Vorgestellt hat Müthing die neuen Seitenmulcher auf der vergangenen Agritechnica. Im Angebot sind drei Modelle mit 2,20, 2,50 und 2,80 m Arbeitsbreite. Für den Test stand uns ein MU-M/S Plus Vario 220 mit 2,20 m Arbeitsbreite zur Verfügung.
Wir haben damit hauptsächlich Banketten und Gräben gemulcht sowie auch Hygienemaßnahmen am Feldrand durchgeführt. Für Kunden, die sowohl solche Einsätze haben, aber auch auf Maisstoppeln schlagkräftig agieren wollen, hat Müthing das 2,80 m-Modell vorgesehen, dass mit einem passenden Frontmulcher eine Arbeitsbreite von rund 5 m erzielt.
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Vorgestellt hat Müthing die neuen Seitenmulcher auf der vergangenen Agritechnica. Im Angebot sind drei Modelle mit 2,20, 2,50 und 2,80 m Arbeitsbreite. Für den Test stand uns ein MU-M/S Plus Vario 220 mit 2,20 m Arbeitsbreite zur Verfügung.
Wir haben damit hauptsächlich Banketten und Gräben gemulcht sowie auch Hygienemaßnahmen am Feldrand durchgeführt. Für Kunden, die sowohl solche Einsätze haben, aber auch auf Maisstoppeln schlagkräftig agieren wollen, hat Müthing das 2,80 m-Modell vorgesehen, dass mit einem passenden Frontmulcher eine Arbeitsbreite von rund 5 m erzielt.
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Der rechteckige Anbaurahmen besteht aus geschlossenen Quadratrohren, so wie man ihn von anderen Müthing- Baureihen kennt. An dem Rahmen der Testmaschine waren Unterlenker-Laschen der Kat. II und III vorgesehen, zukünftig soll es hier nur Kat. III geben. Für den Oberlenker gibt es zwei Bohrungen.
Seitlich sind zwei Stützfüße angeordnet, zusammen mit drei weiteren Stützfüßen erlauben diese sowohl das zusammen- als auch das auseinandergeklappte Abstellen. Auf dem Rahmen ist eine Garderobe für die Ölschläuche und Elektrokabel untergebracht. Eine Gelenkwellenablage rundet den Anbauraum ab. Im Rahmen und darauf sind mehrere Dreh- bzw. Anlenkpunkte untergebracht.
Müthing-Seitenmulcher: In alle Richtungen verstellbar
Das Alleinstellungsmerkmal des MU-M/S Plus Vario sind seine vielfältigen Verstellwege. Diese erreicht der Mulcher ohne zusätzliche Betätigung des Traktorhubwerks. Der üppige Seitenverschub von mehr als 1 m erfolgt per dw-Steuergerät in einem Parallelogramm, in dem auch die Anfahrsicherung untergebracht ist. Diese wirkt nach vorne und hinten — ein sehr hilfreiches Detail, wenn man oft zwischen Pfählen oder Bäumen arbeitet.
Auf die Kolbenstange können Clipse gesteckt werden. Damit wird der maximale Ausweichweg nach vorne (bzw. bei Rückwärtsfahrt) an die eingestellte Arbeitsbreite sowie an Zusatzausstattungen (erweiterte Abhaltevorrichtung) angepasst.
Der massive Anbaurahmen ist übersichtlich gehalten.
(Bildquelle: Brüse)
Insgesamt drei Steuergeräte (1 mal ew, 2 mal dw) sind für die Bedienung erforderlich.
(Bildquelle: Brüse)
Das Ein- und Ausklappen der Maschine bzw. die positive oder negative Anpassung an Böschungs- oder Grabenkanten erfolgt ebenfalls mit einem dw-Steuergerät. Auch hier sind die Schwenkwege von – 60° bis über + 90° ordentlich und in der Praxis immer ausreichend. Auch Hecken lassen sich damit senkrecht pflegen — das wird aber nicht empfohlen.
Bleibt die Anpassung, die Müthing als Plateau-Funktion bezeichnet: Ein ew-Steuergerät hebt hier den gesamten Mulcher an, der Weg beträgt etwas mehr als 1 m.
Automatische Riemenspannung
Für den Antrieb gibt es eine Gelenkwelle von Walterscheid, optional als beidseitige Weitwinkel-Welle (1.175 Euro Aufpreis, alle Preise ohne MwSt.). Sie überträgt die Kraft vom Schlepper auf eine Riemenscheibe. Dort liegen fünf, nach eigenen Angaben extra verstärkte Riemen auf, die den Antrieb sicherstellen.
Die Riemenspannung erfolgt hydraulisch, ein Manometer erlaubt die Sichtkontrolle. Von den Riemen gelangt die Kraft auf ein Getriebe mit Freilauf, von dort werden die Riemenscheiben zum Antrieb der Mulcherwelle angetrieben. Zur Kontrolle des Getriebeölstands muss man zwei Mal je Saison eine Abdeckhaube entfernen — damit lässt sich leben.
Bekanntes Mulchgehäuse
Bei den Arbeitswerkzeugen setzt Müthing auf bewährte Komponenten. Zentrales Element sind die auf 2,20 m Breite verteilten 18 Hammerschlegel. Sie sind in einer Doppelspirale angeordnet und jeweils 135 mm breit. Alternativ lässt sich ein Rotor mit Y-Messern montieren.
Nach vorne schützen Pendelschutzklappen die Umgebung vor herausgeschleuderten Steinen oder sonstigen Fremdkörpern. Optional kann eine erweiterte Abhaltevorrichtung (675 Euro) montiert werden.
Das Gehäuse selbst besteht nach Angaben von Müthing — übrigens ebenso wie der Rahmen auch — aus hochfestem Feinkornstahl. Hinzu kommt eine serienmäßig verschraubte Verschleißeinlage. Und auch die sogenannte Haifischflosse — das Müthing-Patent einer Kurzhäckselleiste innerhalb des Mulchgehäuses — findet sich unter der Haube.
Mit der im Durchmesser 193 mm großen Stützwalze lässt anhand von drei Bohrungen die Arbeitstiefe verstellen. Nach unserer Einsatzerfahrung sollte Müthing das Lochbild noch einmal anpassen. Denn wir hatten zum Teil Probleme, wenn wir höhere Stoppeln stehen lassen wollten. Zudem schleift auch die Halteplatte teilweise im Boden und verschleißt.
An den Seiten montiert Müthing Verschleißschienen aus Hardox, die den Mulcher führen und für saubere Anschlüsse sorgen sollen. An der Außenseite gab es an unserer Testmaschine zusätzlich noch ein schwarzes Schutzblech, das mit zwei Schrauben befestigt ist. Mit den Schraubenköpfen bzw. der Form des Blechs kann man schon mal Baumrinden beschädigen — das hat Müthing erkannt und wird das Blech und die Befestigung ändern.
Zwei Arbeitseinstellungen
Müthing sieht für den MU-M/S Plus zwei Arbeitseinstellungen (Graben- und Flächenmodus) vor, um den Einsatzbereich zu erweitern. Das betrifft insbesondere den Flächenmodus: Der Mulcher wird über nur ein Steuergerät am Vorgewende (90/60°-Zylinder, der sonst den Mulcher vertikal bewegt) ausgehoben und abgesenkt. Nach Absenken in Schwimmstellung wird der Mulcher hydropneumatisch entlastet. Der Restauflagedruck ist werksseitig voreingestellt, lässt sich bei Bedarf aber ändern. Diesen Modus sieht Müthing als großen Vorteil, wenn in Kombination mit einem Frontmulcher z. B. auf Maisstoppeln gearbeitet wird. Denn man braucht im Gegensatz zu anderen Seitenmulchern dann nicht mehr zwei Steuergeräte bzw. ein Steuergerät und das Hubwerk.
Anders ist es beim sogenannten Grabenmodus, bei dem alle drei Steuergeräte eingebunden sind und die Entlastung ausgeschaltet ist. Hier kann der Mulcher seitlich verschoben, in der Vertikalen geschwenkt oder auf ein bestimmtes Niveau neben dem Traktor angehoben werden — in Kombination mit einem hydraulischen Oberlenker können dann alle Graben- und Böschungskonturen bearbeitet werden.
Einsatz
Wir haben mit dem 2,20 m breiten MU-M/S Plus Vario in erster Linie Banketten und Gräben gemulcht. Dabei haben wir den Grabenmodus sehr geschätzt. Zusammen mit beispielsweise dem Command Pro-Fahrhebel kann man sich alle notwendigen Steuergeräte auf die gewünschten Tasten legen, und die Maschine dann sehr einfach und präzise steuern, ohne dass es dazu noch der Hubwerkfunktionen des Schleppers bedarf.
Des Weiteren sind uns die üppigen Verstellwege positiv aufgefallen, die dank der Konstruktion des Mulchers möglich sind. Beispielsweise zwischen Pfählen und Bäumen arbeitet es sich damit insbesondere schneller, aber auch genauer. Außerdem erlauben die langen Wege, dass der Mulcher zum Transport kompakt hinter den Schlepper klappt, kaum seitlich heraussteht und sich ein günstiger Schwerpunkt ergibt.
Den Flächenmodus haben wir einen Tag mit einer breiteren Maschine getestet, was in Kombination mit einem 2,80-m-Frontgerät sehr gut funktioniert hat. Dank hydropneumatischer Auflagedruckentlastung liegt der Mulcher mit gleichmäßigem Gewicht auf gesamter Breite auf.
Müthing hat auf Basis der MU-M-Mulcher den MU-M/S Plus Vario weiterentwickelt, der sich durch hydraulische Raffinessen auszeichnet und die Arbeit sowohl auf dem Feld als auch im Graben erleichtert. Positiv aufgefallen sind uns vor allem die ordentlichen Verschiebe- bzw. Schwenkwege. Die Arbeitswerkzeuge sind bekannt, bewährt und haben daher auch bei unseren Einsätzen gewohnt gute Arbeit geleistet. Der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen, kleinere konstruktive Details wird Müthing noch verbessern.
Bleibt der Listenpreis, der mit ordentlichen 27.020 Euro angegeben ist. Dafür bekommt man einen soliden Mulcher, der vielseitig einsetzbar ist.
Praktikerurteil: Er ist teuer, aber richtig gut
Alexander Hollfelder aus 96110 Scheßlitz setzt auf seinem Betrieb einen MU-MS Plus 250 ein. „Zunächst war ein 2,80-m-Mulcher zur Vorführung da. Das war für uns zu breit.“ Also entschied sich Hollfelder für die 2,50-m-
Variante. „Mit dem 2,50-m-Mulcher kommen wir bestens klar, auch in der Kombination mit dem Frontmulcher auf Maisstoppeln.“
Haupteinsatzbereich des Mulchers sind bei Hollfelder aber kommunale Dienstleistungen. Er mulcht viel Gräben und Banketten. „Wir setzen sowohl Traktoren mit elektronischen als auch mit mechanischen Steuergeräten ein — beides funktioniert sehr gut.“ Hollfelder schätzt die Verstellmöglichkeiten: „Das ist wirklich gut gelöst und sehr viel besser als bei unserem vorherigen Müthing-Gerät.“ Hollfelder kann spürbar zügiger und präziser arbeiten. „Billig ist der Mulcher aber nicht, da muss man woanders suchen. Aber die Leistung für den Preis ist wirklich top.“