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Auinger & Bach GbR: 2 Partner, 3 Mähdrescher, 4 Länder

Trotz ihres jungen Alters von 32 bzw. 31 Jahren fahren Reiner Auinger und Andreas Bach länger als ihr halbes Leben Mähdrescher. Mit Mut, Erfahrung und etwas Glück sind sie mittlerweile europaweit aktiv.

Ernte im Sonnenuntergang

Mit dem Mähdrescher auf Reisen: In verschiedenen Ländern sind die Ansprüche sehr unterschiedlich. (Bildquelle: Auinger, A. Bach, H. Bach, Bouwman)

Gut zu wissen

- Die Freunde Reiner Auinger (32) und Andreas Bach (31) haben 2018 eine GbR gegründet.
- Mittlerweile besitzen sie drei Mähdrescher: einen Tucano 420 und zwei Lexion (5400 und 750 TT).
- Zur Maschinenauslastung reisen sie mit ihren Maschinen von ­Bayern bis nach Tschechien, in die Slowakei und nach Lettland.

Reiner Auinger und Andreas Bach wurden früh mit dem Mähdrusch-­Virus infiziert: „In unserem Heimatort in Theilenhofen (Mittelfranken) gab es früher einen Lohnbetrieb, der im Hochsommer mit bis zu zehn Mähdreschern unterwegs war. Diesen Betrieb haben wir als Jungs oft begleitet, woraufhin uns der Chef früh selbst anlernte“, so die Freunde. „Wir haben das Drescherfahren dort von der Pike auf gelernt. Reiner sitzt seit seinem 14. Lebensjahr auf dem Fahrersitz und hat demnach schon sehr früh Erfahrungen im Lohndrusch gesammelt.“
„Als Reiner damals begann, montierte unser Chef extra Holzklötze auf dem Bremspedal, damit er mit seinen kurzen Beinen überhaupt unten ankam“, schmunzelt Andreas Bach beim Erzählen.
Offenbar waren die beiden schon in jungen Jahren wichtige Schlüsselfiguren für den Lohnbetrieb: „In der Ernte wurden wir nach der Schule vom Lohnbetrieb mit dem Auto abgeholt, damit wir möglichst schnell auf dem Mähdrescher saßen“, grinst Reiner und erzählt weiter: „Zum Glück haben uns damals oft die Schulferien in die Karten gespielt, die meistens gut zum Erntefenster passten.“ Probleme gab es durch unser junges Alter beim Feldwechsel, blickt Bach zurück: „Meistens wurden die Mähdrescher von unseren Kunden zu den nächsten ­Flächen gefahren.“ Gelernt haben die beiden Bayern das Dreschen auf Modellen der TX-Serie von New Holland.

Vom Stammfahrer zu Firmenchefs

Obwohl die beiden Freunde ihre Erfahrungen im örtlichen Lohnbetrieb sammelten und dort auch die Maschinenwartung von Grund auf lernten, entschieden sie sich für einen beruflichen Werdegang abseits der Landwirtschaft.
Reiner ist mittlerweile gelernter Konstruktionsmechaniker und Andreas schlug einen Weg als Heizungsbauer ein. Als Meister ist Andreas heute in einem örtlichen Sanitär­unternehmen tätig, seinen Kollegen Reiner hat es zurück in die Landwirtschaft gezogen. Auinger arbeitet bei seinem Bruder, der zwei landwirtschaftliche Betriebe leitet — zum Teil in Kooperation. Der landwirtschaftliche Betrieb in Bayern umfasst rund 150 ha Ackerfläche, ein zweiter Betrieb in Tschechien bringt rund 450 ha mit ein — etwa 200 Kilometer vom Heimatort entfernt. In Bayern betreibt der Betrieb außerdem eine Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 1 000 kW, die Reiner heute unter anderem mitbetreut.
Ihren Jahresurlaub verplanen die beiden Freunde für den Mähdrusch, der in den vergangenen Jahren ausgedehnt wurde. 2017 zeichnete sich eine einmalige und richtungsweisende Chance ab, erzählt Bach: „Unser örtlicher Lohnunternehmer wollte altersbedingt langsam aus dem Druschgeschäft aussteigen und bot uns seine Nachfolge an. Das war ein Risiko und eine Chance zugleich. Doch wir entschieden uns dafür.“
Im Zuge einer schrittweisen Übernahme haben Auinger und Bach zuerst einen Mähdrescher aus der Flotte und die Disposition für die restlichen Maschinen und Fahrer übernommen. Ihr erster eigener Mäh­drescher war ein New Holland TX65 Plus, auf dem Andreas zuvor schon zehn Jahre als Stammfahrer saß.
In den folgenden Jahren ergaben sich weitere Zufälle, woraufhin die GbR-Partner ihre Druschfläche ausweiten konnten. Zum einen entwickelten sich Symbiosen mit dem Betrieb von Reiners Bruder. Dort übernehmen sie mittlerweile die komplette Ernte. Zum anderen ergab sich im selben Jahr ein weiterer Zufall, der den beiden Mähdrescherfanatikern Aufträge in Osteuropa verschaffte. „Ein heutiger Freund von uns, den wir damals noch nicht kannten, betreut und koordiniert verschiedene Mähdrescherflotten in Osteuropa und im Baltikum. In der Hochsaison arbeitet dieser Betrieb überwiegend mit studentischen Aushilfskräften auf seinen Mähdreschern. Im Jahr 2017 geriet dieses Konzept jedoch ins Straucheln: Die Ernte in Lettland dauerte regenbedingt länger, als in...

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