Praktisch

Heizungen für die Werkbank: Nie mehr kalte Finger

In der kalten Jahreszeit wünscht man sich warme Hände an der Werkbank. Wir zeigen drei Heizsysteme im Vergleich.

Werkstatt

Wärme aus allen Richtungen: Von oben wärmt der Infrarot-Strahler und von unten der gas-betriebene Heizstrahler. (Bildquelle: Budde, Bertling)

Gut zu wissen

- Der Gasstrahler ist günstig, erzeugt aber am meisten CO. Außerdem steigt viel warme Luft nach oben auf.
- Der Infrarotstrahler erzeugt nur Strahlungswärme und ist sehr flexibel zu montieren. Er benötigt aber viel Strom.
- Die Petroleumheizung ist am teuersten im Unterhalt, dafür einfach zu handhaben. Sie erhitzt nur die Umgebungsluft und wälzt sie um.
Eine beheizte Werkstatt ist etwas feines, denn gerade im Winter werden viele fummelige Reparaturen durchgeführt, für die während der Saison keine Zeit bleibt. Komfortabel sind Werkstätten, die über ein zentrales Heizsystem verfügen, das z. B. durch die Abwärme einer Biogasanlage gespeist wird.
Häufig befindet sich die Werkbank aber in der Ecke der Maschinenhalle oder Scheune, in der die erhitzte Luft einfach abzieht. Da man beim Arbeiten ohne Handschuhe — beispielsweise beim Ansetzen kleinerer Schrauben — deutlich weniger Gefühl in den kalten Fingerspitzen hat, ist ein kompaktes Heizsystem neben oder über der Werkbank eine gute Alternative und eine überschaubare Investition.

Die Geräte

In unserem Vergleich beziehen wir uns auf drei Systeme, die durch Propangas, Elektrizität und Petroleum versorgt werden:
  • Der Heizstrahler als Aufsatz für die Gasflasche hat eine angegebene Heizleistung von bis zu 4,3 kW. Diese lässt sich per Ventil stufenlos ab 2,8 kW regeln. Der Strahler ist ab rund 35 Euro (alle Preise inkl. MwSt.) im Internet zu bekommen. Allerdings besitzt das verwendete Modell keine Piezozündung. Es ist also ein Feuer­zeug zum Anzünden erforderlich.

  • Die zweite Variante ist ein Infrarotstrahler von Kesser. Das Gerät generiert eine Leistung von bis zu 2,5 kW. Zudem gibt es zwei weitere Programme mit 0,85 oder 1,65 kW Leistung. Das Gerät kostet ohne Ständer rund 80 Euro.

  • Das teuerste Gerät in diesem Vergleich ist mit 220 Euro das Petroleum-betriebene Heiz­ofenmodell LC-130 von Zibro. Es hat eine Heizleistung von 0,8 bis 3 kW und benötigt für den Lüfter und die Steuerung auch einen 230-V-Stromanschluss.

Schnell warm, viel Verfliegt

Gas-betriebene Strahler sind in den meisten Werkstätten zu finden. Wir stellten fest, dass mit dem Gasstrahler die Strahlungswärme bereits nach fünf Minuten deutlich zu spüren ist: In einem Abstand von gut 2 m erwärmt sich der Arbeitsanzug auf angenehme 25 bis 30 °C bei 9 °C Umgebungstemperatur. Die Reichweite der spürbaren Strahlungswärme beträgt etwa 3,50 m. Für Arbeiten an der kleineren Werk­bank also ausreichend.
Negativ anzumerken ist, dass ein Großteil der warmen Luft direkt nach oben aufsteigt und in hohen Hallen verpufft. Zudem dürfen solche Geräte in geschlossenen Räumen nicht genutzt werden. Es ist also eine kontinuierliche Frischluftzufuhr zwingend notwendig. In einer 25 m2 großen Werkstatt mit einer Deckenhöhe von 2,60 m und somit einem Luftvolumen von 65 m3 haben wir nach 45-minütiger Heizzeit bei Volllast einen leicht erhöhten CO-Wert von 4 ppm gemessen. Zuvor betrug er 1 ppm im durchlüfteten Raum. Das Umweltbundesamt schreibt vor, dass die Belastung am Arbeitsplatz 35 mg/m3 (28 ppm) nicht übersteigen darf. Daher können wir hier noch von einem ungefährlichen Anstieg...

Die Redaktion empfiehlt

Tuning

Für die einen ist es Entspannung, für die anderen kräftezehrende Fleißarbeit: Holzspalten! Unsere Tuning-Sammlung zeigt, wie das Spalten einfacher von der Hand geht.

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.