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Düngerausbringung: Anhängen oder Aufbauen? Beide haben Recht

Für die Düngerausbringung in größeren Strukturen gibt es zwei Strategien: Den Streuer samt Behälter als Anhängeversion oder als Selbstfahrer anzuschaffen.

Düngerstreuer aufgebaut oder angehängt

Der gezogene ZG-TS streut bei der Agrargenossenschaft Kitzen in der Nähe von Leipzig (links). Der aufgebaute ZG-TS Truck bei der TAS Burgstädt wird von einem Unimog getragen (rechts). (Bildquelle: Christian Brüse)

Gut zu wissen

- Die Agrargenossenschaft Kitzen hat zwei Anbaustreuer durch einen Anhängestreuer ersetzt.
- Die TAS Burgstädt setzt einen ­Unimog mit Aufbaustreuer ­vorwiegend zum Lohnstreuen ein.
- Individuelle Strukturen recht­fertigen diese Mechanisierungen.

Für unsere vergleichende Reportage haben wir zwei Betriebe besucht. Diese setzen Streutechnik von Amazone ein: Auf beiden Betrieben arbeitet der Großflächenstreuer ZG-TS 01 — bei der Agrarprodukte Kitzen e. G. als Anhängemodell, bei der TAS Burgstädt GmbH als „Truck“-Version auf einem Unimog.

Mehr Volumen

Der ZG-TS 10001 ProfisPro bestritt in diesem Jahr seine zweite Saison in Kitzen nahe Leipzig. Gunter Zeutschel, der technische Leiter des Betriebs, hat sich für diese Variante entschieden, weil sie weniger Personal bindet, als die vorherige Lösung mit zwei Anbaustreuern ZA-M Profis — ebenfalls von Amazone — und zwei Düngerzubringern. So waren vier Fahrer für die Frühjahrsdüngung fest verplant.
„Bei der Planung der Ersatz­investition standen die Wünsche nach mehr Volumen beim Streuer und die Einsparung eines Über­lade-Gespanns oben auf der Liste“, so Zeutschel. Vor allem auch deshalb, weil einige Flächen weiter entfernt sind (bis etwa 25 km). Diese sind jedoch „klein“ genug, so dass mit der verkehrskonformen Zuladung des ZG-TS von 8 t direkt hingefahren und gestreut werden können, ohne das nachgeladen werden muss.
Der vorhandene Fuhrpark, der bei den Standardtraktoren aus Modellen von 140 bis 290 PS besteht, gab die Denkrichtung zum angehängten Streuer vor. Zeutschel: „Agrar-Lkw haben wir nur für die Güllezubringer im Bestand, die sind dort auch fest gebunden. Außerdem verfügen nicht alle unserer Fahrer über die notwendige C/CE-Fahr­erlaubnis (früher Klasse 2).“
Des Weiteren lagen im Betrieb positive Erfahrungen mit der angehängten Pflanzenschutzspritze UX 11200 vor — also kam die Anhängetechnik schnell in Zeutschels engere Wahl. „Der höhere Anschaffungs­preis war natürlich ein Gegenargument“, wägt Zeutschel ab und entkräftet die höheren Investitionen mit der Effizienzsteigerung, die auch tatsächlich eingetreten ist: „Wir bringen mehr Ware mit weniger Technik und weniger Personal aus, natürlich sparen wir auch etwas Zeit“, so Zeutschel. 2019 streute die Agrargenossenschaft Kitzen mit der neuen Technik 6 400 ha Fläche, bei durchschnittlich 230 kg Ausbringmenge. Der Fahrgassenabstand liegt bei 36 m, gestreut werden in erster Linie Kalkammon, pelletiertes ASS sowie Harnstoff.

Bessere Gewichtsverteilung

Ein weiterer Vorteil des angehängten Systems ist, dass die Fahrgassen stets gleich abgefahren werden, sowohl mit dem Düngerstreuer als auch mit der Feldspritze. Die Spur hat der Betrieb mit 2,25 m gewählt und die Bereifung der Größe 520/85 R 46 ist bei beiden gleich. Die Traktoren (jeweils Case IH Puma 185 CVX) sind hinten mit der Größe 520/85 R 42 bereift.
Die Fahrgassen zeigen sich sauberer als früher mit dem Anbaustreuer, dessen Schlepper nicht so schmal bereift war. Zwiewuchs gibt es kaum noch. Von Vorteil ist laut Zeutschel auch die bessere Gewichtsverteilung: „Früher sind die Achslasten bei vollem Anbaustreuer viel zu hoch gewesen.“
Zeutschel sieht...

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