Aus dem Heft

Nahbedienung erübrigt Kletterpartien

ISo richtig zu Ende gedacht haben die Traktorhersteller den Einsatz des hydraulischen Oberlenkers nicht. Das fängt mit der Halterung im unbenutzten Zustand an. Unser John Deere 6620 (92 kW/ 125 PS) von 2007 hatte ab Werk einen mechanischen Oberlenker, den ich durch einen selbst gebauten, hydraulischen ersetzte. Allerdings gab es dafür keine vernünftige Halterung. Diese habe ich dann selbst konstruiert. Dabei handelt es sich um einen gebogenen Rundstahl, den ich traktorseitig höhenbeweglich in einem Rohr gelagert habe. Ein Federring sorgt dafür, dass der Halter relativ steif in der Höhe ist Verbesserungswürdig fand ich auch das Ankuppeln von Geräten. Ist der Oberlenker zu lang, kann man sich mit der externen Hubwerksbetätigung helfen. Ist er zu kurz, heißt es, auf den Traktor steigen oder durch die Heckscheibe zum Hydraulikhebel greifen. Damit beides ein Ende hat, habe ich eine „Nahbedienung“ für das Steuergerät des Oberlenkers gebaut. Bei unserem Schlepper sitzen die Steuergeräte wie bei vielen anderen Fabrikaten im Schlepperheck. Betätigt werden sie per Bowdenzug. Das war für mich die Schnittstelle, wo ich mit einer Fernbedienung ansetzen konnte. Unten am Steuergerät, wo der Bowdenzug angesetzt ist, demontierte ich die Verschraubung für dessen Eingang. Um direkt am Steuerventil einen Zugriff auf den Bowdenzug zu bekommen, brauchte ich einen Hebelmechanismus. Diesen stellte ich auf der Dreh- und Fräsbank her. Es handelt sich um ein Aluminiumgehäuse, das die alte Verschraubung ersetzt. Darin habe ich einen Drehkolben eingesetzt, den ich von außenmit einem eingeschraubten Handhebel betätigen kann. Der Drehkolben hat außermittig einen Stift. Dieser betätigt seinerseits ein Verbindungsteil, das zum Ende des Bowdenzugs passt. Dieses Verbindungsstück hat die gleiche Form und die gleichen Maße wie der alte, originale Übergang vom Bowdenzug auf den Schieber des Steuerventils. Gegenüberliegend dem Drehkolben dichtet eine passende, eingeschraubte Scheibe das Gehäuse ab. Beide Seiten sind mit O-Ringen versehen. Meine Erfindung passt auch für andere Fabrikate als John Deere, die Bowdenzug betätigte Steuerventile haben. Wichtig ist, dass am Ventil zuvor eine kleine Ölmenge eingestellt wird. Außerdem muss sichergestellt sein, dass der Hebel der Nahbedienung sich frei bewegen kann. Weil ich am Steuerventil selbst nichts verändert habe, ist dieses jederzeit auch für andere Gerätefunktionen als den Oberlenker zu gebrauchen

(Bildquelle: profi)

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.