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Schnell Motoren AG beantragt Insolvenz

Die Schnell Motoren AG hat Anfang Juli beim Amtsgericht Ravensburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Mit dieser Maßnahme möchte der Vorstand das Unternehmen

Die Schnell Motoren AG, Hersteller von Biogas-Bhkw, hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. (Bildquelle: profi.de)

Die Schnell Motoren AG hat Anfang Juli beim Amtsgericht Ravensburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Mit dieser Maßnahme möchte der Vorstand das Unternehmen nachhaltig sanieren. Schnell ist Hersteller von Biogas-Blockheizkraftwerken.
Bei einem Eigenverwaltungsverfahren bleibt der Vorstand unverändert im Amt und ist voll handlungsfähig. Zusätzlich unterstützt ein Rechtsanwalt als Generalbevollmächtigter den Vorstand während des Verfahrens. Es gibt keinen Insolvenzverwalter, sondern einen Sachwalter, der das Verfahren begleitet und überwacht.
„Im laufenden Restrukturierungsprozess wird der Geschäftsbetrieb voll umfänglich aufrechterhalten. Alles läuft unverändert weiter“, betont Peter Horn, seit März 2016 Vorstandsmitglied der Schnell Motoren AG. „Wir haben bereits in den zurückliegenden Monaten geeignete Maßnahmenpakete identifiziert und Projekte zu deren Umsetzung initiiert“, erläutert Horn. „Mit dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung stehen uns jedoch weitere Instrumente zur Verfügung, um das Unternehmen zügig auf die veränderten Marktbedingungen und Erfordernisse anzupassen.“ Jeder Geschäftsbereich werde in den kommenden Wochen noch einmal intensiv beleuchtet.
Ursache der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind finanzielle Altlasten des Unternehmens sowie die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem Markt für Blockheizkraftwerke, insbesondere für Biogas-Blockheizkraftwerke. „Seit mehreren Jahren stagniert der Markt oder ist sogar rückläufig“, berichtet Horn. Grund dafür sind die Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014), mit dem die staatliche Förderung des Biogas-Sektors stark reduziert wurde.
„Gleichwohl gibt es sehr gute Chancen, die Schnell Motoren AG über das Eigenverwaltungsverfahren neu auszurichten und wieder profitabel zu machen. Im Zentrum werden der kontinuierliche Ausbau des Service-Geschäfts und der bereits begonnene Einstieg in den Erdgas-Markt stehen“, ergänzt Generalbevollmächtigter Andreas Elsäßer. Die rund 390 Mitarbeiter des Unternehmens mit Hauptsitz in Amtzell im Allgäu wurden über das Verfahren informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende September über das Insolvenzgeld abgesichert.

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