Management

Logistik im Pflanzenschutz: Großer Tank oder Zubringer?

Pflanzenschutz ist Terminsache. Die Logistik muss daher passen. Wir haben uns dazu auf zwei Großbetrieben umgehört.

Wasserlogistik beim Pflanzenschutz

Auf großen Betrieben hat die Wasserlogistik beim Pflanzenschutz Auswirkungen auf die Schlagkraft. (Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Beim Pflanzenschutz auf Großbetrieben hat die Wasserlogistik großen Einfluss auf die Schlagkraft.
- In Bad Dürrenberg werden mehrere Zubringer für die Wasserversorgung aus einem zentralen Brunnen genutzt.
- Bei der Agrarproduktion Kitzen setzt man dagegen auf ein möglichst großes Volumen der Spritze, um Befüllzeiten zu minimieren.
Sowohl die Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg e.G. als auch die Agrarprodukte Kitzen e.G. bewirtschaften jeweils mehrere tausend Hektar Fläche. Mit einer Pflanzenschutzspritze ist das nicht zu schaffen. Werden mehrere Maschinen eingesetzt, steigen die Anforderungen: Pflanzenschutzmittel und Frisch­wasser müssen in ausreichender Menge mitgeführt oder bereitgestellt werden.

Vielseitiger Agrarbetrieb

Die Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg e.G. ist ein vielseitiges Unternehmen: In Tochtergesellschaften gibt es ein Lohn­unternehmen, Hofläden, eine Spedition sowie einen Biobetrieb und Beteiligungen an zwei Biogasanlagen. Insgesamt werden rund 4 700 ha bewirtschaftet, davon 135 ha in ökologischer Bewirtschaftung. In Nord-Süd-Richtung dehnt sich der Betrieb auf 25 km aus, von Ost nach West sind es etwa 14 km. Zum Hauptstandort Bad Dürrenberg zählen eher leichtere Böden, weiter im Norden werden die Böden schwerer.
Die Liste der angebauten Kulturen ist lang: Winterraps (700 ha), Mais (500 ha), Zuckerrüben (1350 ha), Winterweizen (350 ha), Wintergerste (350 ha), Durum (250 ha), Kartoffeln (170 ha), Braugerste (100 ha), Roggen (100 ha), Sojabohnen (60 ha), Dinkel (60 ha) und Sonnenblumen (20 ha) bilden die Fruchtfolge. Fast 80 Mitarbeiter sind allein im Bereich Pflanzenbau beschäftigt. Eine Herausforderung für den Betrieb sind die Trockenperioden: Bei durchschnittlich nur 450 l Jahresniederschlag ist hier Schluss.

Selbstfahrer mit Feldrandversorgung

Für den Pflanzenschutz werden auf dem Betrieb drei Spritzen von Amazone eingesetzt: Zwei Anhängespritzen vom Typ UX 5200 und UX 11200 sowie ein Pantera-Selbstfahrer. Erst 2017 wurde das Fahrgassensystem von 24 auf 36 m umgestellt. Allein durch diesen Schritt konnten zwei gezogene Spritzen eingespart werden. Während die Spritzen früher auf die einzelnen Standorte verteilt waren, wird der Pflanzenschutz heute zentral vom Standort Kötschau erledigt.
Hier befindet sich auch das zentrale Pflanzenschutzmittel-Lager. Eine Mitarbeiterin gibt dort die benötigten Spritzmittel heraus und sorgt direkt für die entsprechende Dokumentation. Die Wasserlogistik über­nehmen Zubringerfässer: Zwei ehemalige Dreiachs-Milchtankanhänger mit je 20 000 l Volumen sowie zwei Zweiachser mit je 10 000 l gehören zur Flotte. Alle Anhänger sind mit abschließbaren Fächern für die Zwischenlagerung der Pflanzenschutzmittel ausgestattet. Damit bringen die Fahrer die entsprechenden Mittel direkt an die Einsatzfläche.
Als Zugschlepper für die Tankwagen kommen ein Case IH Puma 230 CVX sowie ein Magnum 290 zum Einsatz. In den Spitzenzeiten transportieren zwei Mitarbeiter das Frischwasser zum Feld, ansonsten reicht eine Person aus.
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