Aus dem Heft

Hier füttert der heilige Geist...

Hier füttert der heilige Geist, könnte man denken, wenn man vor dem Stall von Christoph Müller aus 51580 Blankenbach steht. Denn in regelmäßigen Abständen hupt es, eine Rundumleuchte geht an, und ein großer Kasten mit Silagefüllung bewegt sich zwei Kuhplätze weiter. Das Spiel wiederholt sich alle fünf Minuten die ganze Nacht hindurch. Als einzige Arbeit bleibt für Landwirt Müller das Auffüllen des Silagekastens. Was rosig klingt, haben Müller und sein Bruder Hans-Gert in über drei Jahren Entwicklungszeit in zahllosen Arbeitsstunden ausgetüftelt. Das Prinzip: Eine Kiste mit seitlichen Öffnungen bewegt sich elektronisch gesteuert auf dem Futtertisch hin und her. Die Kiste weist einen angeschrägten Mittelsteg auf, damit das von oben eingefüllte Futter zu den Tieren nachrutscht. Die Futterkiste hat zwei angetriebene Achsen. Die linken Räder sind als schmale Stahlscheiben ausgeführt und laufen zur Führung in einer U-Schiene, die Müller auf dem Futtertisch festgedübelt hat. Die rechten Räder sind als Hartgummirollen ausgeführt, um die Traktion zu verbessern. Als Achsen dienen Wellen, zwischen denen eine Miststreuer- Kratzbodenkette einen Zwangsantrieb herstellt. Die hintere Achse wird über ein Schneckengetriebe von einem Hydromotor angetrieben. Der Hydromotor seinerseits wird über einen 220-V-Elektromotor betrieben. Als Stromversorgung dient eine Laufseil-Konstruktion über der Anbindung. Die Futteranlage wird von einer SPS (System-Programmierte Steuerung) gesteuert, wie sie in Industriebetrieben eingesetzt wird. Bevor Müller die Anpassung dieser Steuerung in Auftrag gab, hat er sich mit seiner Berufsgenossenschaft abgestimmt. Denn der hydraulische Antrieb des 3 m3 fassenden Behälters würde gnadenlos alles überfahren, was im Weg liegt. Damit selbst der Hund eine Chance hat, sind Seile an beiden Frontseiten gespannt, die das Gefährt über Zugschalter stoppen. Eine Rundumleuchte und eine Hupe warnen, bevor die Futteranlage anfährt, weitere Notausschalter vorn und hinten dienen ebenfalls der Sicherheit.

(Bildquelle: profi)

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