Fahrbericht

Greentec Scorpion 630 Plus-6: Auf Augenhöhe

Nicht nur der Mulcher ist während der Arbeit beim Scorpion von Greentec auf Augenhöhe. Mit besonderen Merkmalen hebt sich das dänische Unternehmen vom Wettbewerb ab und agiert auch damit auf Augenhöhe.

Der Scorpion ist ein hochwertiger Mähausleger mit einer hohen Beweglichkeit, aber starrem Anbau. (Bildquelle: Bensing)

Das noch relativ junge Unternehmen Greentec um John Christensen hat eine bewegte Geschichte, die wir ab Seite 114 erzählen. Hier beschäftigen wir uns mit dem Auslegemäher Scorpion. Die drei Baureihen 4, 6 und 8 unterscheiden sich in der Reichweite und den Schlepper-Anforderungen.
Wir haben das mittlere Modell 630 eingesetzt, das für Schlepper ab 5 t Gewicht empfohlen wird. Äußerlich hat der Scorpion teilweise Ähnlichkeit mit Geräten von Spearhead, bei genauerer Betrachtung betrifft dies aber nur das Aussehen bzw. die Staplertaschen unter dem Gerät.
(Quelle: profi)

Steif verspannt und spielfrei

Auf der Agritechnica 2019 erhielt Greentec eine Silbermedaille unter anderem für das Vierpunkt-Anbausystem. Hintergrund: Bei einer Armauslage von über 6 m und Anbauwerkzeugen mit bis zu 400 kg Gewicht, entstehen Hebelkräfte, für die kein Schlepperhubwerk ausgelegt ist. Die übliche, individuelle Achs­abstützung ist eine (teure) Lösung. Greentec verstrebt dagegen das Hubwerk, um es komplett zu versteifen und die Kraft gleichmäßig in den Block bzw. den Rahmen des Schleppers zu leiten — eine Entwicklung zusammen mit der Firma Scharmüller.
Der Anbau des Gerätes dauert keine zehn Minuten. Zunächst werden die Kat. II- oder III-Unterlenker gekuppelt. Beim vorgespannten Fendt 516 Vario haben die Dänen den Oberlenker durch eine oben im Anbauschlitten montierte K80-Kugel von Scharmüller ersetzt. Die Kalotte als Gegenstück ist am Anbauausleger wie ein Oberlenker montiert, allerdings Y-förmig — ohne sich seitlich bewegen zu können. Zwei Achsen des Y haben eine Spindel — eine zur Einstellung der Geräteneigung (wie beim Oberlenker), die andere spannt die Verbindung im oberen Bereich (wie ein Unterlenkerstabilisator).
Eine zusätzliche Spindel ist unter der Gelenkwelle vom Zugpendel zum rechten Unterlenkerkoppelpunkt geführt. Diese Spindel wird auf Druck vorgespannt, damit verwindet sich das Hubwerk selbst mit voll ausgefahrenem Arm kaum noch — sehr gut. Sind die Spindeln korrekt eingestellt, kann auch das Hubwerk noch betätigt werden.
In der einfachen Variante gibt es eine Zahn­radpumpe mit 115 l/min bei 230 bar. Optional fördert eine Axialkolbenpumpe das Öl mit bis zu 130 l/min bei maximal 315 bar. Kleines Detail: Ohne Mengenteiler kann man den Ölfluss...

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