Bei der Düngung lässt sich manche Mark sparen, wenn die Streumenge exakt eingehalten und überflüssige Überlappungen an Grenzflächen oder bei keilförmigen Feldern möglichst gering bleiben. Hier hat sich bereits vor Jahren eine Nische für die Pneumatikstreuer aufgetan, die mit aufwendiger Technik den konventionellen Schleuderstreuern Paroli boten.
Doch die ausgefeilte Technik hat auch ihren Preis: Wer dem Sinzheimer "Aero"-Club beitreten will, muss für die 15-Meter-Version schon in der Grundausstattung gute 14 000 Mark (o.MwSt.) ausgeben. Und bei der Grundausstattung bleibt es meist nicht.
Rein technisch unterscheidet sich der "Aero" von den anderen Fabrikaten unter anderem dadurch, dass das Gebläse nicht von einer Gelenkwelle, sondern von einem separaten Ölmotor mit einer Zapfwellenaufsteckpumpe (540 U/min) angetrieben wird. Der Vorteil: Mehrere Getriebe und Keilriemen fallen weg. Diese Lösung hängt auch mit dem sehr hohen Eigengewicht des "Aero" (660 kg) zusammen. Er ist der schwerste seiner Klasse. Um das hohe Gewicht auszugleichen, wird der Streuer sehr nahe am Schlepper angebaut. Die unteren Koppelpunkte liegen nicht mal einen Fingerbreit vor der Behälterfrontwand. So blieb wenig Platz, um noch eine Gelenkwelle aufzustecken.
Anders mit der Aufsteckpumpe: Zunächst fährt man mit dem Schlepper bis auf etwa einen halben Meter an den Streuer heran, steckt die Pumpe auf, setzt dann weiter zurück und kuppelt an.
Um die Lenkfähigkeit zu erhalten, sind bei mittleren Schleppergrößen Frontgewichte zwingend erforderlich. In manchen Fällen reicht auch ein Frontlader als Kontergewicht. Ein 60 kW-Schlepper sollte für den "Aero 1115" schon zur Verfügung stehen.
In der Serienausführung fasst der Behälter 1100 l. Mit Kalkammon-Salpeter gefüllt entspricht das etwa einer Menge von rund 1000 kg. Die Einfüllhöhe beträgt nicht ganz einen Meter - tief genug, um den Behälter ohne Mühe von einem Anhänger vollzuschaufeln oder mit einem Düngercontainer volllaufen zu lassen. Bei Kippern, bei denen sich die Hinterkante beim Kippen senkt, kann es allerdings knapp werden.
Durch Aufsätze kann das Volumen bis auf 1700 l erhöht werden. Für die Kontrolle des Füllstandes vom Schlepper aus sind an der Frontseite des Behälters runde Sichtfenster angebracht, die jedoch etwas zu klein geraten sind. Ein längliches Sichtglas würde die Kontrolle verbessern.
Vor Streubeginn sollte bei allen Exaktstreuern eine Abdrehprobe durchgeführt werden. Das ist bei den "Aero"-Streuern sehr einfach. Hierzu werden zunächst die Ausleger nach hinten geschwenkt. Dann wird ein Messbehälter unter eines der vier Nockenräder gestellt und die Düngermenge bei der vorgewählten Einstellung eine Minute lang mit eingeschaltetem Hydro-Motor abgedreht. Die Proben entsprechen, so auch die Praktikererfahrungen, der tatsächlichen Streumenge.
Für die Straßenfahrt können die hochgeklappten Ausleger entweder zur Seite oder nach hinten geklappt werden. In der Seitenstellung beträgt die Transportbreite rund 3 m, nach hinten geschwenkt 2,20 m. Probleme mit Überbreiten gibt es also nicht.
Die Auslegerarme können sowohl von Hand als auch hydraulisch ausgeschwenkt werden. Als Testgerät stand uns ein Streuer mit mechanisch ausschwenkbaren Auslegern (15 m Arbeitsbreite) zur Verfügung. Das Ausschwenken von Hand dauerte nur etwa eine halbe Minute und ist praktisch mühelos.
Für die hydraulische Auslegerbetätigung ist ein Preiszuschlag von 2400 Mark fällig. Ob dieser "Luxus" bei einem 15-m-Gerät notwendig ist, mag jeder selbst entscheiden.
Durchaus sinnvoll erscheinen dagegen die elektrische Mengenregulierung und die elektrische Teilbreitenschaltung vom Schlepper aus. Aufpreis: insgesamt ca. 3570 Mark. Über einen großen Verstellknopf lässt sich die Düngermenge während der Fahrt im Nu steigern oder senken - nützlich zum Beispiel auf Äckern mit wechselnden Bodenarten oder Bodenverhältnissen und entsprechend verschiedenen Nährstoffbedürfnissen der Pflanzen.
Praktisch ist auch die Teilbreitenschaltung, die in der Serienausstattung als mechanische Variante (auf Wunsch mit Fernbedienung über Bowdenzug) erhältlich ist. Die Hebel sind leider etwas kurz, so dass man sich je nach Schlepperbauart gehörig strecken muss, um sie vom Sitz aus zu erreichen.
Komfortabler ist natürlich die elektrische Sonderausführung, die per Kippschalter zu bedienen ist. Die Ausleger bei der elektrischen Teilbreitenschaltung sind vierfach geteilt und können von rechts nach links und umgekehrt durchgehend geschaltet werden. Praktischer (und vielfach gefordert) wäre eine fünffache Teilbreitenschaltung. Diese ist jedoch, so Hersteller Rauch, technisch nicht realisierbar, da auf jeder Seite gleichviele Dosierelemente (zwei oder drei) vorhanden sein müssen.
Auf Ackerschlägen, wo bei der letzten Fahrt nicht mit der vollen Arbeitsbreite gedüngt werden kann, wäre eine fünffache Teilung sicher sinnvoll, um auch den Randbereich möglichst genau zu streuen.
In der Regel können alle gekörnten Düngerarten exakt ausgebracht werden. Die Streugenauigkeit des "Aero" ist in der Praxis als gut zu beurteilen, und die Windempfindlichkeit ist wegen des kurzen Weges vom Ausstoß bis auf den Boden gering. Prädestiniert ist der "Aero" für die Stickstoffdüngung, weil es gerade hier auf die Streugenauigkeit ankommt, zumal wenn Harnstoff ausgebracht wird.
Für die Kalidüngung ist der "Aero" wie alle Pneumatikstreuer weniger geeignet, weil hier der Verschleiß der Nockenräder, Krümmer und Prallteller aufgrund der scharfkantigen Kornbeschaffenheit zu hoch ist. Außerdem haben wir festgestellt, dass der Kalidünger in den relativ flachen Trichtern des Behälters nicht so gut nachläuft, so dass mit der Schaufel nachgeschoben werden muss, wenn sich der Behälter allmählich leert. Bei trockenen Stickstoffdüngern gibt es dagegen keine Probleme.
Für die Getreidespätdüngung sind am "Aero" geringfügige Veränderungen erforderlich. Zunächst werden die Bolzen der unteren Koppelpunkte nach unten versetzt. Außerdem stehen Zwischenstücke für die unteren Koppelpunkte zur Verfügung (Sonderzubehör), wodurch weitere 15 cm Höhe gewonnen werden. Schließlich werden die normalerweise nach unten gerichteten Prallteller abgeschraubt, umgedreht und unterhalb der Streudüse wieder angeschraubt, so dass der Dünger statt nach unten hochgeworfen wird. Der Zeitaufwand für die Umrüstung beträgt rund 10 Minuten.
Als weitere Zusatzausrüstungen sind ferner Dosierwellen für Grassamen und Mikrogranulate, eine Reihenstreuvorrichtung sowie eine elektronische Düngerdosierung lieferbar.
Wurde der Dünger am Ende der Streuarbeit nicht völlig ausgebracht, kann der Behälter auf dem Hof in kurzer Zeit auf einfache Weise entleert werden. Dazu werden die hochgeklappten und hochgestellten Auslegerarme nach hinten geschwenkt und die Dosierwannen der einen Seite mit einem Hebel hochgeklappt. Dann wird der Hydromotor angestellt, und der Dünger kann in einen darunter abgestellten Behälter (z.B. Schubkarre) laufen. Das gleiche passiert anschließend auf der anderen Seite - eine praktische Lösung.
Alle Bauteile des Streuers sind gut erreichbar und leicht mit dem Hochdruckreiniger zu säubern. Besonders an den Pralltellern, in den Rohrkrümmern und an den Nockenrädern backt der Dünger leicht an. Der Wartungsaufwand ist jedoch aufgrund der wenigen Schmierstellen und der leichten Zugänglichkeit gering.
Sichtbaren Verschleiß konnten wir an einem Gerät, das zwei Jahre (ohne Kali-Düngung) im Einsatz war, nicht feststellen. Bei einem älteren Gerät (mit Kali-Düngung) waren die Gummidichtungen am Gebläsehauptverteiler und an den Anschlüssen der einzelnen Verteilerrohre durchgescheuert. Und auch die Prallteller zeigten Abnutzungen. Insgesamt ist der Verschleiß bei normaler Beanspruchung aber als gering einzustufen.
Im Gesamturteil macht der "Aero" einen soliden Eindruck, und er ist mit nur wenigen Einschränkungen praktisch zu handhaben. Die wesentlichen Vorteile sind die leichte Dosierung, die Streugenauigkeit für hochkonzentrierte Stickstoffdünger und die Teilbreitenschaltung.
Für die Straßenfahrt können die hochgeklappten Ausleger entweder zur Seite oder nach hinten geklappt werden.
Die Auslegerarme können sowohl von Hand als auch hydraulisch ausgeschwenkt werden. Als Testgerät stand uns ein Streuer mit mechanisch ausschwenkbaren Auslegern (15 m Arbeitsbreite) zur Verfügung. Das Ausschwenken von Hand dauerte nur etwa eine halbe Minute und ist praktisch mühelos.
Für die hydraulische Auslegerbetätigung ist ein Preiszuschlag von 2400 Mark fällig. Ob dieser "Luxus" bei einem 15-m-Gerät notwendig ist, mag jeder selbst entscheiden.
Durchaus sinnvoll erscheinen dagegen die elektrische Mengenregulierung und die elektrische Teilbreitenschaltung vom Schlepper aus. Aufpreis: insgesamt ca. 3570 Mark. Über einen großen Verstellknopf lässt sich die Düngermenge während der Fahrt im Nu steigern oder senken - nützlich zum Beispiel auf Äckern mit wechselnden Bodenarten oder Bodenverhältnissen und entsprechend verschiedenen Nährstoffbedürfnissen der Pflanzen.
Praktisch ist auch die Teilbreitenschaltung, die in der Serienausstattung als mechanische Variante (auf Wunsch mit Fernbedienung über Bowdenzug) erhältlich ist. Die Hebel sind leider etwas kurz, so dass man sich je nach Schlepperbauart gehörig strecken muss, um sie vom Sitz aus zu erreichen.
Komfortabler ist natürlich die elektrische Sonderausführung, die per Kippschalter zu bedienen ist. Die Ausleger bei der elektrischen Teilbreitenschaltung sind vierfach geteilt und können von rechts nach links und umgekehrt durchgehend geschaltet werden. Praktischer (und vielfach gefordert) wäre eine fünffache Teilbreitenschaltung. Diese ist jedoch, so Hersteller Rauch, technisch nicht realisierbar, da auf jeder Seite gleichviele Dosierelemente (zwei oder drei) vorhanden sein müssen.
Auf Ackerschlägen, wo bei der letzten Fahrt nicht mit der vollen Arbeitsbreite gedüngt werden kann, wäre eine fünffache Teilung sicher sinnvoll, um auch den Randbereich möglichst genau zu streuen.
In der Regel können alle gekörnten Düngerarten exakt ausgebracht werden.
Für die Kalidüngung ist der "Aero" wie alle Pneumatikstreuer weniger geeignet, weil hier der Verschleiß der Nockenräder, Krümmer und Prallteller aufgrund der scharfkantigen Kornbeschaffenheit zu hoch ist. Außerdem haben wir festgestellt, dass der Kalidünger in den relativ flachen Trichtern des Behälters nicht so gut nachläuft, so dass mit der Schaufel nachgeschoben werden muss, wenn sich der Behälter allmählich leert. Bei trockenen Stickstoffdüngern gibt es dagegen keine Probleme.
Für die Getreidespätdüngung sind am "Aero" geringfügige Veränderungen erforderlich. Zunächst werden die Bolzen der unteren Koppelpunkte nach unten versetzt. Außerdem stehen Zwischenstücke für die unteren Koppelpunkte zur Verfügung (Sonderzubehör), wodurch weitere 15 cm Höhe gewonnen werden. Schließlich werden die normalerweise nach unten gerichteten Prallteller abgeschraubt, umgedreht und unterhalb der Streudüse wieder angeschraubt, so dass der Dünger statt nach unten hochgeworfen wird. Der Zeitaufwand für die Umrüstung beträgt rund 10 Minuten.
Als weitere Zusatzausrüstungen sind ferner Dosierwellen für Grassamen und Mikrogranulate, eine Reihenstreuvorrichtung sowie eine elektronische Düngerdosierung lieferbar.
Wurde der Dünger am Ende der Streuarbeit nicht völlig ausgebracht, kann der Behälter auf dem Hof in kurzer Zeit auf einfache Weise entleert werden. Dazu werden die hochgeklappten und hochgestellten Auslegerarme nach hinten geschwenkt und die Dosierwannen der einen Seite mit einem Hebel hochgeklappt. Dann wird der Hydromotor angestellt, und der Dünger kann in einen darunter abgestellten Behälter (z.B. Schubkarre) laufen. Das gleiche passiert anschließend auf der anderen Seite - eine praktische Lösung.
Alle Bauteile des Streuers sind gut erreichbar und leicht mit dem Hochdruckreiniger zu säubern.
Sichtbaren Verschleiß konnten wir an einem Gerät, das zwei Jahre (ohne Kali-Düngung) im Einsatz war, nicht feststellen. Bei einem älteren Gerät (mit Kali-Düngung) waren die Gummidichtungen am Gebläsehauptverteiler und an den Anschlüssen der einzelnen Verteilerrohre durchgescheuert. Und auch die Prallteller zeigten Abnutzungen. Insgesamt ist der Verschleiß bei normaler Beanspruchung aber als gering einzustufen.
Im Gesamturteil macht der "Aero" einen soliden Eindruck, und er ist mit nur wenigen Einschränkungen praktisch zu handhaben. Die wesentlichen Vorteile sind die leichte Dosierung, die Streugenauigkeit für hochkonzentrierte Stickstoffdünger und die Teilbreitenschaltung.
Plus und Minus
+ einfache Einstellung und Veränderung der Streumengen
+ gute Handhabung
+ einfach zu reinigen
+ geringer Wartungsaufwand
+ Teilbreitenschaltung (jedoch mit Einschränkung)
+ hydraulischer Gebläseantrieb
+ hohe Streugenauigkeit
- hohes Eigengewicht
- Fenster für Füllstandkontrolle zu klein
- Hebel der mechanischen Teilbreitenschaltung zu kurz
- nur vier- statt fünffache Teilbreitenschaltung