10 Tipps zur Gülleausbringung: Auf gute Nachbarschaft!

Ab dem 1. Februar beginnt das Güllefahren. Hier zehn Tipps für ein charmantes Arbeiten und ein friedliches Miteinander.
vor 5 Monaten

Tipp 1 - Sonn- und Feiertagsgesetze einhalten

Die Sonn- und Feiertagsgesetze von Bund und Ländern gebieten auch dem Landwirt, zur entsprechenden Zeit die Feldarbeit einzustellen. Unaufschiebbare Arbeiten wie das Ernten von Getreide oder die Feldbestellung sind auch sonntags möglich. Das Güllefahren zählt im Allgemeinen nicht dazu.


Tipp 2 - Achten Sie auf die Nachtruhe

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.


Tipp 3 - Brauchen Sie eine Ausnahmegenehmigung?

Eine Gülleausbringung ist auch mal nachts notwendig, so dass dann ein Verstoß gegen die Nachtruhe quasi vorprogrammiert ist. Was hilft, ist eine Ausnahmegenehmigung. Den Antrag auf eine Genehmigung für Feldarbeiten während der Nachtruhe stellen Sie beim Kreis oder beim Landratsamt. Fragen Sie doch mal (zeitig) bei Ihrer Behörde nach.


Tipp 4 - Informieren Sie die angrenzenden Nachbarn

Nutzen Sie WhatsApp & Co! Wer schon am Vorabend weiß, dass er in der Nähe einer Wohnbebauung Güllefahren muss, erreicht über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram in relativ kurzer Zeit viele Personen. Eine kurze Nachricht mit der Meldung „Morgen bringen wir vor Ihrem Haus Naturdünger aus“ beugt durch Information überhitzte Gemüter vor und weckt Verständnis für Ihre Arbeit mit modernster Technik.


Tipp 5 - Wählen Sie Warteplätze bewusst

Hintereinanderstehende Zubringer verursachen schnell mal lange Staus. Frust bei Autofahrern und unnötige Lärmbelästigungen bei Anwohnern sind die Folge. Vermeiden Sie Staus, indem Sie und Ihre Kollegen sich über Online-Dienste verständigen, wer als Nächstes zum Übergabepunkt fährt. Zum Warten eignen sich Einbuchtungen oder ein Parkplatz an der Bundesstraße besser als die Fahrbahn vor dem Feld.


Tipp 6 - Starten Sie morgens nicht an der Siedlung

Die Düngeverordnung schränkt das Ausbringfenster merklich ein, so dass ab und an dann doch in der Nacht Gülle ausgebracht werden muss. Damit sich möglichst wenig Menschen gestört fühlen, hat es sich inzwischen bewährt, das Güllefahren weitab von Häusern und Siedlungen zu starten.


Tipp 7 - Halten Sie die Feldgrenzen ein

Feldgrenzen einhalten: Keiner düngt frei­willig den Straßenrand — das ist klar. Aber selbst kleine Restmengen aus Schläuchen oder Verteilern sind für Fußgänger und Radfahrer ein ziemlich großes, wenn auch vermeidbares Ärgernis.


Tipp 8 - Wählen Sie Übergabepunkte mit Bedacht

Stilles Örtchen: Saugstellen und Übergabepunkte für Zubringer sollten nachts so gewählt werden, dass sich Anwohner nicht gestört fühlen. Machen Sie sich am besten schon einen Tag vorher bei einem Vor-Ort-Termin Gedanken über den Übergabepunkt.


Tipp 9 - Achten Sie auf angepasstes Fahrverhalten

Fahr verhalten! Zubringer und andere Gülle­transporte bergen in der „kahlen“ Jahreszeit ein hohes Lärmpotenzial. Wer sein Fahrverhalten der Tageszeit anpasst, riskiert also weniger Ärger. Klar geht damit Zeit verloren. Doch ist der Zeitverlust eher minimal, wenn man bedenkt, wie groß das damit verbundene Potenzial zur Lärmreduzierung ist.


Tipp 10 - Achten Sie auf unnötige Lärmbelästigung

Sternenklare Nächte sind hellhörig! Das Zischen eines Luftventils, das Orgeln eines Vakuumkompressors oder das Ablassen von Druckluft ist so in klaren Nächten oft kilometerweit entfernt noch zu hören. Seien Sie sich dessen bewusst und setzen Sie Ihre Technik entsprechend behutsam ein.

Dieser Beitrag wurde 2020 veröffentlicht und nun von uns im Januar 2025 aktualisiert.