Pro und Contra: Draper — nur eine Mode-Erscheinung?
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Jetzt testen und sofort weiterlesen!
BESTSELLER
0,00 EUR
im 1. Monat
danach 12,95 EUR / Monat
Testmonat
- Sorglos testen: Beginnen Sie kostenlos und unverbindlich - jederzeit kündbar
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Dank gleichmäßiger Beschickung kann der Drescher 15 % mehr leisten!
Insbesondere bei Arbeitsbreiten jenseits der 9 m (da geht die Reise hin) ist eine optimale Beschickung des Dreschwerks unumgänglich und nur mit laufendem Band auf Dauer realisierbar. Eine Schnecke drückt das Erntegut zu ungleichmäßig in den Schlund des Dreschers. Wer das nicht glaubt: Beobachten Sie mal ihre Überladeschnecke beim Befüllen der Drillmaschine oder den Gutfluss bei einem Überladewagen. Ein gleichmäßiger Gutfluss sieht wohl anders aus.
Draper werden europäisch
So kommen die neuen Schneidwerke selbst mit dichtesten Rapsbeständen ohne Weiteres zurecht. Wer zuerst die Ähre in den Schrägförderer übergibt, kann mit einer höheren Druschleistung von bis zu 15 % rechnen — das ist amtlich.
Zweiter, nicht wegzudiskutierender Vorteil: Bei Arbeitsbreiten von mehr als 9 m braucht es in kupiertem Gelände eine flexible Bodenanpassung. Diese ist mit Flex-Drapern einfach realisierbar. Und mit hydraulischer Entlastung und/oder Stützrädern schwebt der Messerbalken über den Boden, ohne Erde aufzuschieben. Und wenn die Halme auf gleicher Höhe abgeschnitten sind, ist der nachfolgender Stoppelsturz umso einfacher.
Der universale Vorsatz
Steht der Drescher wegen einer solchen Verstopfung auch nur eine Stunde, wissen Sie die Vorteile vor dem nächsten Regenschauer zu schätzen. Apropos länger dreschen:
Drapergegner werfen den Gummibändern und vor allem der Übergaberegion von Quer- in Längsrichtung zu viel Spritzverluste vor. Dieses Problem ist von den Herstellern bereits gelöst! Hintergrund dieser Diskussion ist vielleicht, dass Fahrer mit Standardschneidwerk abends schon eine Stunde eher im feuchten Raps kapitulieren müssen und am Dieselfass hängen, während der Draperpilot noch im Raps arbeiten kann!
Ich gebe zu: Die Flip-Over-Haspeln, bei denen sich die Zinken mehr oder weniger überschlagen, sind tatsächlich eine Modeerscheinung und mit den Vorteilen der Draperschneidwerke zu uns nach Europa geschwappt. Das ändert aber nichts daran, dass das Draper-System zukünftig die Hochleistungsdrescher füttern wird!
Ein Vario-Tisch ist ausgereift, einfacher zu bedienen und hält deutlich länger!
Selbst in Deutschland noch eher „exotische“ Hersteller wie HoneyBee oder MacDon erlebten auf der Messe ein bislang ungekanntes Interesse europäischer Lohnunternehmer und Ackerbauern an ihren Draper-Schneidwerken.
(Zu-)viel Technik...
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer! Jede Menge Ölpumpen und -motoren, verbunden über zig Meter Schläuche und Rohre! Als wenn der Mähdrescher selber nicht schon genug drehende Teile und (störanfällige) Hydraulik hätte! Da lobe ich mir doch das (zu Recht bei uns sehr erfolgreiche!) Schneidwerk mit verstellbarem Tisch. Einfach und schlicht aufgebaut und doch faszinierend in der Wirkung: Egal ob Lagergetreide, mickrige Bestände oder Weizen wie Stacheldraht — einfach den Abstand zwischen Messer und Schnecke anpassen, schon hat man eine perfekte Gutzuführung unter allen Bedingungen!
Ganz anders ist das bei den Draper-Schneidwerken: Seit Jahren experimentieren die Hersteller mit verschiedensten Schnecken und Zuführtrommeln, um die Draper überhaupt tauglich für die Bedingungen in Nordwest-Europa zu bekommen.
Anders als die US-Prärie
Und dabei haben wir über das komplizierte Einstellen der richtigen Banddrehzahlen sowie die zusätzlichen Quellen für Rieselverluste noch gar nicht gesprochen. Die einen haben zwischen den Förderbändern Spalten so groß, dass Maiskolben hindurchpassen, die anderen kämpfen mit einigen Problemen beim Übergang von den Querförderbändern zum Längsförderband.
...und auch noch teuer!
Deshalb mein Rat: Man muss nicht jede Mode-Erscheinung gleich mitmachen! Der Draper ist nur was für Spezial-Einsätze in Soja, Erbsen etc.