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profi damals: Praxistest JCB Teleskoplader 525-67 Farm Special

Kaufen sollte man ihn nur, wenn man ihn für bestimmte Arbeiten notwendig braucht und sich gut 120.000 Mark lohnend einsetzen lassen. Wenn man ihn aber erstmal hat, ist er für erstaunlich viele Arbeiten einsetzbar: der Teleskoplader 525-67 Farm Special von JCB. Lesen Sie unseren profi-Praxistest.

 Ob zum Ballen stapeln, Dünger laden oder zum Silo holen: Wenn der Teleskoplader erst mal auf dem Hof ist, wird er auch genutzt. (Bildquelle: Tovornik)

Langer Arm

Aus profi 3/1993
Heute sind Teleskop­lader aus vielen landwirtschaft­lichen Be­trieben und Lohnunternehmen nicht mehr wegzudenken. Damals waren wir noch nicht so optimistisch, wie das Fazit des ersten Tele­lader-Tests in profi zeigt.
Als Hersteller des Fastrac-Schleppers machte sich JCB in kürzester Zeit auch in der deutschen Landwirtschaft einen Namen. Der englische Hersteller macht aber mehr als nur Schlepper: JCB baut neben Baumaschinen und dem Fastrac auch Teleskoplader, die als Kreuzung zwischen Radlader und Gabelstapler unter anderem auch für die Landwirtschaft angeboten werden.
Und wer schon einmal in England oder Frankreich unterwegs war und dort die Landmaschinen auf den Höfen näher betrachtet hat, kennt die Teleskoplader bestimmt. Diese Arbeitsmaschinen haben in unseren Nachbarländern fast eine ebenso große Verbreitung wie bei uns der Frontlader: zum Silieren und zur Silageentnahme, zum Laden und Stapeln von Großballen, zum Entmisten im Stall und zum Getreideladen auf dem Hof ist der Teleskoplader in der britischen und französischen Landwirtschaft eine fast unverzichtbare Hilfe.
Aus diesem Grund interessierten wir uns schon länger für den Test eines Teleskopladers. Und weil JCB jetzt solche Teleskoplader als landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen auch in Deutschland anbietet, wählten wir für den Praxistest einen 525-67 Farm Special von JCB.
Mit einem Gewicht von 6,4 t kommt der Teleskoplader auf den Hof. Er wird angetrieben von einem Perkins-Motor, der bei 2200 Umdrehungen aus knapp 4 000 cm3 Hubraum 76 kW/102 PS leistet (nach Angaben des Herstellers).
Das synchronisierte Getriebe hat 3 Gänge, die Kraft wird über einen Drehmomentwandler permanent auf alle vier Räder übertragen, die Wendeschaltung ist lastschaltbar. Damit lässt sich der Teleskoplader in drei Arbeitsbereichen von 0 bis maximal 20 km/h fahren, ohne dass die Kupplung bei der Arbeit benutzt werden muss.
Für den 525 bietet JCB eine Reihe verschiedener Werkzeuge an. Für landwirtschaftliche Zwecke sind das u.a. eine normale Schaufel und eine spezielle große LeichtgutschaufeI, eine Silagegabel, eine Silagezange, eine Palettengabel, ein Planierschild und ein Ballengreifer. Auf Wunsch wird der Teleskoparm auch mit einem Drehgelenk für die Werkzeuge ausgestattet.
Jedes JCB-Werkzeug ist über Schnellverschlüsse bequem und schnell zu wechseln. Leider stimmen die Koppelpunkte aber nicht mit den in der Landtechnik meist genormten Anbaupunkten überein, so dass wir erst nach einigen Mühen einen Adapter für das auf dem Testbetrieb vorhandene Siloentnahmegerät erhielten. Hier könnten sich die Konstrukteure noch etwas einfallen lassen, um zumindest in Deutschland die Nutzung vorhandener Geräte mit dem Teleskoplader zu ermöglichen.
Eine Rangierkupplung gehört im Heck des JCB 525 zur Serienausrüstung, gegen Aufpreis ist auch eine Hitch-Kupplung lieferbar. Unser Testkandidat war als selbstfahrende Arbeitsmaschine mit 20 km/h für die Straßenfahrt zugelassen. Das ist so langsam, dass weite Strecken sicher nicht seinen Haupteinsatzbereich darstellen. Auf Wunsch kann die Maschine aber auch mit 35 km/h geliefert werden, dann muss sie aber als Lkw-Stapler zugelassen werden.
Denn der Teleskoplader ist, wie sein Name schon sagt, in erster Linie zum Laden entwickelt worden. Die letzte Zahl in der Bezeichnung 525-67 bedeutet eine maximale Arbeitshöhe von 6,7 m! 2,5 Tonnen Ladung bringt der Teleskop mühelos und parallelgeführt in diese Höhe. Auch beim Ausschieben zeigt der Teleskoplader seine Kraft: einen oder auch mehrere Silageblöcke schiebt er problemlos in den Stall, der JCB bleibt dabei draußen vor der Tür.
Diese Eigenschaft lernten wir im Praxistest gleich zu Anfang schätzen: wo niedrige Tore die Einfahrt hindern, langt der Teleskop noch in das Gebäude hinein.
Die Bedienung des Teleskopladers ist einfach: Wenn einer der drei Gänge eingelegt ist, braucht nur noch das Gaspedal und der Hebel für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt betätigt zu werden. Über die Turbo-Kupplung fährt der JCB sanft an und lässt sich bei niedriger Motordrehzahl mit dem Bremspedal zum Stillstand bringen.
Rechts vom Fahrer befinden sich insgesamt 5 Hydraulikhebel. Der erste innere Hebel lässt den Teleskoparm ein- und ausfahren. Für einen Teleskoplader ist das sicher logisch, dennoch hätten wir auf dem ersten Hebel lieber die Funktion Heben und Senken des zweiten Steuerhebels gefunden, denn die braucht man bei der Arbeit häufiger. Der dritte Hebel betätigt die Schaufel, und die letzten beiden Steuergeräte sind für Sonderfunktionen, beispielsweise den Antrieb des Siloblockschneiders.
Gegen Aufpreis liefert JCB auch eine Einhebelsteuerung, mit der dann über einen zusätzlichen Kippschalter insgesamt 3 Funktionen betätigt...

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