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Früchte und Solarenergie vom Acker
Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften und das Departement Technik und Informatik der Berner Fachhochschule wollen die Agri-Photovoltaik voranbringen und gründen das AgriSolar-Forum.
Lichtdurchlässige Solarmodulen schützen die empfindlichen Himbeersträucher vor Hitze und Hagel. (Bildquelle: Insolight / Bioschmid)
Oben Photovoltaik-Module, unten Himbeersträucher: Landwirtschaftliche Flächen könnten künftig doppelt genutzt werden – zur Produktion von Pflanzen und von Strom. Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL und das Departement Technik und Informatik der Berner Fachhochschule BFH wollen dazu beitragen, die Agri-Photovoltaik voranzubringen und gründen das AgriSolar-Forum.
AgriSolar-Forum
Das neue AgriSolar-Forum ist ein Kompetenzzentrum, das die Expertise in Photovoltaik und Agrarökologie schweizweit in einmaliger Weise bündelt. „Die BFH-HAFL und BFH-TI möchten künftig solche Anlagen wissenschaftlich betreuen sowie Landwirte, Planer und Anlagebauer bei der Umsetzung unterstützen“, so Christof Bucher, Laborleiter für Photovoltaiksysteme. Untersucht werden soll, welche Anlagen bei welchen Kulturen welchen Nutzen bringen.
Denn: „Nur wer aufzeigen kann, dass eine Photovoltaik-Anlage Vorteile für die Produktion bringt, darf überhaupt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen eine bauen“, erklärt Agrarökologe Dominik Füglistaller von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL. Neben Witterungsschutz, Ertragssteigerung und Reduktion von Pflanzenschutzmitteln wertet der Agrarökologe auch Biodiversität als Vorteil – wenn etwa Solarpanels Schutz für wertvolle Schattenpflanzen bieten.
Auf einem Versuchsfeld in Gelfingen im Kanton Luzern wachsen z. B. empfindlichen Himbeersträucher unter lichtdurchlässigen Solar-Modulen – gut geschützt vor Hitze und Hagel - eine zukunftsweisende Lösung mit vielen Gewinnern.
Auch für Christof Bucher besteht kein Zweifel: „Das Potenzial in der Schweiz für Agri-PV ist riesig. Der Landwirt von heute könnte der Energiewirt von morgen sein.“ Derzeit begleitet das AgriSolar-Forum beispielweise im Kanton Bern zwei geplante Anlagen.
Gemäß der Energiestrategie 2050 soll Photovoltaik in der Schweiz von heute rund 5 GW auf künftig bis 50 GW ausgebaut werden. Bisher stehen dafür Hausdächer und Fassaden im Vordergrund. Künftig sollen Photovoltaik-Anlagen aber auch dort stehen, wo Gemüse und Früchte angebaut werden.
