Lely Astronaut A5 Next: Demnext auch in groß und ohne Filter
Lely präsentierte im Juni mehrere Neuheiten — darunter den Melkroboter Astronaut A5 Next, einen Milchfilter ohne Filterstrumpf sowie eine zentrale Versorgung für den Großbetrieb.
Future Farm Days nennt Lely seine Veranstaltung, auf der eigene Mitarbeiter und die Presse die neuesten Entwicklungen des Herstellers zu sehen bekommen. Nach fünf Jahren Pause war es im Juni 2025 wieder so weit. Erstmals präsentiert wurden diesmal:
Lely Astronaut A5 Next
Lely Astronaut Max, Melksystem für große Milchviehherden
Lely Hub, Lösung zur Netzwerk- und Datensicherheit auf dem Betrieb
Die Bezeichnung „Next“ lässt erahnen, dass Lely an seinem Melkroboter Astronaut A5 nicht nur festhält, sondern technische Veränderungen auf ihn aufbauen. Zu den Veränderungen zählen vor allem ein leistungsstärkerer Prozessor, ein verbessertes Zitzen-Erkennungssystem und ein ohne Strumpf auskommender Milchfilter.
Der Lely Astronaut Max wurde entwickelt für Betriebe mit über 500 bis 1.100 Kühen. Im Mittelpunkt der Technik stehen das zentralisierte Sammeln der Milch sowie das zentralisierte Reinigen aller im Betrieb installierter Astronaut-Melkroboter. Mit dem Astronaut Max strebt Lely zudem an, die Zuverlässigkeit und Effizienz des automatischen Melkens in großen Betrieben zu steigern, gleichzeitig soll der Landwirt eine Entlastung bei der Arbeit verspüren.
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Lely Hub, Lösung zur Netzwerk- und Datensicherheit auf dem Betrieb
Die Bezeichnung „Next“ lässt erahnen, dass Lely an seinem Melkroboter Astronaut A5 nicht nur festhält, sondern technische Veränderungen auf ihn aufbauen. Zu den Veränderungen zählen vor allem ein leistungsstärkerer Prozessor, ein verbessertes Zitzen-Erkennungssystem und ein ohne Strumpf auskommender Milchfilter.
Der Lely Astronaut Max wurde entwickelt für Betriebe mit über 500 bis 1.100 Kühen. Im Mittelpunkt der Technik stehen das zentralisierte Sammeln der Milch sowie das zentralisierte Reinigen aller im Betrieb installierter Astronaut-Melkroboter. Mit dem Astronaut Max strebt Lely zudem an, die Zuverlässigkeit und Effizienz des automatischen Melkens in großen Betrieben zu steigern, gleichzeitig soll der Landwirt eine Entlastung bei der Arbeit verspüren.
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Nicht Milch, sondern die Datensicherheit im Milchviehbetrieb steht bei der Neuheit „Lely Hub“ im Vordergrund. Das im Büro zu installierende Gerät soll durch ein spezielles Verschlüsselungssystem sowie durch die automatische Sicherung der Betriebsdaten den Landwirt vor Cyberkriminalität und Ausfällen schützen. Doch dazu später mehr.
Kein Astronaut A6, sondern „nur“ ein Next? — Laut Lely ist der Next keine revolutionäre Weiterentwicklung, die einen Namenswechsel gerechtfertigt hätte. Vielmehr bleibt der Kern des A5 und seine Plattform bestehen. Tatsächlich baut die Next-Generation im Wesentlichen auf dem bereits 29.000 mal installierten A5 auf.
Dennoch wurde das Next-Modell bis zu seiner Präsentation nach Angaben von Lely in der bisher größten Validierungsphase der Firmengeschichte mit nahezu 200 Systemen in acht Ländern und mit über sieben Millionen Melkungen ausgiebig getestet.
Ein Ergebnis der Langzeittests ist, dass zwischen zwei Aktionen des Benutzers im Schnitt 5 % mehr Zeit vergingen als mit dem noch aktuellen Modell A5. Damit verbunden waren 10 % mehr Melkungen zwischen zwei Alarmen, welche das Eingreifen des Landwirts erforderten. Heißt: Der A5 Next verspricht vor allem eine Entlastung beim Auftreten möglicher Störungen.
Neues Betriebssystem
Eine wesentliche Neuerung betrifft das Betriebssystem Astronaut Operating System 2, kurz AOS 2. Es soll nicht nur die wachsende Datenmenge von immer mehr Sensoren verarbeiten können, es soll auch für zukünftige Funktionen gerüstet sein, etwa durch eine Kopplung mit dem KI-basiertem Kamerasystem Lely Zeta (profi 12/24). Weitere Vorteile des AOS 2 sind eine verbesserte Stabilität und eine höhere Cybersicherheit.
Im Alltag erlaubt das AOS 2 die Ferndiagnose und Fernwartung durch den Techniker, was lange oder gar doppelte Fahrwege zu reduzieren vermag.
Damit das neue Betriebssystem läuft, ist ein leistungsfähigerer Prozessor erforderlich. Die gute Nachricht: Bestehende Astronaut A5-Modelle können ab 2026 mit dem Betriebssystem AOS 2 und dem neuen Prozessor nach- bzw. umgerüstet werden.
Jetzt mit Laser und Kamera
Für ein schnelleres Ansetzen besitzt der A5 Next ein neues, aus Laser und Kamera bestehendes Zitzen-Ortungssystem mit dem Namen Teat Detection System 2 Plus. Es kombiniert den bei Lely bewährten Laser mit einem zusätzlichen Kamerasystem. Die in der Nacht von Infrarotlicht unterstützte Kamera liefert Daten in Echtzeit über die Position der Kuh und deren Zitzen. Der Roboter ist so in der Lage, einem stehenden Kuhbein auszuweichen, wichtig beim Anlernen von Färsen. Auch findet das System mit Kamera möglichst schon beim ersten Melken einer Färse oder einer Kuh seine optimale Startposition fürs Anhängen der Melkbecher.
Das Kamerasystem sammelt Daten über jede einzelne Zitze bei jeder Melkung. Diese Informationen werden unter anderem verwendet, um dem Landwirt Empfehlungen zur Wahl des für seine Herde am besten geeigneten Zitzengummis zu geben. Damit Schmutz auf den Linsen möglichst wenig Probleme macht, gibt es eine Luftdüse, die nach jeder Kameraspülung anhaftende Tropfen abbläst.
Übrigens: Auch heutige Besitzer eines Astronaut A5 haben ab 2026 die Möglichkeit, das Kombisystem aus Laser und Kamera nachrüsten zu lassen.
Adieu Filterstrumpf
Mit dem Automatic Milk Filter automatisiert Lely eine der letzten manuellen Arbeiten beim Roboter-Melken. Anstelle von Einweg-Filterstrümpfen, die mehrmals täglich gewechselt werden müssen, kommt ein Permanentfilter aus einer Edelstahlmembran zum Einsatz. Das System erkennt Verstopfungen, beispielsweise durch Milchflocken oder Einstreumaterial, und reinigt sich bei Bedarf automatisch durch einen Rückspülvorgang.
Die Grundreinigung des Filters ist durch die Integration in den Hauptreinigungszyklus des Roboters gewährleistet, was zusätzlichen Aufwand minimiert.
Eine automatische Filtereinheit kann die Milch von bis zu vier Astronaut-Robotern filtern. Zu beachten ist, dass das System aktuell nicht für den Einsatz in Betrieben mit Sandeinstreu geeignet ist, da die feinen Sandpartikel die Poren der Membran verstopfen würden. Angeboten wird das neue Filtersystem für Astronaut-Modelle vom Typ A5 und A5 Next. Für andere Fabrikate und für konventionelle Betriebe wird das System nicht verfügbar sein. Bei neu verkauften A5 Next ist das neue Filtersystem ab sofort verfügbar. Nachrüstungen beim bestehenden A5 sind ebenfalls ab 2026 möglich.
Neue Station für Kälbermilch
Überarbeitet hat Lely auch seine Station zum Sammeln von Kolostrum oder zu separierender Milch. Die für den Betrachter auffälligste Neuerung ist eine gegen Fliegen besser gesicherte Abdeckung sowie neu gestaltete Milcheimer mit 18 l Volumen. Damit trotz Volumen die Eimer nicht Überlaufen, soll ein verbesserter Milchauslauf das Schäumen von Biestmilch reduzieren. Und damit die Kälber hygienisch einwandfreie Milch erhalten, wird der über die Eimer schwenkende Auslauf nun über das Melksystem mitgereinigt. Der Schwenkarm fährt dazu in eine Station ein, in welcher er während der Reinigung parkt.
Lely überarbeitete auch seine Milk for Use-Einheit zum Separieren von Milch.
(Bildquelle: Zäh)
Der schwenkbare Arm zum Ausleiten der Milch wird jetzt von der Anlage mitgereinigt.
(Bildquelle: Zäh)
Lely Astronaut Max: Zentralversorgung für Großbetriebe
Für Milchviehbetriebe von 500 bis 1.100 Kühen stellte Lely das System Astronaut Max vor. Es erlaubt die zentrale Versorgung von acht bis 18 Astronaut-Melkrobotern. Im Detail bündelt es die Versorgung mit Vakuum, Druckluft, Dippmittel sowie den Milchtransport bis zum Milchtank einschließlich der Reinigung aller Systeme.
Ein zentrales Merkmal ist die Entkopplung vom Melk- und Reinigungsprozess, was laut Lely eine Steigerung der Leistung bis zu 5 % gegenüber konventionellen Lely-Roboterbetrieben ermöglicht. Die Leistungssteigerung beruht darauf, dass nicht mehr alle Roboter in einem Cluster zum Reinigen angehalten werden müssen. Stattdessen können einzelne weiter melken, während die anderen schon gereinigt werden.
Eine Hauptreinigung mit Heißwasser läuft routinemäßig drei Mal am Tag. Das Spülen oder Reinigen von einzelnen Melkrobotern z. B. nach dem Melken von Kühen in tierärztlicher Behandlung, ist zu jederzeit gewährleistet. Trotz der hohen Verfügbarkeit und mit Blick auf den in den USA geforderten hohen Hygienestandard bewegt sich der Verbrauch an Wasser, Strom und Heizenergie beim Astronaut Max auf dem Niveau eines gewöhnlichen Melkroboters der Baureihe A5, so der Hersteller.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung lag laut Lely auf die im Großbetrieb zu gewährleistende Betriebssicherheit. So sind beispielsweise mehrere Vakuumpumpen installiert. Fällt eine aus, übernehmen die verbleibenden Pumpen die Arbeit. Auch die Reinigungsmittel und Euterpflegeprodukte werden zentral gelagert, was die Arbeitsabläufe vereinfachen und die Arbeitssicherheit verbessern soll.
Lely Hub: Eigenes Protokoll bietet Schutz vor Datenverlust und vor Cyberkriminalität
Die Digitalisierung macht moderne Milchviehhaltung möglich, den Gesamtbetrieb aber auch anfällig für Bedrohungen wie Cyberangriffe, für Datenverluste durch Stromausfälle oder für Ausfallzeiten durch Computerabstürze. Mit Lely Hub führt das Unternehmen eine völlig neue Produktkategorie ein, welche die Datensicherheit im Milchviehbetrieb deutlich verbessern soll.
Der Lely Hub wird auf dem Betrieb wie ein weiterer Computer installiert und fungiert als Festplatten-Backup sowie als Schutzschild zwischen den Lely-Robotern und externen Verbindungen wie dem Betriebs-PC oder dem Internet.
Die Daten der Lely-Managementsoftware Horizon werden ebenfalls auf dem Hub gespeichert und verarbeitet. Der PC des Landwirts greift auf diese Daten zu, ist aber nicht mehr direkt mit der sensiblen Roboterwelt verbunden.
Das Gerät wird vollständig von Lely verwaltet. Dies bedeutet, dass Sicherheitsupdates und Software-Aktualisierungen automatisch erfolgen, ohne dass der Landwirt selbst tätig werden muss. Eine zum Hub gehörende Pufferbatterie schützt vor Stromschwankungen und ermöglicht bei einem Stromausfall ein sicheres Herunterfahren des Systems. Lely Hub verwaltet zudem die automatische Sicherung der Datenbanken. Ein direkter Anschluss von Monitor und Tastatur an den Hub ist nicht vorgesehen.
Kurzum: Der Lely Hub soll Landwirten mehr Sicherheit geben und sie durch automatisch ablaufende Updates entlasten. Die schrittweise Einführung ist ab 2026 geplant und wird dann zuerst für neue Astronaut- und Vector-Systeme standardmäßig angeboten.