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Höhere Technische Lehranstalt Ried: Talentschmiede für Landtechnik

An der Höheren Technischen Lehranstalt Ried können junge Leute nicht nur lernen, sondern auch ihre landtechnischen Talente entdecken und entwickeln.

HTL Ried

(Bildquelle: Schüler der HTL Ried, Dr. Martin ­Anzengruber, Archiv HTL Ried)

Gut zu wissen

- Der Besuch der HTL Ried beginnt mit dem 9. Schuljahr und endet im 13. mit dem Abitur (Matura).
- Der Unterrichtsmix beinhaltet Theorie und Praxis.
- Der Schwerpunkt Agrar- und Umwelttechnik ist sehr anspruchsvoll, öffnet aber im Anschluss an die Ausbildung viele Türen in das Berufsleben.
In Ried im Innkreis (Oberösterreich) gibt es noch glückliche Schüler. Denn sie können an der HTL (Höhere Technische Lehranstalt) ihre Ideen und Träume umsetzen. Diese Schule wurde 2002 mit dem Fachbereich Maschinenbau gegründet. Von Beginn an war der theoretische Unterricht immer eng verzahnt mit praktischen Projekten. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten viele Unternehmen in der Region, die den Schülern Einblick in ihre Betriebe geben und Praktika und Praxisprojekte anbieten.
Die Schüler steigen in die Klasse 1 der HTL mit dem neunten ­Schuljahr ein. Dann können sie nach fünf Jahren das technische Abitur machen.
In den vergangenen Jahren wechselte nach dem Abitur etwa die Hälfte der Absolventen direkt in die Betriebe. Die andere Hälfte schrieb sich an einer Fachhochschule oder einer Universität ein.

Praxisnähe großgeschrieben

Seit 2015 können die Schüler alternativ zum Fachbereich Fertigungstechnik und Leichtbau die Agrar- und Umwelttechnik als ihren Schwerpunkt wählen. Diese Ausbildung mit der Nähe zu vielen österreichischen Landtechnikunternehmen ist zur Zeit einzigartig in Österreich. Darüber hinaus haben die Schüler die Möglichkeit, parallel zum Unterricht die Aus­bildung zum landwirtschaft­lichen Facharbeiter zu absolvieren.
Um die Schüler zusätzlich zu motivieren, hat Dr. Martin Anzengruber, Bereichsleiter der Agrar- und Umwelttechnik, gemeinsam mit der Firma Steyr und dem Landmaschinenhändler Schwarzmayr den „tractor to go“ an der HTL eingeführt. Bei diesem Projekt stellt Steyr einen Traktor in Vollausrüstung, vom ISO-Bus über eine RTK-Lenkung bis zur Telemetrie. Alle Schüler der HTL aus allen Jahrgängen können diesen Traktor im elterlichen Betrieb einsetzen. Sie oder ihre Eltern sind lediglich für den Kraftstoff verantwortlich.

Keine Verpflichtung

„An die Nutzung des Traktors ist keine ­Verpflichtung geknüpft, dabei steht das Learning-by-doing im Fokus“, berichtet Dr. Anzengruber. Ihm geht es vor allem darum, die jungen Leute zu motivieren, sich in der Praxis intensiv mit der aktuellen Technik zu beschäftigen. Er hat mit seinem Team auch die Lehrinhalte des Bereiches Agrar- und Umwelttechnik entwickelt.
Bezeichnend für die Höhere Landtechnische Lehranstalt in Ried ist die Mischung aus ­Theorie und Praxis. Das macht die Ausbildung für die jungen Leute attraktiv, und für die Agrar- und Umwelttechnik in Ried trifft dies besonders zu. Etwa die Hälfte der Schüler kommt aus der Landwirtschaft und die andere Hälfte aus dem ländlichen Umfeld. Nicht vergessen werden darf, dass eine Vielzahl bedeutender Landmaschinenhersteller unweit von Ried ansässig ist.
Für den praktischen Unterricht verfügt die HTL Ried über eine große und umfangreich...

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