Elektrische Dosiersysteme kommen auch bei kleinen Streuern vermehrt zum Einsatz. Pneumatikstreuer gewinnen wieder an Bedeutung. Kalkstreuer verteilen immer präziser.
Bei den Düngerstreuern verbessern die Hersteller immer weiter die Präzision, besonders beim Randstreuen — auch bei den kleineren Modellen. Dies ist insbesondere aufgrund strengerer Vorschriften und Maßnahmen zum Gewässerschutz von großer Bedeutung, da die Düngerkörner präzise an die gewünschten Stellen gelangen müssen. Die bisherigen Entwicklungstrends der letzten Jahre setzen sich fort. Die teilflächenspezifische Ausbringung ist auch bei einfacheren Modellreihen verfügbar. Einsteigermodelle gibt es aber weiterhin mit Terminals ohne Isobus oder gänzlich ohne Terminal.
Drehmoment und Wiegung
Wiegesysteme haben sich bei den großen Baureihen durchgesetzt. Mit integrierten Neigungssensoren erreichen sie hohe Genauigkeiten. Die Dosierschieber regeln die gewünschte Ausbringmenge auch bei inhomogenen Düngern. Die Dokumentation fällt mit den Wiegestreuern deutlich leichter. Deshalb gibt es die Wiegetechnik auch bei den kleineren Baureihen immer häufiger — sogar manche Eintrichterstreuer haben Wiegerahmen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Bei den Düngerstreuern verbessern die Hersteller immer weiter die Präzision, besonders beim Randstreuen — auch bei den kleineren Modellen. Dies ist insbesondere aufgrund strengerer Vorschriften und Maßnahmen zum Gewässerschutz von großer Bedeutung, da die Düngerkörner präzise an die gewünschten Stellen gelangen müssen. Die bisherigen Entwicklungstrends der letzten Jahre setzen sich fort. Die teilflächenspezifische Ausbringung ist auch bei einfacheren Modellreihen verfügbar. Einsteigermodelle gibt es aber weiterhin mit Terminals ohne Isobus oder gänzlich ohne Terminal.
Drehmoment und Wiegung
Wiegesysteme haben sich bei den großen Baureihen durchgesetzt. Mit integrierten Neigungssensoren erreichen sie hohe Genauigkeiten. Die Dosierschieber regeln die gewünschte Ausbringmenge auch bei inhomogenen Düngern. Die Dokumentation fällt mit den Wiegestreuern deutlich leichter. Deshalb gibt es die Wiegetechnik auch bei den kleineren Baureihen immer häufiger — sogar manche Eintrichterstreuer haben Wiegerahmen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Das Drehmoment der beiden Streuscheiben lässt Rückschlüsse auf die Ausbringmenge zu. Sensoren erkennen so Verstopfungen oder inhomogene Dünger und korrigieren die Ausbringmenge auf der jeweiligen Seite. Während Rauch dieses System auch einzeln ohne Wiegeeinrichtung anbietet, gibt es die Drehmomentüberwachung der Streuteller bei Amazone nur zusammen mit einer Wiegeeinrichtung. Damit kalibriert sich das System selbst.
Besonders für Düngerstreuer mit größeren Arbeitsbreiten sind die automatische Teilbreitenschaltung (Section Control) sowie die variable Ausbringmenge (Variable Rate) wichtige Themen. Bei der Teilbreitenschaltung geht es nicht nur um die Halbseitenschaltung. Für eine echte Teilbreitenschaltung muss der Bordcomputer die Streubreite und die Düngermenge automatisch anpassen können. Bei einfacheren Streuern wird dies oft nur über die Regelung der Dosieröffnung versucht. Dabei schalten die Modelle nur Teilbreiten von außen nach innen ab.
Höher ausgestattete Geräte passen zusätzlich den Aufgabepunkt auf die Streuscheiben an. Damit lassen sich die Teilbreiten von innen nach außen schalten. Teils arbeiten die Hersteller auch bei der Teilbreitenschaltung mit variablen Tellerdrehzahlen. Dazu sind die Teller einzeln hydraulisch angetrieben. Elektrische Lösungen haben sich bisher nicht im Markt etabliert.
Beim Einfahren in das Vorgewende ist der Schaltpunkt wichtig. Meist haben die Hersteller für jeden Dünger separat einen festen Wert ermittelt. Fortschrittliche Systeme errechnen den optimalen Schaltpunkt auch im Zusammenhang mit der Fahrgeschwindigkeit, den Felddaten und den Düngereigenschaften. Solche Systeme verstellen dann ebenfalls den Aufgabepunkt, um den optimalen Schaltpunkt vor dem Einbiegen in die Fahrgasse zu legen. Seit Kurzem bietet Rauch ein solches System mit dem Namen OptiPoint Pro an.
Für die variable Mengenanpassung innerhalb der Arbeitsbreite können die Streuerhersteller die Menge links und rechts unterschiedlich ansteuern. Dabei ermittelt das System für mehrere auf der Arbeitsbreite verteilte, virtuelle Applikationspunkte die Soll-Menge. Für jede Seite des Streuers wird dann die auszubringende Menge gemittelt.
Randstreusysteme
Um auch bis zum Feldrand möglichst 100 % der Düngermenge auszubringen, gewinnen Grenzstreueinrichtungen bei Zweischeibenstreuern weiter an Bedeutung. Weit verbreitet ist der Grenzstreuschirm, bei dem Lamellen in die Düngerflugbahn schwenken. Manche Systeme können dabei den Schirm ferngesteuert in zwei Positionen bringen, um komfortabel zwischen Rand- und Grenzstreuen zu wechseln.
Veränderte Flügel auf den Scheiben bzw. komplett andere Streuscheiben sind eine weitere Möglichkeit, die Wurfweite des Düngers zu begrenzen. Der manuelle Wechsel ist kaum mehr anzutreffen. Komfortable Systeme verstellen die Wurfflügel auf den Scheiben hingegen per Knopfdruck.
Hydraulische Antriebe für jede Streuscheibe spielen ihre Stärken ebenfalls beim Feldrandstreuen aus. So hat auch Kverneland ein solches System aufgelegt. Bogballe hat auf Basis seiner Teilbreitenschaltung Section Control Dynamic ein neues Randstreusystem entwickelt, bei dem die Scheiben herstellertypisch weiter zur Mitte hin drehen und so die Streufächer eine möglichst hohe Überlappung haben.
Bei all diesen Techniken fährt man in der ersten Fahrgasse. Dabei fällt die Querverteilung zum Ackerrand hin ab. Das sollen mittig angeordnete Grenzstreuschirme, mit denen man direkt am Feldrand fährt, verhindern. Seit dieser Saison gibt es dafür auch bei Rauch den Grenzstreuschirm GSEpro. Amazone hat mit dem GPS-ScenarioControl eine Software im Programm, das die Schaltpunkte der Randstreueinrichtungen nach einmaliger Aufzeichnung durch einen versierten Fahrer schlagspezifisch immer wieder aufrufen kann.
Kontrollsysteme
Einsteigerstreuer lassen sich rein mechanisch bzw. hydraulisch bedienen. Für die kleinen und mittleren Behältergrößen gibt es auch einfache Terminals. Hiermit lassen sich beispielsweise die Schieber öffnen und schließen sowie die Ausbringmenge während der Fahrt verstellen. Die Menge passt sich zudem automatisch der Fahrgeschwindigkeit an. Für mehr Funktionen und Automatiken wählt man die Isobus-Version.
Für eine Anpassung des Aufgabepunktes in Abhängigkeit vom Wind sind bereits seit einigen Jahren Systeme verfügbar. Neu hingegen ist das CurveControl von Amazone, das den Einfluss der Kurvenfahrt auf das Streubild im Feld korrigiert. Die Wurfweite ist meist deutlich höher als die Arbeitsbreite. Daher ist die Berechnung des richtigen Aufgabepunktes und der Menge deutlich komplexer als bei der Pflanzenschutzspritze.
Amazone entwickelt dafür einen entsprechenden Algorithmus. Der Bordcomputer verarbeitet die Daten und steuert den Aufgabepunkt, die Mengeneinstellung sowie die Scheibendrehzahl entsprechend. Das System soll ab Herbst 2025 verfügbar sein.
Vor allem Streuer, bei denen der Dünger im freien Fall auf die Scheibe gelangt, sind am Hang anfällig für ungenaue Querverteilungen. Mit optionalem Neigungssensor — zusammen mit einer Aufgabepunktverstellung — wollen die Hersteller diese Einflüsse bei Fahrten am Seitenhang und bergab kompensieren. Zudem hat Amazone ein Hangset für seine mittlere Streuerbaureihe im Programm, das den Dünger dichter zur Scheibe führt und so den Einfluss minimieren soll. Kverneland benötigt laut eigener Aussage solche Techniken nicht, da durch die Vorkammer auf der Scheibe der Aufgabepunkt auch am Hang gleich bleibt. Ein weiterer wichtiger Aspekt für eine gute Querverteilung ist die Schonung des Düngers. Aus diesem Grund gibt es Ansätze, die Intensität des Rührwerks an die Düngermenge anzupassen, beispielsweise durch einen geregelten elektrischen Antrieb.
Die Qualität ist insbesondere bei großen Arbeitsbreiten bis zu 54 m wichtig. Schon seit einigen Jahren bieten Amazone und Rauch Systeme zur Überwachung der tatsächlichen Flugbahn an, die auf Radartechnologie basieren. Diese Technik hat sich bisher aufgrund hoher Kosten noch nicht weit verbreitet.
Eine andere Möglichkeit zur Kontrolle besteht in der Verwendung von Streuschalen, obwohl diese von vielen Landwirten als zu aufwendig angesehen werden. Etwas einfacher zu handhaben sind dagegen die lilafarbenen Streumatten EasyCheck von Amazone, die man per Handyapp auswerten kann.
Rückkehr der Pneumatik
Die Randstreusysteme von Zentrifugalstreuern schaffen es nicht, aus der ersten Fahrgasse heraus 100 % der Düngermenge bis zur Feldgrenze zu applizieren, ohne Dünger darüber hinaus zu werfen. Pneumatische Düngerstreuer arbeiten hingegen präzise bis zum Feldrand.
Durch separate, elektrisch angetriebene Dosiereinheiten für jede Teilbreite bieten sie viele Möglichkeiten für die genaue Düngung von Teilflächen. Auch bei Mischdüngern mit Schwankungen oder bei günstigen Partien mit unterschiedlicher Korngrößenverteilung ist die Ausbringgenauigkeit besser.
Rauch vertreibt neben dem gezogenen Pneumatikstreuer Aero GT (30 bis 36 m) auch den angebauten Streuer Aero mit Arbeitsbreiten von 24 bis 30 m. Derzeit arbeitet Rauch an einem Kamerasystem, das Blockaden in den Auslässen erkennt.
Mit einem Streuer auf Tandemachse und Gestängebreiten von 36 bis 48 m ist Horsch neu am Markt. Der Xeric 14 FS hat ein Volumen von 14 m³. Die zwölf Teilbreiten sollen mit unterschiedlichen Mengen angesteuert werden können. Auch eine Anpassung in Kurvenfahrt sollen die Softwareentwickler integriert haben.
In den Boden
Abseits der Oberflächendüngung gibt es Entwicklungen, den Dünger direkt in den Boden einzubringen. Lösungen hierfür sind bei Sämaschinen und Grubbern schon lange bekannt. Die Anzahl an verfügbaren Maschinen mit zweigeteiltem Tank oder in Kombination mit einem Fronttank nehmen in letzter Zeit deutlich zu.
Auch die punktgenaue Applikation von Dünger bei der Einzelkornsaat ist praxisreif. Amazone bietet z. B. das System FertiSpot an, welches per elektrisch angetriebenen Paddel den Dünger in einer Vorkammer sammelt und genau unter oder bei empfindlichen Pflanzen auch direkt zwischen den einzelnen Körnern ablegt. Kverneland bietet das druckluftbasierte System Pudama für die punktgenaue Applikation an. Die Lösungen zum Ausbringen von Flüssigdünger gleichzeitig mit der Aussaat nehmen zu, bleiben aber auf niedrigem Niveau.
Kalkstreuer
Der Großflächenstreuer Axent von Rauch lässt sich auch zum Kalkstreuen einsetzen. Dabei kann man jetzt auch die Drehmomentmessung EMC nutzen.
Amazone bietet mit dem ZG-TX einen neuen Kombistreuer für Dünger und Kalk an, welcher sich innerhalb von 15 Minuten umrüsten lässt. Das Behältervolumen beträgt je nach Modell 6 800 bis 11 200 l mit bis zu 21 t technisch zulässigem Gesamtgewicht. Jetzt ist der Streuer mit einer Lenkachse verfügbar. Die Nachfrage nach Grenzstreueinrichtungen beim Kalkstreuer ist deutlich gestiegen. Praktiker setzen unter anderem auf den Grenzschirm, um zu verhindern, das mögliche Steine im Kalk über die Grenze fliegen.
Maschinenvermieter ordern vermehrt einfache elektronische Steuerungen des Kalkstreuers anstatt Gitterradantrieb. Dadurch lässt sich die Ausbringmenge aus der Kabine anpassen. Isobus-Steuerungen sind die höchste Ausbaustufe, mit denen man auch georeferenziert Mengen ausbringen kann.
Die Firma Kuxmann hat von M.B.Hages den Standort in Güstrow übernommen. Die dort produzierten Kalkstreuer gibt es anstatt mit Gummiband nun auch mit einer Förderkette.