Nur mit gut gepflegtem Grünland kann man hohe Leistungen und günstiges Grundfutter erwirtschaften. Im Gegensatz zu einfachen Wiesenschleppen hat sich vielerorts präzisere Pflege- und Nachsaattechnik etabliert. Hier setzt auch die Pflegekombination GP an — jetzt mit mehr Arbeitsbreite und einer neuen Aussaattechnik.
Vorserienmaschine
Wir konnten uns für den Fahrbericht eine Vorserienmaschine ansehen, die in der vergangenen Saison bereits über 700 ha bearbeitet hat. Zur Serie werden Details wie beispielsweise die Schlauchverlegung noch angepasst.
An den Schlepper gekoppelt wird die Maschine wahlweise in den Unterlenkern oder per K80-Kugelkopf — im zweiten Fall wird sie neben dem Fahrwerk auch über einen zusätzlichen Zylinder in der Deichsel ausgehoben. Apropos Deichsel: APV verbaut hier einen schönen Schlauchgalgen mit Parkposition für die Schläuche.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die GP 750 M2 benötigt drei dw-Steuergeräte, die über eine Kipphebel-Umschaltbox in der Kabine sechs Funktionen bedienen. Hinzu kommt ein ew-Steuergerät samt drucklosem Rücklauf für den Antrieb des Gebläses.
Günlandpflegekombination APV GP 750 M2: 7,50 m Arbeitsbreite
Die GP 750 bietet mit 7,50 m Arbeitsbreite rund 1,50 m mehr als das bisherige Topmodell GP 600 und wird für den Transport in zwei Segmenten mittig geklappt. Für eine Transporthöhe unter 4 m muss die Maschine nach dem Klappen wieder abgesenkt werden. Das Transportfahrwerk (zugelassen bis 40 km/h) mit der Bereifung 500/50-17 ist jetzt optional über Stickstoffspeicher gefedert, um den Fahrkomfort zu verbessern und die Maschine zu schonen.
Auf der Fläche angekommen übernimmt die Maschine fünf Aufgaben: Planieren, Striegeln, Belüften, Säen und Anwalzen. Ein an Blattfedern aufgehängtes Einebnungsblech vor dem Striegelfeld ebnet Maulwurfshaufen sauber ein. Die Arbeitstiefe des Blechs wird über Kurbeln rechts und links an der Maschine eingestellt.
Bei der 7,50 m breiten Variante ist die Entriegelung der Schiene zur Höheneinstellung noch etwas hakelig — ein zusätzlicher Griff könnte Abhilfe schaffen. Serienmäßig sind nach der Schiene vier Reihen Striegelzinken montiert. Die vorderen beiden Reihen sind dabei mit 12 mm starken Zinken ausgestattet (7,5 cm Strichabstand), gefolgt von zwei Reihen 8 mm starken Zinken (5 cm Strichabstand).
Serienmäßig erfolgt die Winkelverstellung über zentrale Hebel in einem Lochraster, optional gibt es eine hydraulische Verstellung samt gelaserter Skala als Orientierung. Für eine Nachsaat verteilen in der Grundausstattung 16 Prallteller das Saatgut vor der Walze.
Neue Säschiene als Option
Neu ist die Option, statt der hinteren beiden Striegelreihen eine Säschiene (Aufpreis 23 260 Euro, alle Preise ohne MwSt.) zu integrieren, mit der auch die von uns eingesetzte GP 750 ausgestattet war. APV setzt dabei auf ein Schlitzsaatverfahren: 60 einzeln an Blattfedern aufgehängte Säschare bringen das Saatgut direkt in den Boden ein. So sollen eine präzisere Saatgutablage und ein besserer Keimerfolg erzielt werden.
Das einzelne Säschar ist mit einer Kombination aus einem einstell- und austauschbaren, 140 mm langen Schlitzmesser samt nachlaufendem Furchenformer (25 mm Breite) ausgestattet. APV setzt serienmäßig auf eine Hartmetallbeschichtung. Hinter dem Furchenformer wird aus einem Kunststoffauslauf das Saatgut in den bis zu 30 mm tiefen Schlitz geblasen.
Wie die Striegelzinken kann auch die Säschiene hydraulisch verstellt bzw. ausgehoben werden. Die Schare werden über die Schlepperhydraulik mit dem maximalen Druck beaufschlagt und sollen so auch bei trockenen Bedingungen die Narbe noch schlitzen können.
Der Reihenabstand liegt bei 12,5 cm — so ist die Maschine auch für Neuansaaten geeignet. Dazu trägt auch das hydraulisch angetriebene Gebläse mit einer Leistung von bis zu 30 kg/min bei — bei einem Ölbedarf von 38 l/min.
Um die 60 Säschare mit Saatgut versorgen zu können, sind zwei Verteilerköpfe notwendig, die vor dem Saatguttank angeordnet sind. Das Saatgut wurde in unserem Fall aus dem 800 l großen APV-Tank PS 800 M1 zudosiert (500 l sind Standard). Bedient wird die Säeinheit entweder über das bekannte 5.2-Bedienterminal von APV oder per Isobus, wobei die Säwelle über Druckschalter an den Hydraulikzylindern der Walze beim Ausheben stoppt.
Dank der eingangs erwähnten Umschaltbox nutzt die hydraulische Verstellung von Zinken und Säschiene, der Deichselaushub und die Klappung sowie das Fahrwerk und die Walzenverstellung jeweils gemeinsam ein Steuergerät.
Wahl der Walze
Das Saatgut wird durch die nachlaufende Walze angedrückt. Der Kunde hat hier die Wahl zwischen einer Cambridgewalze mit 530 mm Durchmesser oder Zahnwalzen (ähnlich Prismenwalze) mit 410 oder 550 mm Durchmesser und offenen Ringen, die weniger verkleben sollen. Letztere war auch bei unserem Einsatz montiert.
Während der Arbeit auf dem Grünland dreht die Maschine am Vorgewende auf der Walze, das Fahrwerk kommt nur beim Transport zum Einsatz. Über die Walze wird auch die Arbeitstiefe des Striegels eingestellt — durch einschwenkbare Clips an den Hydraulikzylindern. Wie erwähnt, ermöglicht bei der Variante mit K80-
Anhängung ein Deichselzylinder das Ausheben des vorderen Maschinensegments, auch hier wird mit Clips die Arbeitstiefe eingestellt.
Weitere Details
Die Entriegelung der Transportsicherung erfolgt hydraulisch statt wie bisher mechanisch über Seilzüge.
Die Bedienung des PS 800 M1 lässt sich auch zu einem späteren Zeitpunkt auf Isobus umrüsten.
Ein Fach im Rahmen bietet Platz für Werkzeug.
Eine Druckluftbremse, Warntafeln und Beleuchtung sind Serie (COC-Konform).
APV nennt einen Leistungsbedarf von mindestens 110 kW/150 PS. Bei Zwillingsbereifung empfehlen wir die Unterlenkeranhängung.
Wir halten fest
Mit 7,50 m Arbeitsbreite bietet APV mit der GP 750 M 2 eine durchdachte, schlagkräftige und gleichzeitig kompakte Kombination für die Grünlandpflege. Sowohl die Arbeitsqualität als auch die Nachsaat im Schlitzverfahren haben uns gut gefallen. Die Technik hat ihren Preis: In der Grundausstattung ruft APV rund 62.000 Euro auf. In der eingesetzten Variante samt Optionen wie der Schlitzsaattechnik stehen in der Preisliste knapp 90.000 Euro. Dann eignet sich die Kombi durch den Reihenabstand von 12,5 cm aber auch für die Neuansaat.