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Biogasanlage produziert 15 Millionen Kubikmeter Biomethan

Die Weltec BioPower GmbH aus Vechta errichtet im Gewerbegebiet Könnern, zwischen Magdeburg und Halle, im Auftrag der Agridea BioPower GmbH einen der weltweit größten Biogasparks mit Gaseinspeisung.

(Bildquelle: profi.de)

Die Weltec BioPower GmbH aus Vechta errichtet im Gewerbegebiet Könnern, zwischen Magdeburg und Halle, im Auftrag der Agridea BioPower GmbH einen der weltweit größten Biogasparks mit Gaseinspeisung.
Der Biogaspark besteht aus vier Modulen mit je vier Fermentern, vier Gärrestlagern, einer Flüssigvorlage und einem Technikgebäude mit Separation, zentraler Pumpeneinheit und Verdichter für das Biogas. Als Rohstoffe werden den Fermentern ausschließlich nachwachsende Rohstoffe (Nawaro) und Gülle zugeführt. Die jährlich benötigte Frischmasse von etwa 120.000 Tonnen wird von 30 Landwirten aus einem Umkreis von 15 Kilometern angeliefert und kann vor Ort auf einer befestigten Siloplatte mit einer Gesamtgröße von 2,7 Hektar gelagert werden.
Über Feststoffdosierer und Schneckenförderer werden die Feststoffe direkt in die Fermenter eingetragen. Der Flüssigkeitshaushalt wird zu einem Großteil (60.000 Tonnen jährlich) mit Rezirkulat aus der Separation der Gärreste gedeckt. Dazu wird in den Technikgebäuden der Anlagenmodule etwa ein Drittel der gesamten Gärrestmenge mit Hilfe von Schneckenpressen separiert. Neben Rezirkulat und Gülle wird aber auch das auf der Silagefläche anfallende Regen- und Silagesickerwasser im Gärprozess eingesetzt. Es wird in einer zentralen Zisterne gesammelt und über die zentrale Steuerung auf die Flüssigkeitsvorlagen der Anlagenmodule verteilt. Die Gärreste werden von der Landwirtschaft als Wirtschaftsdünger wieder zurückgenommen.
Um das erzeugte Biogas kontinuierlich der Gasaufbereitung zuführen zu können, sind die Fermenter mit Doppelmembrandächern mit einer Pufferkapazität von etwa 1.000 Kubikmeter ausgestattet. Sie sind mit Füllstandsmessungen versehen, die das Management der erzeugten Gasmengen erlauben. Das Biogas wird mit Hilfe der Verdichter einer externen biologischen Entschwefelung zugeführt. Der Schwefelwasserstoff wird mit einer Lauge gebunden, der nach biologischer Regeneration im Kreislauf verwendet wird. Der anfallende elementare Schwefel wird dem Gärrest wieder zugeführt.
Nach der Entschwefelung gelangt das Biogas in eine chemische Wäsche. Hier wird das Kohlendioxid durch Waschen mit einer Aminlösung aus dem Biogas entfernt. Auf diese Weise wird das Biogas auf eine Qualität nach DVGW G 260 / G 262 angereichert. Der Einsatz der Aminwäsche gewährleistet nach Angaben von Weltec geringe elektrische und thermische Energieverbräuche und einen sehr geringen Methanschlupf. Für die Wärmeversorgung der Regeneration des Waschmittels stehen zwei Heizkessel zur Verfügung, eine Holzpelletsfeuerung und ein Zweistoff-Gasbrenner. Nach der Aufbereitung wird das Biomethan an die vom Netzbetreiber betriebene Anlage zur Konditionierung und Verdichtung übergeben. Jährlich wird mit der Anlage eine Menge von 15 Millionen Normkubikmeter Biomethan erzeugt. Diese Menge reicht für die Versorgung von rund 10.000 Haushalten mit Wärme und Strom.
Die Inbetriebnahme des Parks ist nach einjähriger Bauzeit für Juni 2009 vorgesehen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf ca. 30 Millionen Euro. Auf der Anlage werden rund 15 Mitarbeiter beschäftigt sein.

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