Technisch
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Drainagepläne erstellen mit Apus Systems: Die Drainage immer im Blick
Drainagepläne erstellen mit Apus Systems: Die Drainage immer im Blick
Durch die Auswertung alter Pläne in Kombination mit Luftbildauswertungen und Drainagedetektionen erstellt die Firma Apus Systems digitale Drainagepläne.
Vor allem beim Eigentümerwechsel landwirtschaftlicher Flächen und Generationswechsel in den Betrieben geht viel Fachwissen und auch Kartenmaterial über die Drainagen verloren. Außerdem sind die teils 150 Jahre alten Pläne ungenau oder weichen von der Realität ab. Genau hier kommt die Firma Apus Systems mit ihrer Drainagedetektion ins Spiel.
Verschiedene Informationen sammeln und Pläne erstellen
Um ein digitalisiertes Meliorationskataster zu erstellen, sammelt das Team von Apus Systems auf verschiedenen Wegen Informationen und Daten. Die ersten Grundlagen sind — soweit vorhanden — die alten Drainagepläne, die digitalisiert und aufbereitet werden. Außerdem fließen Erfahrungen der Betriebsleiter und Mitarbeiter mit ein.
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Vor allem beim Eigentümerwechsel landwirtschaftlicher Flächen und Generationswechsel in den Betrieben geht viel Fachwissen und auch Kartenmaterial über die Drainagen verloren. Außerdem sind die teils 150 Jahre alten Pläne ungenau oder weichen von der Realität ab. Genau hier kommt die Firma Apus Systems mit ihrer Drainagedetektion ins Spiel.
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Das Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen Apus Systems wurde 2012 gegründet. Spezialisiert hat sich die in Dresden ansässige Firma auf die Drainagedetektion, das Erstellen von digitalen Meliorationskatastern und die Beratung im Bereich Drainage. Das dreiköpfige Team ist deutschlandweit unterwegs, und es wurden auch schon erste Aufträge im Ausland ausgeführt.
Kunden sind neben landwirtschaftlichen Betrieben auch Firmen, die Bauvorhaben auf landwirtschaftlichen Flächen betreuen und beispielsweise beim Bau von Solarparks oder Verlegen von Leitungen für Windräder vorhandene Drainagen nicht beschädigen möchten. Bisher wurden durch Apus Systems etwa 30.000 km Drainageleitungen auf 100.000 ha Fläche digitalisiert. Das Fachwissen wird durch ein Beratungs- und Schulungsangebot nicht nur an Betriebsleiter, sondern auch an zukünftige Landwirte in Berufs- oder Fachschulen weitergegeben.
„Der Melioration wird heute in den Berufsschulen viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Damals gab es dafür ein eigenes Fach. Mit dem Generationswechsel in den Betrieben geht viel Fachwissen im Drainagebereich verloren“, sagt Mario Hehne. Um innovativ zu bleiben, beteiligt sich das Unternehmen an Forschungsprojekten. Aktuell arbeitet man nicht nur an dem Projekt Melioration24 in Thüringen, über das die App aktuell weiterentwickelt wird, sondern auch an dem Projekt ratiogeo. Hier geht es um die Reduzierung der Stickstoffausträge von drainierten Flächen, die mit Hilfe der SQUID-Technologie (Supraleitende Quanten Interferenz Detektoren) erreicht werden soll.
Der zweite Schritt ist die Detektion. Eine spezielle, in die Drainagestränge eingeführte Kupferleitung lässt sich oberirdisch per Detektor orten. Der Rohrleitungsverlauf wird dabei mit Stäben markiert. Der Detektor zeigt auch auf, wie tief die Leitung liegt. Im Anschluss misst Apus die markierten Punkte mit einem RTK-Empfänger ein und erfasst den Verlauf der Leitung per angeschlossenem iPad.
Im dritten Schritt fliegt eine Drohne die Fläche in 120 m Höhe GPS-gesteuert über eine vorher festgelegte Route ab und fotografiert so den gesamten Boden. Die Einzelbilder setzt eine Software später zu einem großen Bild zusammen und errechnet ein Geländemodell. Durch Farbunterschiede und die Höhe des Bestandes lässt sich dann der Verlauf der Drainageleitungen nachverfolgen und abzeichnen.
Die optimale Zeigerpflanze dafür ist das Getreide zum Zeitpunkt des Schossens. Aber auch auf dem unbestellte Acker werden die Drainagen im Luftbild sichtbar. Um Schäden oder Verunreinigungen im System aufzuspüren und zu dokumentieren, können die Leitungen im vierten Schritt mit einer Kamera befahren werden. So lassen sich reparaturbedürftige Stellen aufspüren und markieren.
Möchte der Landwirt seine Daten selbst erfassen, so kann er das nötige Equipment dafür bei der Firma Apus Systems kaufen und die Daten zur weiteren Verarbeitung übermitteln.
Drainagemanagement per App Melioration24
Nachdem alle Daten gesammelt und verarbeitet wurden, steht die digitalisierte Karte in der firmeneigenen App Melioration24 zur Verfügung. Mit Hilfe dieser App können die Betriebsleiter ihr Drainagemanagement optimieren.
Beispielsweise können für jede Fläche — oder sogar jeden Drainagestrang — Reinigungsintervalle hinterlegt werden. Der Landwirt wird dann nach gewünschtem Intervall per Nachricht daran erinnert. In der App gibt es die Möglichkeit, Aufträge zu einzelnen Drainagen zu erstellen, die ein Mitarbeiter oder Lohnunternehmer abarbeitet. In Echtzeit können die Pflege- oder Reparaturarbeiten mobil dokumentiert und erfasst werden. Das ist praktisch, denn so hat jeder berechtigte Mitarbeiter oder Dienstleister alle Informationen zur Drainage immer in der Tasche, und die Drainage bleibt „in Schuss“. Aktuell wird durch das Forschungsprojekt Melioration24 in Thüringen die App noch optimiert.
Fazit
Die Software von Apus Systems erleichtert das Drainagemanagement auf den Betrieben durch die Digitalisierung des gesamten Kartenmaterials. Über die App kann das gesamte Drainagemanagement komfortabel verwaltet und dokumentiert werden.
Praktikermeinung: Fachwissen im Generationswechsel gesichert
Die Agrargesellschaft Ruppendorf AG ist vielseitig aufgestellt. Neben einem Raiffeisenmarkt, einem Mischfutterwerk (50.000 t/Jahr), 1.000 Milchkühen mit 21 Robotern, 380 Mastbullen, 1.460 Sauen, 500 Mutterkühen und drei Biogasanlagen werden etwa 7 400 ha bewirtschaftet. Davon befinden sich aktuell 600 ha Ackerland und 1.200 ha Grünland in der biologischen Bewirtschaftung. Außerdem werden jährlich etwa 2.000 t Saatgut aufbereitet.
Der Betriebsleiter legt Wert auf Precision Farming, so wird z. B. seit zwölf Jahren ein N-Sensor zur Düngung und ab sofort auch im Pflanzenschutz eingesetzt. Außerdem werden alle möglichen Arbeiten teilflächenspezifisch ausgeführt. Der Großteil der Flächen befindet sich in der pfluglosen Bewirtschaftung, trotzdem pflügt die Gesellschaft etwa 2.500 ha pro Jahr. Etwa 80 % der Flächen sind drainiert.
Vor Kurzem wurde der Generationswechsel im Unternehmen vollzogen — das Durchschnittsalter des 148-köpfigen Teams liegt bei 35 Jahren — dadurch ging viel Erfahrung und Fachwissen im Drainagebereich verloren. „Die junge Generation hat auf das Thema Drainage eigentlich keinen Bock — genau wie ich — da das alles viel Geld kostet und man den Erfolg nicht gleich sieht. Doch all unsere innovative Arbeit hilft uns nicht, ohne ein funktionierendes Drainagesystem. Daher arbeiten wir bereits seit 2012 mit Apus Systems zusammen“, sagt Johannes Putz.
Das Fachwissen der erfahrenen Generation konnte gemeinsam mit einer Menge alter Pläne und neu erfassten Daten in der App gesichert werden. Die Drainagen sind alle etwa 40 bis 50 Jahre alt. Erneuerungen sind laut Betriebsleiter finanziell oft kaum tragbar. Außerdem darf man sich von der durchschnittlichen Schlaggröße von 65 ha nicht täuschen lassen. Denn jeder Verpächter besitzt im Schnitt etwa 10 bis 15 ha. „Drainagen müssen großflächig angelegt werden. Das bereitet uns oft Schwierigkeiten, wenn eine Fläche dann sechs bis zehn Verpächter hat, denn es stellt sich die Frage der Kostenübernahme bei Pachtende.“
Die Technik von Apus Systems hat laut Betriebsleiter große Fortschritte gemacht. „Anfangs mussten wir die Flächen umständlich per Flugzeug überfliegen, heute geht das schnell und einfach per Drohne. Vor der Zusammenarbeit mit Apus Systems mussten oft 15 m breite Suchschachtungen gemacht werden, um die Drainagen zu finden. Heute wissen wir auf 2,5 cm genau, wo die Drainage liegt. Damals lagen die Drainagepläne starr auf dem Computer, jetzt kann ich alles über die App auf dem Smartphone einsehen.“