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75 Jahre Lindner-Traktoren: Spezialist für Berglandwirtschaft

Neben dem Generationenwechsel steht die kontinuierliche Weiterentwicklung des Familienunternehmens mit dem Fokus auf die Nischen Berglandwirtschaft und Kommunen an erster Stelle.

Vor 75 Jahren hat Lindner den ersten Traktor produziert. Mittlerweile hat sich das Unternehmen stark weiterentwickelt. (Bildquelle: Lindner)

Vor 75 Jahren produzierte das Tiroler Familienunternehmen Lindner den ersten Traktor . Heute fertigt Lindner nach eigenen Angaben mit 273 Mitarbeitern jährlich 1.200 Traktoren und Transporter für die alpine Berg- und Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft und den Kommunalbereich. „Seit 1948 hat Lindner 80.000 Traktoren ausgeliefert und zählt heute 40.000 Kunden – von Tirol bis nach Kanada“, bilanziert Geschäftsführer Hermann Lindner. Ein jüngstes Beispiel zeigt, dass Lindner innvovativ denkt: Ein Lintrac, der für die Anforderungen von Hopfenbauern maßgeschneidert ist, wird auf der Agritechnica 2023 in Hannover offiziell vorgestellt.
Im Geschäftsjahr 2022/23 (Stichtag war der 31. März) setzte Lindner 112 Millionen Euro um, ein Plus von 13 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr Jahr strebt Lindner ein Plus von sieben Prozent und die Steigerung der Produktion um ein Fahrzeug pro Woche an ­– von derzeit 23 auf künftig 24 Fahrzeuge. Die Exportquote liegt bei 55 Prozent. Die wichtigsten Exportmärkte sind die Schweiz, Deutschland und Frankreich. 

Entwicklung und Meilensteine von Lindner

Der Grundstein für die Entwicklung des Familienunternehmens im alpinen Berggebiet wurde 1963 mit dem ersten Allradtraktor in Österreich gelegt. 1968 folgte der erste Transporter für das sehr steile Gelände, 1970 fiel der Startschuss für die eigene Getriebeproduktion. In den 1980er-Jahren erfand Lindner die Seitenschaltung. Auslöserin war eine Bäuerin, die angeregt hat, die damals übliche Schaltung von der Mitte an die Seite zu verlegen, damit sie im Rock bequemer mit dem Familientraktor arbeiten kann.
1992 stellte Lindner den ersten Transporter der Marke Unitrac vor. 1995 hielt mit der Entwicklung der Geotrac-Serie das Automotive Design im Traktorenbereich Einzug. Mit rund 25.000 Stück ist die Geotrac-Serie die erfolgsreichste Baureihe von Lindner. 2013 präsentierte Lindner mit dem Lintrac den ersten stufenlosen Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse.
„Ein technologischer Meilenstein, den wir in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt haben, war die Umstellung aller Motoren auf die besonders saubere und sparsame Stufe 5“, berichtet Technologiegeschäftsführer Stefan Lindner. Heute sind sowohl die stufenlose Lintrac LDrive-Serie als auch die geschaltete Lintrac LS-Reihe und die komplette Unitrac-Reihe mit der neuen Motorengeneration ausgestattet.
Lindner hebt die gute Zusammenarbeit mit Partner in der Entwicklung hervor. So besteht zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Perkins als Motorenlieferant schon über 60 Jahre. Auch mit An- und Aufbaugeräteherstellern wie Hauer oder Noremat arbeitet Lindner eng zusammen. So wurde zusammen mit Hauer ein Frontlader speziell für Lindner-Traktoren entwickelt. Für Noremat-Mähtechnik kann der Lintrac ab Werk umfangreich vorgerüstet werden. Dies umfasst neben einer Polycarbonat-Seitenscheibe und einer größeren Bedienarmlehne auch ein seitliches Sichtfenster im Dach.
Aktuell sieht das Unternehmen eine zunehmende Nachfrage nach höheren Motorleistungen, was laut Lindner ein nächster Entwicklungsschritt sein könnte.

Seit 75 Jahren ein Familienunternehmen

Gegründet wurde das Traktorenwerk Lindner vom Großvater der heutigen Geschäftsführer: Hermann Lindner ist für den kaufmännischen Bereich und den Vertrieb zuständig. Technologiegeschäftsführer Stefan Lindner zeichnet für die Entwicklung der Traktoren und Transporter aus Kundl verantwortlich. Der dritte Lindner-Geschäftsführer aus der dritten Generation, Rudolf Lindner, hat sich kürzlich aus der Unternehmensspitze zurückgezogen und die Produktions-Agenden an seinen Neffen Christoph übergeben. Der Generationswechsel ist also voll im Gange: Mit 1. April 2024 rückt dann der aktuelle Marketing- und Exportleiter David Lindner in die Geschäftsführung nach. Das nächste Familienmitglied steht mit Manuel Lindner, dem Leiter der Bereiche Innovation, Qualität und Lehrlingsausbildung, in den Startlöchern.

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