gesperrt. Bei ausgeschaltetem Allrad sind die Vorderräder angetrieben.
Hanggeräteträger MWS 45: Prototyp neu hergerichtet
Wer aber überlebt hat und sich noch heute bester Gesundheit erfreut, ist ein Prototyp des MWS 45. Dieser gehört Bodo Gleichmann aus Langenbach, rund 25 km südlich von Suhl. Er restaurierte den MWS 45 und mäht damit jährlich seine Hangwiesen. Wiederum durch Zufall konnte er wenige Jahre später einen zweiten MWS 45 kaufen, den er ebenfalls am Hang zum Heuen sowie mit einer Seilwinde im Forst einsetzt. Diese Maschine trägt die Seriennummer 61 und wurde laut Typenschild im Februar 1989 in Geisa gebaut.
Zeitweise besaß Gleichmann noch einen dritten MWS 45 mit der Nummer 56. Diese Maschine hatte er eigentlich als Ersatzteilträger vorgesehen, bis Sebastian Schüler aus Geisa 2017 bei ihm auftauchte. Der technikbegeisterte Gärtnereibesitzer suchte zur 1 200-Jahr-Feier der Stadt Geisa händeringend einen MWS 45, um das Kapitel des Traktorenbaus dort noch einmal in das Gedächtnis zu rufen. Die beiden wurden sich einig, und so fand die Nummer 56 den Weg zurück in ihre Geburtsstadt.
Bodo Gleichmann ist auch nach über 30 Jahren von seinen MWS 45 und der Schnittqualität des Frontmähwerks begeistert. Einzig die Lautstärke sowie die Ergonomie des Handgashebels und der Zapfwellenschaltung unter dem Sitz gefallen ihm nicht. Zudem ist die Zapfwelle nur bei Motorstillstand schaltbar. Zwar rühmten die Konstrukteure die „motorgebundenen“ Zapfwellen mit 1 000 U/min vorne und 540 hinten. Diese werden über einen Abtrieb der Kurbelwelle per Dreifachkeilriemen angetrieben und über eine Klauenkupplung gemeinsam geschaltet. Doch lassen sie sich nicht auskuppeln. Bodo Gleichmanns Prototyp hat interessanterweise lastschaltbare Zapfwellen, dafür ist die Lamellenkupplung vom Drehkranz eines Baggers T 174 eingebaut.