Gut zu wissen
- AgForce ist der Nachfolger von
trecker.com.
- Die Android-App ist neu, eine iOS-Version gibt es in Kürze.
- Die integrierte Schlagkartei hat einen Log-in für Landwirte.
- Ein Datev-Export zur Finanz- und Lohnbuchhaltung ist integriert.
Im Jahr 2012 ging das internetbasierte Lohnunternehmersystem
trecker.com an den Start. Das Unternehmen entwickelte zusammen mit einigen Lohnunternehmern ein papierloses Planungs- und Dokumentationssystem. Dessen Rückgrat war eine Smartphone-App für die Schlepperfahrer, die deren Eingaben mit den Geokoordinaten der Fahrtrouten verknüpfte. Bereits nach knapp einem Jahr ging trecker.com zur Agritechnica 2013 online.
trecker.com war mitten in Berlin zu Hause und stand von Beginn an unter Kostendruck. Das Team wuchs innerhalb kurzer Zeit auf über 20 Programmierer, Produktmanager und Vertriebsmitarbeiter an, es herrschte Aufbruchstimmung. Rasant war auch die inhaltliche Entwicklung des Systems, so dass es für viele Lohnunternehmer interessant war, von der Zettelwirtschaft auf Smartphones umzusteigen.
Die Mitarbeiter von trecker.com lernten schnell, wie Lohnunternehmer ticken, und die wohlwollende Begleitung des Bundesverbandes der Lohnunternehmer tat ein Übriges, um relativ bald einen begeisterten Kundenstamm zu haben. Auch das frische Auftreten kam durchweg gut an.
Das Start-up brachte 2015 zusätzlich zum Lohnunternehmerprogramm eine Arbeitszeiterfassung für Landwirte und eine Schlagkartei heraus. Doch das alles kostete Geld, und selbst mehrere Finanzspritzen aus Förderungen brachten
trecker.com nicht wirklich in die schwarzen Zahlen. Zudem riefen intensive Telefonmarketingaktionen bei manchen Lohnunternehmern Unmut hervor.
Die Gründer von trecker.com hielten Ausschau nach einem finanzstarken Partner und wurden bei Yara fündig. Seit Juli 2018 gehört trecker.com zu einem der weltweit größten Düngerhersteller. Im Jahr 2019 wurde die Schlagkartei von trecker.com in die Abteilung Atfarm eingegliedert (profi 3/2020). Ausgegliedert wurde dagegen der Lohnunternehmerbereich.
Gründung von AgForce
Im Juli 2019 gründeten der ehemalige trecker.com-Entwickler Frank Anderssohn, die Landtechnikhersteller Lemken, Krone und Rauch sowie der Verlag Beckmann (Lehrte) die AgForce GmbH & Co. KG. Dieses Unternehmen betreut mit aktuell drei Mitarbeitern im Management und drei Softwareentwicklern die meist langjährigen Nutzer des Systems, das jetzt auch AgForce heißt.
Trotz des Firmenwechsels lief das Managementsystem ununterbrochen weiter. Noch heute sind viele Lohnunternehmer der ersten Stunde von trecker.com dabei, unter anderem die Firma Osters und Voß aus Groß Gottschow (Brandenburg). Dort wurden die Grundstrukturen entwickelt.
AgForce ist...
Gut zu wissen
- AgForce ist der Nachfolger von
trecker.com.
- Die Android-App ist neu, eine iOS-Version gibt es in Kürze.
- Die integrierte Schlagkartei hat einen Log-in für Landwirte.
- Ein Datev-Export zur Finanz- und Lohnbuchhaltung ist integriert.
Im Jahr 2012 ging das internetbasierte Lohnunternehmersystem
trecker.com an den Start. Das Unternehmen entwickelte zusammen mit einigen Lohnunternehmern ein papierloses Planungs- und Dokumentationssystem. Dessen Rückgrat war eine Smartphone-App für die Schlepperfahrer, die deren Eingaben mit den Geokoordinaten der Fahrtrouten verknüpfte. Bereits nach knapp einem Jahr ging trecker.com zur Agritechnica 2013 online.
trecker.com war mitten in Berlin zu Hause und stand von Beginn an unter Kostendruck. Das Team wuchs innerhalb kurzer Zeit auf über 20 Programmierer, Produktmanager und Vertriebsmitarbeiter an, es herrschte Aufbruchstimmung. Rasant war auch die inhaltliche Entwicklung des Systems, so dass es für viele Lohnunternehmer interessant war, von der Zettelwirtschaft auf Smartphones umzusteigen.
Die Mitarbeiter von trecker.com lernten schnell, wie Lohnunternehmer ticken, und die wohlwollende Begleitung des Bundesverbandes der Lohnunternehmer tat ein Übriges, um relativ bald einen begeisterten Kundenstamm zu haben. Auch das frische Auftreten kam durchweg gut an.
Das Start-up brachte 2015 zusätzlich zum Lohnunternehmerprogramm eine Arbeitszeiterfassung für Landwirte und eine Schlagkartei heraus. Doch das alles kostete Geld, und selbst mehrere Finanzspritzen aus Förderungen brachten
trecker.com nicht wirklich in die schwarzen Zahlen. Zudem riefen intensive Telefonmarketingaktionen bei manchen Lohnunternehmern Unmut hervor.
Die Gründer von trecker.com hielten Ausschau nach einem finanzstarken Partner und wurden bei Yara fündig. Seit Juli 2018 gehört trecker.com zu einem der weltweit größten Düngerhersteller. Im Jahr 2019 wurde die Schlagkartei von trecker.com in die Abteilung Atfarm eingegliedert (profi 3/2020). Ausgegliedert wurde dagegen der Lohnunternehmerbereich.
Gründung von AgForce
Im Juli 2019 gründeten der ehemalige trecker.com-Entwickler Frank Anderssohn, die Landtechnikhersteller Lemken, Krone und Rauch sowie der Verlag Beckmann (Lehrte) die AgForce GmbH & Co. KG. Dieses Unternehmen betreut mit aktuell drei Mitarbeitern im Management und drei Softwareentwicklern die meist langjährigen Nutzer des Systems, das jetzt auch AgForce heißt.
Trotz des Firmenwechsels lief das Managementsystem ununterbrochen weiter. Noch heute sind viele Lohnunternehmer der ersten Stunde von trecker.com dabei, unter anderem die Firma Osters und Voß aus Groß Gottschow (Brandenburg). Dort wurden die Grundstrukturen entwickelt.
AgForce ist internetbasiert
Was zeichnet AgForce heute aus? — Es besteht aus dem Internetprogramm für den Betriebsleiter und einer Android-App für die Mitarbeiter. Eine iOS-Version soll in Kürze verfügbar sein. Das Grundprogramm im Internet kann mit allen Geräten vom Smartphone bis zum PC genutzt werden. Eine anonyme Demo-Version gibt es nicht, nach der Registrierung wird eine Vollversion freigeschaltet. Diese kann vier Wochen lang getestet werden. Pro festem Mitarbeiter und Monat berechnet AgForce in der Vollversion 75 Euro. Für Aushilfen beträgt dieser Satz 5,40 Euro pro Tag (Preise jeweils plus MwSt.). Dieser Preis gilt ebenfalls für Mitarbeiter, die anstelle der App noch Zettel und Stift benutzen. Im System AgForce werden diese Kollegen dann händisch geführt.
AgForce ist mehrplatzfähig
In das Hauptprogramm loggen sich der Betriebsleiter oder die Büro-Mitarbeiter mit ihrer E-Mail-Adresse und einem Passwort ein. Sie können auch gleichzeitig im System arbeiten. Zum Anlegen der Stammdaten wie Kunden, Maschinen, Artikel und Preise kann AgForce Listen importieren.
Der Lohnunternehmer selbst kann diese nur händisch eingeben. AgForce kann beliebig viele Betriebe verwalten. Kunden und Maschinen können dabei mehreren Firmen und Standorten zugeordnet werden.
Auch wenn sich inhaltlich seit 2015 nichts Großes getan hat, ist AgForce ein umfangreiches Lohnunternehmerprogramm. Mit etwas PC- und Interneterfahrung kommen aber auch Anfänger damit zurecht. Dazu trägt vor allem bei, dass alle Daten miteinander verlinkt sind. So gelangt man mit nur einem Klick immer zu dem, was man im Detail braucht.
Die Disposition kann grafisch tage-, wochen- oder monatsweise angezeigt werden. Sie kann auch von mehreren gleichzeitig benutzt werden. Einen Schwachpunkt hat das System immer noch: In der Personalplanung ist es nicht möglich, Fahrern eine Urlaubs- oder Fehlzeit zuzuordnen. Dadurch kommt es regelmäßig vor, dass Disponenten einen Mitarbeiter verplanen, der für den Tag gar nicht verfügbar ist.
AgForce läuft stabil
Ein wichtiger Grund dafür, dass die meisten langjährigen Nutzer dennoch dabei sind, ist die Stabilität des Programms. Lohnunternehmer Christoph Hante aus Velen (Westfalen) nutzt trecker.com und jetzt AgForce seit 2014. Er bringt es auf den Punkt: „Läuft“. Für ihn ist die Anzeige des Arbeitsstatus der Mitarbeiter ein ganz wichtiger Programmpunkt. So sieht er am Bildschirm im Büro auf seinem Tablet oder dem Smartphone jederzeit, wo seine Mitarbeiter sind und was sie gerade machen.
Die wichtigste Neuerung seit der Übernahme durch AgForce ist die Anbindung des Systems an den Agrirouter (profi 2/2019, Seite 88). Auf die Weise ist es möglich, bei allen Einsätzen zusätzlich zu den Auftragsdaten aus der Fahrer-App auch Maschinendaten wie den Dieselverbrauch und die exakte Fahrgeschwindigkeit mitzuschreiben.
AgForce mit neuer App
Komplett neu im Vergleich zu trecker.com ist die App, die es seit 2019 gibt. Die alte Version hatte oft das Problem, dass sie die GNSS-Ortung verlor und die Mitarbeiter dann ohne Positionsaufzeichnung unterwegs waren. Zwar funktioniert auch die alte App noch, AgForce empfiehlt allen Nutzern jedoch, die neue zu laden und zu installieren, weil der Support für die trecker.com-App eingestellt wurde.
Erst wenn der Betriebsleiter in seinem System dem Mitarbeiter eine E-Mail-Adresse als Benutzernamen und ein Passwort zuteilt sowie eine Freischaltung von AgForce dafür hat, kann der Fahrer die App nutzen. Es handelt sich um eine Offline-Version, die sich regelmäßig mit dem Hauptprogramm austauscht. Auch ohne Netzverbindung arbeitet die App weiter. Die Daten werden dann in beide Richtungen ausgetauscht, sobald wieder ein Funkkontakt besteht.
Ein 12-V-Ladekabel in der Kabine ist für lange Tage ratsam, eine Handyhalterung erübrigt sich. Selbst wenn sich das Display ausschaltet, arbeiten die App und die Satellitenortung korrekt weiter. Das sehen viele Anwender von AgForce als Vorteil, weil die Fahrer in der Kabine ohnehin reichlich mit Terminals und Kabeln gesegnet sind.
AgForce nutzt auch WLAN
AgForce rät den Mitarbeitern, bei ihren Smartphones das WLAN aktiv zu schalten und dem Betriebsleiter, allen einen Zugang zum Betriebs-WLAN zu geben. Dann findet morgens und abends ein sicherer Datenabgleich statt. Dazu gehört unter anderem, dass die Mitarbeiter den Arbeitsbeginn in der App buchen und sich am Abend wieder abmelden. Sie nutzen die App dadurch auch als Stempeluhr. Falls Daten oder Zeiten falsch gestempelt wurden, kann der Betriebsleiter diese nachträglich ändern.
Ist die Arbeitszeit gestartet, lassen sich verschiedene Tätigkeiten oder eine Pause wählen. Der Fahrer hat Zugriff auf seine zugeteilten Aufträge, alle Maschinen, Mittel und Kunden sowie deren Kontaktdaten. Er kann auch eigene Aufträge anlegen.
Die Uhr läuft im Hintergrund weiter, und ebenfalls im Hintergrund werden die GNSS-Koordinaten aufgezeichnet. Auf diese Weise sieht der Betriebsleiter oder der Disponent in einer Karte, wo seine Mitarbeiter sind, was diese gerade machen und wie weit ein Auftrag fortgeschritten ist.
AgForce zusammengefasst
AgForce hat das Lohnunternehmersystem
trecker.com generalüberholt. Neu ist die Agrirouter-Anbindung. Die App für Android-Geräte wurde 2019 ebenfalls neu programmiert. Die iOS-Version ist aktuell bei Apple in der Prüfung. Die Auftragserfassung auf dem Smartphone durch die Fahrer wird immer mit geografischen Daten verknüpft. Die Disposition, die Auftragskontrolle, die Abrechnung und die Auswertung laufen dagegen in der Internetversion.
Klassen-Kollege
Agrarmonitor von betriko profi 3/2013