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Hanggeräteträger MWS 45: Aus dem Nebel der DDR

In der DDR gab es einen Hanggeräteträger. Im Trubel der politischen Wende ging das Projekt unter, begeisterte Fans halten den MWS 45 am Leben.

Hanggeräteträger MWS 45

Bodo Gleichmann aus Langenbach (Thüringen) besitzt zwei MWS 45. (Bildquelle: Holtmann)

Gut zu wissen

- 1987 bis 1990 wurde der MWS 45 in der DDR etwa 70-mal gebaut.
- Die Kernkomponenten sind vom Multicar M25.
- Das Frontmähwerk war eine Neuentwicklung.
- Die Zapfwellen vorne und hinten waren nur im Stillstand schaltbar.
In der DDR fehlte bekanntermaßen das eine oder andere. Dazu gehörte auch ein Traktor für extreme Hanglagen. Und so konstruierten einige Mitarbeiter des Forschungszentrums für Landtechnik und Energieanwendung (FZM) in Schlieben Mitte der 1980er Jahre zusammen mit Kollegen des Kombinats Fortschritt in Schönebeck den MWS 45 als Mäh-, Wende- und Schwad­maschine. Die Zahl 45 stand für die maximale Hangneigung in Prozent.
Im Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) Schmiedefeld entstanden 1986 drei Prototypen. Die Konstrukteure griffen dazu in die Regale des VEB Fahrzeugwerk Waltershausen, wo der Klein-Lkw Multicar M25 produziert wurde. Sie übernahmen von diesem die Achsen und das Getriebe sowie den Motor, der vom VEB Motorenwerk Cunewalde stammte.
Es handelte sich um einen wassergekühlten Vierzylinder mit 2,2 l Hubraum, den sie für den MWS von 45 auf 36 PS bei 2 300 U/min drosselten. Die Antriebseinheit aus Motor und Getriebe bauten sie nach hinten weisend ein. Das 4/1-Getriebe erhielt eine schaltbare Reduzierung, gleichzeitig sind die Gänge 3 und 4 in der schnellen Gruppe gesperrt. Bei ausgeschaltetem Allrad sind die Vorderräder angetrieben.

Hanggeräteträger MWS 45: Prototyp...

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