Noremat als französischer Hersteller von Kommunalmaschinen ist vor allem Insidern der Branche ein Begriff. Gegründet 1981 hat sich das Familienunternehmen mittlerweile zum Marktführer bei Auslegermähern und -mulchern in Frankreich entwickelt. Noremat ist dabei nicht etwa der Familienname, sondern steht für NOuvelle REntabilité du MAteriél, übersetzt etwa neue Rentabilität des Materials.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Noremat als französischer Hersteller von Kommunalmaschinen ist vor allem Insidern der Branche ein Begriff. Gegründet 1981 hat sich das Familienunternehmen mittlerweile zum Marktführer bei Auslegermähern und -mulchern in Frankreich entwickelt. Noremat ist dabei nicht etwa der Familienname, sondern steht für NOuvelle REntabilité du MAteriél, übersetzt etwa neue Rentabilität des Materials.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Nachdem der österreichische Traktorenhersteller Lindner auch auf dem französischen Markt aktiv ist, entwickelte sich aus einer Anfrage von Noremat im Jahr 2016 das gemeinsame Projekt: Ein auf den Einsatz angepasster kompakter Kommunalschlepper mit Auslegermäher.
Ein Ergebnis dieses Projekts ist der von uns eingesetzte Lintrac 130 mit angebautem Noremat-Ausleger Optima, der auf eine Reichweite von 5,70 m kommt. Besonderheit ist der teleskopierbare Arm. So lässt sich der Mulchkopf weiter nach vorne in den Sichtbereich des Fahrers ausschieben.
Fünf-Punkt-Verbindung
Zunächst zum Anbau des Auslegers an den Schlepper. Dieser erfolgt an fünf Punkten im Heck. Dazu werden die Unterlenker und Hubstreben demontiert. An der Hinterachse fest montierte Halter nehmen die unteren Streben des Auslegers auf. Oben wird die Maschine zu den Hubstreben und zur Oberlenkeraufnahme des Traktors hin mit Gewindespindeln abgespannt. Neben der Beleuchtung muss noch die Gelenkwelle gekoppelt werden. Auch die Elektronik der Bedienung hat einen eigenen Stecker. Zwei Hydraulikleitungen gibt es für das optionale Gebläse, das die Straße sauber hält.
Während Noremat und Lindner für die Erstmontage etwa einen Tag angeben, dauert das Umbauen vor und nach der Mähsaison nur etwa 15 Minuten. Nach dem Aushängen des Oberlenkers lässt sich das Gerät absetzen. Das Hubwerk kann anschließend wieder vervollständigt und normal genutzt werden. Beim Lintrac mit Allradlenkung ist diese während des Mähbetriebs deaktiviert, ohne Mäher aber nutzbar.
Eigene Bordhydraulik
Der Ausleger verfügt über eine eigene Bordhydraulik mit 70 l Ölvorrat und Ölkühler unter der Abdeckung links. Darunter befinden sich außerdem gut zugänglich die Hydraulikventile. Der Antrieb kann entweder mit 540er- oder mit 1.000er-Zapfwelle erfolgen.
Der Leistungsbedarf beträgt laut Noremat mindestens 68 PS. Die Zapfwelle treibt zwei Pumpen an, eine Kolbenpumpe für den Direktantrieb des Mähkopfes und eine Zahnradpumpe für die Hydraulikfunktionen des Auslegers. Vom Hydraulikblock gelangt das Öl über gut geschützte Leitungen zu den Zylindern des Arms und zum Werkzeugkopf.
In unserem Fall war ein 1,25 m breiter Mulcher montiert. Noremat hat weitere Mäherköpfe auch für Forst und Gestrüpp im Angebot. Außerdem sind eine Astsäge und Heckenschere lieferbar. Für einen schnellen Wechsel der Arbeitsgeräte können die Hydraulikleitungen mit Schnellkupplern ausgerüstet werden.
Am 1,25 m breiten Mäherkopf montiert Noremat den Ölmotor offen und zugänglich aber dennoch gut vom Gehäuse geschützt. Die Aufhängung befindet sich im Schwerpunkt des Mähkopfes etwas außermittig, was die Anpassung an die Bodenkontur unterstützen soll. Optional gibt es eine elektronische Auflagedruckregelung.
Zurück zur Mechanik: Der Anlenkpunkt des Armes befindet sich etwas nach links versetzt außerhalb der Mitte des Gespanns. Diese Position begünstigt die Gewichtsverteilung und Hebelverhältnisse. In Transportstellung befindet sich der Ausleger komplett hinter dem Schlepper und steht seitlich nicht über. Hierfür schwenkt der eingeklappte Arm um 90 Grad nach hinten, während der Werkzeugkopf senkrecht gestellt wird.
In Arbeitsstellung befindet sich der Mäher seitlich neben dem Schlepper etwa auf Höhe der Kabinenmitte. Dies wird durch den teleskopierbaren Arm erreicht. Damit leistet der Ausleger seinen Beitrag zur guten Übersicht über das Werkzeug.
Angepasste Kabine
Den anderen Teil steuert der Lintrac bei, oder besser gesagt die speziell auf diese Arbeit angepasste Kabine. Sie wurde von Lindner und Noremat gemeinsam entwickelt.
Die rechte Tür muss weichen und macht einer fest integrierten, stabilen Polycarbonatscheibe Platz. Sie ist im oberen Bereich getönt, was zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Darüber gibt es noch ein seitliches Dachfenster, was den Sichtbereich beim Mähen von Böschungen und beim Heckenschneiden noch einmal deutlich erweitert, ohne dass der Fahrer dazu Verrenkungen machen muss. Ein Scheibenwischer und Arbeitsscheinwerfer auf der rechten Seite runden das Paket ab, was die Äußerlichkeiten angeht. In der Kabine geht es mit der speziell angepassten Armlehne weiter. Sie ist im Vergleich zum Standard-Lintrac deutlich größer sowie tiefer gesetzt und bietet damit Platz für einen weiteren Joystick zur Auslegerbedienung.
Über den Standard-Kreuzhebel des Schleppers lassen sich noch andere Geräte wie zum Beispiel eine Wildkrautbürste oder ein Leitplankenmäher im Frontanbau bedienen.
Fest integriert ist die kleine Bedieneinheit des Auslegermähers. Darüber lassen sich Funktionen wie die Transportsicherung oder die automatische Auflagedruckregelung steuern.
Im Einsatz zeigt sich die gute Abstimmung von Mäher und Schlepper aufeinander. Besonders die ausgezeichnete Sicht auf den Mäherkopf macht ein entspanntes Arbeiten möglich. Die Tastenbelegung auf der Armlehne ist etwas für Eingeweihte, was bei dem professionellen Anspruch aber kaum ein Problem darstellt. Für die automatische Auflagedruckregelung würden wir uns eine eigene Taste auf dem Joystick wünschen. Die Funktion arbeitet sehr gut, ist aber nach manuellem Eingriff neu zu aktivieren.
Weitere Details
Auf der linken Seite der Maschine sind 150 kg Gegengewicht montiert, weitere 160 kg steuern Radgewichte beim Traktor links hinten bei.
Die konische Form des Mäherkopfes soll den Einzug unterstützen, bei unserem Einsatz war der Effekt sichtbar.
Auch andere Kombinationen von Lintrac mit kompakteren Mähern sind möglich.
Der rechte Kotflügel ist verkürzt — zur besseren Sicht und zur Vorbeugung von Kollisionen mit dem Ausleger.
Optional ist für die Klingen des Mähers ein Schnellwechselsystem erhältlich.
Wir halten fest
Die Sicht auf den Mähkopf und die integrierte Bedienung standen bei der Entwicklung der Kombination von Traktor und Auslegermäher im Vordergrund. Das merkt man bei der Arbeit. Noremat und Lindner sind eine starke Verbindung gelungen.