Landwirtschaft ist EIN lebenswichtiger Teil der Gesellschaft. Das Bewusstsein dafür kehrt zurück.
Corona kam für die Wirtschaft mit einer brachialen Geschwindigkeit, für den Einzelnen aber doch quälend langsam. „Wie eine Naturkatastrophe in Zeitlupe“ titelten einige Zeitungen. Alle, die in den vergangenen Wochen Entscheidungen für Familien, Mitarbeiter, Betrieb oder Unternehmen treffen mussten, haben wohl das Gefühl dieser erstaunten Hilflosigkeit kennengelernt.
Saisonkräfte fehlen
In der Landwirtschaft zum Beispiel fehlen Saisonarbeitskräfte, die europäische Grenzenlosigkeit existiert in Ausnahmesituationen wohl nur auf dem Papier. Doch es zeigt sich auch: Der Wille zur...
Landwirtschaft ist EIN lebenswichtiger Teil der Gesellschaft. Das Bewusstsein dafür kehrt zurück.
Corona kam für die Wirtschaft mit einer brachialen Geschwindigkeit, für den Einzelnen aber doch quälend langsam. „Wie eine Naturkatastrophe in Zeitlupe“ titelten einige Zeitungen. Alle, die in den vergangenen Wochen Entscheidungen für Familien, Mitarbeiter, Betrieb oder Unternehmen treffen mussten, haben wohl das Gefühl dieser erstaunten Hilflosigkeit kennengelernt.
Saisonkräfte fehlen
In der Landwirtschaft zum Beispiel fehlen Saisonarbeitskräfte, die europäische Grenzenlosigkeit existiert in Ausnahmesituationen wohl nur auf dem Papier. Doch es zeigt sich auch: Der Wille zur Hilfe ist da. In der gemeinsamen Initiative daslandhilft.de unterstützen das BMEL, die Maschinenringe, der Landwirtschaftsverlag und weitere Partner eine gemeinsame Plattform für die Vermittlung von Erntehelfern. Details dazu finden Sie auf Seite 10.
Die Aktion trifft auch bei der Bevölkerung auf positive Resonanz. So wunderte sich mancher Stadtbewohner doch zunächst, mit welcher Gelassenheit Landwirte weiter ihrer Arbeit nachgehen. Das im Frühjahr auf den Feldern zwingend etwas passieren muss, damit auch im nächsten Herbst die Supermarktregale voll sind, war vielen leider nicht mehr bewusst. Säen und ernten — daran ändert auch Corona im Jahr 2020 nichts. Und die Bedeutung einer funktionierenden Versorgung mit Lebensmitteln wird jetzt schlagartig klar.
Dass das Bewusstsein für die Leistung der Landwirte ein Stück weit zurückkehrt, darin liegt eine Chance. Um sie zu nutzen, muss die Landwirtschaft auch nach Corona mit positiv besetzten Aktionen im Bewusstsein der Menschen bleiben: Als ein verantwortungsvoller, und für die Versorgung der Bevölkerung lebensnotwendiger Wirtschaftszweig.
Landtechnik leidet
Grenzschließungen und Lieferengpässe beeinträchtigen auch die Landtechnikproduktion aktuell stark. An grenznahen Standorten fehlen die Kollegen aus dem Nachbarland, für die das Pendeln über die Grenze — sonst alltäglich — unmöglich geworden ist. Produktionsausfälle bei wenigen kleinen Zulieferbetrieben reichen oft schon aus, um die großen Fertigungslinien für Traktoren, Mähdrescher und Erntetechnik zum Erliegen zu bringen. Vom Gebot der sozialen Distanz der vielen Mitarbeiter am Band ganz abgesehen.
Politik und Unternehmen haben schnell reagiert, Kurzarbeit ist in vielen Betrieben mittlerweile eingeführt. Jetzt kommt es darauf an, wie lange die Einschränkungen fortbestehen. Kommt es zu einem schnellen Ende, lässt sich der Schaden in diesem Jahr zumindest noch begrenzen.