Chronik der Maschinenfabrik Bernard Krone

Nachdem sich Firmengründer Bernard Krone bereits 1897 in einer kleinen angemieteten Schmiede im westfälischen Ochtrup selbstständig gemacht hatte, bezog er 1906 zusammen mit seiner Frau Anna seine neu errichtete Landschmiede für Hufbeschlag und Reparaturarbeiten auf dem 1902 erworbenen Grundstück in Spelle. Von hier aus vergrößerte sich das Unternehmen und entwickelte sich bis heute ständig weiter. (Bildquelle: Krone)

Nach und nach pro­duzierte Krone auch kleinere Maschinen wie Kar­toffelquetschen, Stroh- und Rübenschneider sowie Scheibeneggen und Kultivatoren. Für den pferdegezogenen Düngerstreuer erhielt Bernard Krone ein Reichs­patent und nannte ihn einfach Krone-­Patent. Es gab drei Modelle mit 1,50 bis 2,50 m Arbeits­breite und 120 bis 200 l Kasteninhalt. (Bildquelle: Krone)

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Krone nach nur kurzer Unterbrechung im Mai 1945 mit dem Bau der bekannten Geräte. Neu im Programm war die Vertikal — eine Zentrifugal-Jauchepumpe mit Rührwerk und verzinktem Gehäuse. (Bildquelle: Krone)

Ende 1948 begann die Produktion von Erdschaufeln, Scheibeneggen, Grubbern, Düngerstreuern und gummibereiften Ackerwagen in einer neu errichteten Halle. Den ersten Gummiwagen, der per Kurbel und zwei Zahnstangen nach rechts oder links gekippt werden konnte, ­präsentiert Krone auf der ersten DLG-Ausstellung 1948 in Frankfurt. (Bildquelle: Krone)

Bevor Mitte der 1950er Jahre auch Volldrehpflüge entwickelt wurden, baute Krone ab 1951 den Anbauwechselpflug — zunächst als Einschar (AWE), später als Zweischar (AWZ). Dafür wurde eine spezielle Pflughebevorrichtung entwickelt, damit Traktoren ohne Hydraulik und Hubwerk pflügen konnten. (Bildquelle: Krone)

Mit der Rotoregge hielt erstmals der Zapfwellenantrieb Einzug. Die RE gab es mit Arbeitsbreiten von 1 bis 2 m und mit Hack-, Krümel- und Winkelmessern. Bis in die 1960er und 1970er Jahre gab es die dann bezeichneten Kronevatoren in unterschiedlichsten Arbeitsbreiten, optional mit Schaltgetriebe. (Bildquelle: Krone)

Mit dem Stalldungstreuer Optimat begann eine der größten Erfolgsgeschichten bei Krone. Bis in die 1990er Jahre wurde er in verschiedensten Ausführungen rund 200 000 mal verkauft. Das Streuwerk ließ sich abnehmen, so konnte der Optimat als Transportanhänger genutzt werden. Erst 1994 wurde die Produktion eingestellt. (Bildquelle: Krone)

Nachdem der Optimat mit Ladegitter und hinten angebauter Pickup nicht funktionierte, wurde 1964 der Lademeister mit geschobener Pickup entwickelt. Der Durchbruch gelang Krone ein Jahr später mit dem Lademeister HS. Wie auch die späteren HS- und TS-Wagen mit hohem bzw. tiefem Schwerpunkt war die Pickup gezogen. (Bildquelle: Krone)

Nach dem Bau des zweiten Krone-Werks in Werlte 1964 (das heutige Fahrzeugwerk) etablierte Krone hier die Kipperproduktion. Um die Verbundenheit zur Region zu betonen, hießen die Kipper fortan Emsland. 2004 kam das Aus für den Zwei- und Dreiseitenkipper mit bis zu 16 t Gesamtgewicht. (Bildquelle: Krone)

Anders als andere Hersteller mit Riemen oder Walzen entwickelte Krone für seine Rundballenpressen den bis heute aktuellen Stabkettenförderer. Man war von der Verzahnung der Stäbe mit dem Pressgut überzeugt. (Bildquelle: Krone)

Nach den TM-Trommelmähern (ab 1966 Lizenz von Zweegers, Niederlande) baute Krone eigene Scheibenmähwerke. Zunächst gab es das AM 200 und das AM 240 mit 2 bzw. 2,40 m Arbeitsbreite, ab 1983 war auch ein Aufbereiter lieferbar. 2002 lösten die EasyCut-Mähwerke die AM-Mäher ab, die nach dem Konstrukteur Wilhelm Ahler (AM = Ahler-Mäher) benannt wurden. (Bildquelle: Krone)

Für Aufsehen sorgte der Tillage Trac, der nie in Serie ging. Mit dieser selbstfahrenden Bestellkombination sammelte Krone die ersten Erfahrungen mit der Selbstfahrtechnik. Das Fahrzeug hatte einen 178-PS-Deutzmotor und stützte sich vorne auf einem Doppelrad und hinten zwei Rädern (Bereifung 600/55-26.5) ab, um mit geringer Bodenverdichtung den Boden auf 3 m ganzflächig zu überrollen. (Bildquelle: Krone)

Als einreihiger Mais-Chopper MC 8 kam 1977 der erste Scheibenrad-Häcksler von Krone auf den Markt. Der breitere MC 16 B mit zwei Scheibenrädern war der erste reihenunabhängige Maishäcksler für den Front- oder Heckanbau (Bauzeit bis 1988). Die umlaufende Schneid- und Förderkette stand Jahre später Pate für das EasyCollect-Maisgebiss beim Big X. (Bildquelle: Krone)

Nach dem Turbo — erstmals mit Schneidwerk — folgte der Titan mit breiteren, gesteuerten Schneid- und Förderschwingen. 1996 ersetzte Krone die Schwingen durch den neuen, weniger verschleißanfälligen Schneid­rotor — zunächst nur beim größten Modell. (Bildquelle: Krone)

Nach den Mustang-Volldrehpflügen entwickelte Krone den Schwenkpflug Allround. Wegen des eingeschränkten Einsatzes verschwand diese Bauart schnell wieder vom Markt. Ab 1993 wechselte die Farbgebung zu grün-beige. Krone stellte 1994 die Produktion von Bodenbearbeitungsgeräten ein. (Bildquelle: Krone)

Anfang der 1990er Jahre wollten viele Hersteller mit Spezial-Aufbereitern den Trocknungsprozess von Grünfutter beschleunigen. Die Antwort von Krone hieß „Intensiv-Conditioner-System“, kurz ICS. Hierbei wurde das Gras zwischen einer Ambosswelle und einer Hammerwalze intensiv bearbeitet. Der Trocknungserfolg war enorm, doch nach rund 300 Einheiten war 1997 Schluss: „Zu aufwändig, zu schwer und zu teuer“. (Bildquelle: Krone)

In den 1980er Jahren eroberten große Quaderballenpressen den Markt. Big Pack 80-80 und 120-80 hießen die Teilnehmer von Krone, die Pressen hatten erstmals ein Fahrwerk mit Tandemachse. Ab 1997 verringerte man die Ballenhöhe von 80 auf 70 cm, weil sich dieses Maß zur Lkw-Ausladung durchsetzte. 2003 kam für die Big Pack 1270 die MultiBale-Einrichtung mit geteilter Nadelschwinge, die große Quaderballen in sechs kleine Ballen aufteilte. (Bildquelle: Krone)

Der erste Big M ging zur Saison 1998 in Serie: mit 9,10 m Arbeitsbreite sowie 300-PS-Motor und Kabine von John Deere. 2000 wurde optional die Schwad­zusammenführung verbaut. 2001 kam der Big M II mit 40 km/h, 360-PS-Motor von Mercedes, eigener Kabine und 9,70 m Arbeitsbreite. Auch einen Big M 500 mit 13,20 m Arbeitsbreite gab es 2007, er konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde wieder vom Markt genommen. (Bildquelle: Krone)

Für die Combi Pack hatte Krone erstmals Rundballenpresse und Folienwickelgerät kombiniert. Nie in Serie ging das Funk­tionsmuster der selbstfahrenden Presswickel-Kombination mit einachsigem Triebkopf und 130 PS Motorleistung. (Bildquelle: Krone)

(Bildquelle: Krone)

Am 20. Mai 2000, genau vier Jahre nach dem Big M, schlug Krone mit dem Big X ein neues Kapitel in der Firmengeschichte auf. Mit 605 (Big X V8) und 780 PS (Big X V12), vier Radmotoren, sechs Vorpresswalzen und großer Häckseltrommel wollte man gleich ganz oben in der Liga mitspielen. Ein Jahr zuvor stellte Krone mit dem Silverstar einen Maispflücker vor, der allerdings nie in Serie ging. (Bildquelle: Krone)

Kombiladewagen heißen die stabilen Ladewagen mit Pickup zur Grasernte, die auch zum Transport beim Maishäckseln eingesetzt werden. Der ZX 40 mit Tandem- und der ZX 45 mit Tridemachse konnten mit drei Dosierwalzen ausgerüstet werden. (Bildquelle: Bensing)

Die Big Pack war für hohe Pressdichten bekannt. Mit der HDP (High-Density-Press) legte Krone noch einmal nach: Presskanal, Spannzylinder und Kolben wurden für 25 bis 30 % mehr Pressdichte verstärkt. Die Big Pack 1290 HDP hatte erstmals auch eine ungesteuerte Pickup. 2013 folgte die HDP II. (Bildquelle: Krone)

Semivariable Rundballenpresse: Bei der Comprima F 155 XC war der Ballendurchmesser in 5-cm-Stufen zwischen 1,25 und 1,50 m per Bolzen-Umstecken einstellbar. Herzstück ist der Novogrip-Stabkettenförderer mit Gurten statt Ketten. 2011 kam mit der Fortima der Nachfolger der voll-variablen Vario Pack, 2019 mit der VariPack die variable Presse mit Riemen. (Bildquelle: Tovornik)

Keine Kooperation mit Niemeyer: Krone stellte 1989 mit der KW-Serie eigene Wender und mit der KS-Serie eigene Schwader vor. Meilensteine waren der erste, 12,50 m breite Vier­kreiselschwader sowie der bis heute einzige Sechskreiselschwader Swadro 2000 (19 m Arbeitsbreite, 2007 vorgestellt, 2010 Serie). Prototyp: selbstfahrender Schwader von 2002. (Bildquelle: Krone)

(Bildquelle: Tovornik)

Rundballen pressen (und wickeln) ohne anzuhalten, das hatte Krone mit der KR 160 Non-Stop schon 1988 versucht (kleines Foto). Über 20 Jahre später erhielt die Ultima dafür eine Goldmedaille. Die geringe Nachfrage führte allerdings 2018 zum Aus. (Bildquelle: Brüse, Krone)

Beim Pellet-Vollernter Premos 5000 wird das Stroh von zwei Matrizenwalzen unter Temperaturen bis 80 °C und Drücken bis 2 000 bar hoch verdichtet und zu Pellets geformt. Den Premos hat Krone — auch mit einer Aufnahme für den stationären Einsatz — nach wie vor im Programm. (Bildquelle: Krone)

(Bildquelle: Krone)

Bei Einführung der Big X 680, 780 und 880 mit Liebherr-Motoren zwischen 687 und 898 PS stellte Krone die Liftfunktion der Kabine vor. Per Scherengestänge wird die Kabine hier um 70 cm ange­hoben. Ein Jahr später kam der Big X 1180 mit 1 156 PS samt Maisgebiss XCollect (Schnitt mit Sichelmesserscheiben). Derzeit experimentiert Krone mit einem dreiachsigen Fahrwerk. (Bildquelle: Höner)

Seit 2020 testet Krone den Anbauhäcksler für Schlepper mit Rückfahreinrichtung. Das Häckselaggregat stammt vom Big X, als Vorsätze lassen sich Pickup, sechs- bis zehnreihige Maisgebisse und Direktschneidwerk (alle von Krone) koppeln. Die Entscheidung, ob der Anbauhäcksler in Serie geht oder nicht, ist noch nicht in Sicht. (Bildquelle: Eikel)

Mit dem Bandwagen GX spricht Krone neue Kunden abseits der Futterernte an. Anders als beim Wettbewerb ziehen zwei Hydromotoren das Band zum Entladen über Ketten unter der Lade­brücke nach vorne. Danach wird es mit der verschraubten Frontwand wieder zurückgezogen. Zwei Dosierwalzen lassen sich schnell montieren bzw. demontieren. (Bildquelle: Bensing)

Mit der VTE (Verfahrenstechnische Einheit) haben Krone und Lemken eine autonome Arbeitsmaschine entwickelt. Wesentliche Dinge wie Spurplanung und Umfeld­erkennung funktionieren bereits. Für beide Unternehmen steht allerdings auch die autonome Erfassung und Optimierung des Arbeitsergebnisses im Fokus. Hier will man die Entwicklungsarbeit in den nächsten Jahren intensivieren. (Bildquelle: Tovornik)

(Bildquelle: Tovornik)