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profi damals: Fahrbericht JCB Fastrac 145 turbo: Fast ein Trac?

Im Frühjahr will der englische Hersteller JCB auch in Deutschland mit dem Vertrieb des Fastrac beginnen. Kann dieser Schlepper mit 40 km/h den MB-trac-Nachfolger stellen? Oder ist der Fastrac mit 80 km/h eher eine Konkurrenz für den Unimog? - profi hat den Fastrac 145 als Vorserienmaschine für Sie gefahren.

Der Fastrac 145 ist ein Prototyp: Ab Frühjahr sollen zwei verschiedene Schlepper angeboten werden: als Fastrac 130 (mit 96 kW/130 PS) und als Fastrac 150 (mit 110 kW/150 PS) . (Bildquelle: Tovornik)

Junges Rennpferd

Aus profi 3/1992
Der eine geht, der andere kommt: Während die Produktion des MB trac 1991 eingestellt wurde, steckte der Fastrac 1992 noch in den Kinderschuhen — er hält sich bis heute.
Wer in dem Fastrac von JCB nur einen schnellen Transportschlepper sieht, der tut dem Schlepper unrecht. Mit Rahmenbauweise, vorne liegendem Motor, mittiger Kabine, hinterem Aufbauraum und gleichgroßen Rädern gleicht das Konzept des Fastrac dem MB-trac aufs Haar.
Drei wesentliche Merkmale unterscheiden den Fastrac allerdings vom MB-trac: der neue Trac läuft bis zu 80 km/h schnell; und sein Fahrwerk ist so konstruiert, dass die Hinterachse das Gewicht des Anbaugerätes trägt, ohne den Fahrzeugrahmen zu belasten. Und die hydropneumatische Niveauregulierung stellt sicher, dass sich der Fahrzeugrahmen unabhängig von der Last stets im gleichen Abstand zur Hinterachse befindet.
Wie JCB den Fastrac im deutschen Marktangebot einordnet, wird an den Plänen des englischen Herstellers deutlich:
• Für den deutschen Markt gründete JCB bei der deutschen Baumaschinentochter in Köln-Porz eine eigene Abteilung Agrartechnik, die ein Vertriebsnetz aufbaut (siehe Kasten) und den Fastrac an die speziellen deutschen Bedürfnisse anpasst.
• Zwei Typen sollen ab April in Deutschland verkauft werden, der Fastrac 130 turbo mit 96 kW/130 PS und der Fastrac 150 turbo mit 110 kW/150PS.
• Die Schlepper werden in diesem Jahr nur für die Landwirtschaft angeboten, die technische Ausstattung wird vom Hubwerk (EHR) bis zu den Achsen (vorne und hinten zu 100 % sperrbar) vollständig darauf abgestimmt. Fünf verschiedene Bereifungsmöglichkeiten erlauben die Anpassung an den hauptsächlichen Ackereinsatz ebenso wie für den überwiegenden Straßentransport.
• JCB wird den Fastrac in Deutschland mit 3 verschiedenen Geschwindigkeiten anbieten: - 80 km/h für den überwiegenden Einsatz bei Transportarbeiten. - 40 km/h für den "normalen" landwirtschaftlichen Betrieb. - 65 km/h als Zwischengröße, mit der trotz reduzierter Geschwindigkeit auch noch auf der Autobahn (Mindestgeschwindigkeit 60 km/h) gefahren werden darf.
Doch nun von der Theorie zur Praxis. Wir haben mit einer Vorserienmaschine des JCB 145 vor Kreiselegge (3 m) und Pflug (5scharig) gearbeitet und Transportfahrten durchgeführt (29 t Anhängelast). Unser Schlepper lief 80 km/h und hatte mit 114 kW/155 PS eine Motorleistung, die etwas über dem Serienstand dieses Typs (110 kW/150 PS) liegt. Die ersten Eindrücke von dem Schlepper waren insgesamt recht positiv.
Der Fastrac macht "in Stahl und Eisen" einen soliden Eindruck, die Verarbeitung der Maschine ist ordentlich. Der Aufstieg ist etwas steil, in der Kabine fühlt man sich recht schnell zuhause. Die Sicht ist vor allem nach vorn dank der halbrund gezogenen Frontscheibe und der leicht abgeschrägten Motorhaube deutlich besser als beim MB-trac, die Kabine ist geräumig.
Mit den Hebeln und Pedalen für die Bedienung findet man sich schnell zurecht. Wie der MB-trac hat der Fastrac auch nur ein Bremspedal, die Gruppenschaltung (drei Vorwärtsgruppen L, M und H sowie eine Rückwärtsgruppe) und die Gangschaltung (Gänge 1 bis 6) sind synchronisiert, die Hebel sind rechts vom Sitz gut erreichbar. Das Bedienungspult für die EHR (Bosch) und die elektrohydraulische Schaltung für Allrad, Differentialsperre und Zapfwellen befinden sich rechts auf einer Konsole anstelle eines Kotflügels. Die Steuergeräte (serienmäßig 4 doppeltwirkende) sind rechts vom Sitz angeordnet. Der Beifahrersitz links neben dem Fahrersitz ist...

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